Mannheim. Die lange Rückfahrt aus Magdeburg dürfte für die Handball-Profis der Rhein-Neckar Löwen kaum vergnügungssteuerpflichtig gewesen sein und auch der freie Sonntag am 3. Advent wird sich eher in Moll-Stimmung gehalten haben. Zu heftig fiel die 24:38-Schlappe beim Bundesliga-Tabellenführer und Champions-League-Sieger SCM aus, zu krass war der Leistungsabfall in den letzten 15 Minuten des Debakels. „Bis zum ersten Training war das sowohl für mich wie auch für die Jungs nicht schön“, bestätigte Trainer Sebastian Hinze. „Nach so einem Spiel - und vor allem nach so einem Ergebnis.“
Vor der nächsten Aufgabe gegen den ThSV Eisenach (Mittwoch, 19 Uhr, SAP Arena) fiel die Aufarbeitung beim Wiedersehen im Kronauer Trainingszentrum des Pokalsiegers am Montag aber wie gewohnt sachlich aus. „Die Betrachtung war zweigeteilt“, sagte Hinze, der seiner Mannschaft bis in die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte nichts Wesentliches vorwerfen wollte.
„Nach dem Rückstand zum Start haben wir Dinge gut angepasst, sind zurückgekommen, hatten wenig technische Fehler“, blickte Hinze auf einen ersten Durchgang und den Start nach dem Wechsel, der die Kräfteverhältnisse in der Bördelandhalle noch halbwegs realistisch abbildete. „Das was danach passiert ist, soll und darf uns aber natürlich nicht passieren. Deshalb erwarte nicht nur ich eine Reaktion, sondern jeder auch von sich selbst“, fasste Hinze die wohl etwas gereizte Stimmung im Löwen-Rudel zusammen.
Dabei haben die Mannheimer am Mittwoch gleich doppelt die Chance, Wiedergutmachung zu betreiben, da gegen Eisenach ebenfalls noch eine Rechnung offen ist. Ausgerechnet beim Aufsteiger aus Thüringen rutschten die Löwen Anfang Oktober mit einem 26:29 empfindlich aus und präsentierten schon dort eine Untugend, die sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht: Unter Stress verlieren die Kurpfälzer in dieser Spielzeit viel zu oft den Kopf und entfernen sich zeitweise zu extrem von ihrem eigentlichen Leistungsvermögen.
An dieser Schwäche können die mittlerweile auf Platz acht abgerutschten Nordbadener am Mittwoch besonders intensiv arbeiten. Mit Eisenach kommt schließlich ein Team, das mit seinen offensiven Abwehrvarianten schon einigen Gegnern Stress bereitet hat und auch im Angriff mit starken Eins-gegen-Eins-Aktionen auf engem Raum einen schnellen Ball spielt.
Groetzki zurück im Training
„Da werden wir in den Zweikämpfen sehr gefordert sein“, erwartet Hinze eine intensive Partie, die auch von vielen taktischen Kniffen geprägt sein wird. So versucht Eisenach, gleich mehrere Akteure zwischen Angriff und Abwehr zu wechseln, was die Löwen ebenso angreifen wollen, wie die Räume hinter den ThSV-Verteidigern, wenn die Thüringer mit drei Mann bis teilweise zur Mittellinie aufrücken.
Hier ist beispielsweise der siebte Feldspieler eine Option, generell wird aber letztlich ein einfaches Rezept das Beste sein: „Den Druck aufrecht erhalten, in dem man selbst Tore macht“, sagt Hinze, der mit Blick auf das letzte Heimspiel des Jahres noch eine gute Nachricht für die rund 8000 erwarteten Fans hatte: Nationalspieler und Rechtsaußen Patrick Groetzki ist am Montag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und könnte wieder eine Option sein, damit sich die Stimmung bei den Löwen schnell wieder hebt.
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