SAP Arena

Vorfreude in Mannheim auf zwölf Spiele der Handball-EM im Januar

Die Handball-Welt, jedenfalls ein schöner europäischer Teil davon, ist demnächst in Mannheim zu Gast. Im Januar wird hier ein Drittel der Gruppenspiele ausgetragen. Welche Fans die meiste Stimmung versprechen

Von 
Steffen Mack
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Christian Specht gerät gleich ins Schwärmen. Schon die Handball-WM 2007 in der damals zwei alten SAP Arena sei „ein tolles Erlebnis“ mit „begeisternden Spielen“ gewesen. Seinerzeit war er als Kämmerer nur am Rande zuständig. Aber das Spektakel ließ er sich nicht entgehen, von seinem Wohnort Feudenheim ist man ja auch schnell dort. Wobei es als Radfahrer schon (schöne Grüße an die Verkehrsplaner) ziemlich nervt, am steilen Treppenaufgang vor dem Flughafen runter- und hochschieben zu müssen.

Noch Tickets verfügbar

Für alle Spieltage in der SAP Arena waren am Donnerstag noch Karten erhältlich.

Sie gelten für beide Partien am jeweiligen Tag. Für Donnerstag (11. Januar), Montag (15.1.) und Dienstag (16.1.) kosten die günstigsten 29 Euro, für

Samstag (13.1.) 69 Euro. Für Freitag (12.1.) und Sonntag (14.1.) sind allerdings nur noch Logenplätze mit Dinner

für 333 Euro im Angebot.

Die Tickets gibt es unter anderem im Kartenshop der SAP Arena sowie auf diversen Online-Portalen, wie zum Beispiel Eventim.

Das muss Specht wahrscheinlich nicht, wenn in Mannheim von 11. bis 16. Januar erstmals eine Handball-EM ausgetragen wird – genauer gesagt sind es zwölf von 36 Vorrundenspielen. Diesmal ist der Christdemokrat als Oberbürgermeister gefragt. Der kroatische Generalkonsul habe ihn schon wissen lassen, zu welchen Spielen er komme. „Da will er mich auch sehen“, berichtet Specht.

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Das große Interesse an dem Turnier zeigt sich schon am Donnerstag bei der sehr gut besuchten Pressekonferenz in der SAP Arena. Laut deren Geschäftsführer Daniel Hopp sind für die sechs Spieltage bereits rund 50 000 Tickets verkauft. Eines gilt für zwei um 18 und 20.30 Uhr beginnende Partien. Er rechne damit, dass es über Weihnachtsgeschenke 60 000 bis 65 000 würden, so Hopp.

Neben einer wohl vierstelligen Zahl kroatischer Fans, bei denen Handball Volkssport ist, gastieren in Mannheim auch Spanier, Österreicher, Rumänen, Schweden, Bosnier, Georgier sowie die sehr reise- und feierfreudigen Niederländer. Von denen kämen manche wohl nur für einen Tag, glaubt Specht. Aber generell freue sich die Stadt über alle, die länger blieben und übernachten.

Touristen-Information Mannheim stellt sich auf Handball-Fans ein

Denn die Handball-Anhänger aus acht Nationen sind natürlich nicht nur „here to play“ (so das EM-Motto), sondern dürfen selbstverständlich auch gern ein paar Euro hier lassen, mutmaßlich vor allem in Hotels und Gastronomie. Im Idealfall finden sie die Stadt so toll, dass sie noch oft wiederkommen. Wobei der Januar vielleicht nicht der idealste Monat ist, Mannheims Reize zu entdecken.

Specht kündigt eine Umfrage unter den Gästen an, wie es ihnen hier gefällt. An der Tourist-Information am Hauptbahnhof seien schon jetzt Handbälle und Allerlei zum Turnier ausgelegt, das geschehe auch noch im neuen FutuRaum-Container am Plankenkopf. Gemeinsam mit Stadtmarketing und City-Werbeverband wolle man zudem „das eine oder andere Event“ auf die Beine stellen.

Fan-Zone an der Mannheimer SAP Arena bei Handball-EM

Das Epizentrum wird die SAP Arena sein. In einer Nebenhalle entsteht laut Hopp eine große Fan-Zone. Dort könne man bei freiem Eintritt die Spiele auf einer Großleinwand sehen, Stadt und Sponsoren seien mit Infoständen vertreten, natürlich gebe es zu essen und zu trinken.

Welche Fans sind die größten Feierbiester? Das fragt der „MM“ einen, der es wissen sollte: Uwe Gensheimer. Der langjährige Nationalspieler und Kapitän der Rhein-Neckar Löwen sitzt mit auf dem Podium. Bei den Spielen seien es in der Regel Osteuropäer, die für die meiste Stimmung in der Halle sorgten, antwortet er. Und die Niederländer hätten nicht nur eine interessante Mannschaft, sondern sicher auch leidenschaftliche Anhänger. Specht vermutet, dass einige Teams – etwa Kroatien und Rumänen – auch von vielen in Mannheim lebenden Landsleuten angefeuert werden.

Dass Handball in dieser Stadt auch an der Basis gespielt wird, darauf weist Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer hin. Kürzlich habe er die Partie Friedrichsfeld gegen Heddesheim gesehen „und dabei auch die Mutter Gensheimer kennengelernt“. Die Stimmung in der Halle sei wirklich begeisternd gewesen.

Handball ist vor allem an der Bergstraße groß

Die Verwurzelung dieser Sportart in der Region – vor allem an der Bergstraße – sei auch ein Grund gewesen, warum man Mannheim zum Austragungsort gemacht habe, sagt Thomas Zimmermann vom Vorstand des Deutschen Handballbunds. Die übrigen Vorrunden-Partien sind in Berlin und München, die Zwischenrunden in Hamburg und Köln.

In der Rhein-Metropole sind auch Halbfinale, Spiele um Platz 5 und 3 sowie das Finale. Und das Eröffnungsspiel mit der deutschen Mannschaft gegen die Schweiz wird am 10. Januar im Düsseldorfer Fußballstadion angepfiffen. Da passen 50 000 Zuschauer rein. Bisher liegt Handball-Rekord bei 44 000. So viele sahen 2014 in Frankfurt eine Partie zwischen Hamburg und, genau, den Löwen aus Mannheim.

Specht erinnert auch freudig daran, dass hier dieses Jahr schon die Faustball-WM ausgetragen worden sei, nächstes Jahr komme auch noch die Tauzieh-WM. „Die Sportstadt Mannheim lebt!“ Ob er von diesen Turnieren wohl sogar 16 Jahre später gleichermaßen schwärmen wird?

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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