Handball

Löwen-Neuzugang hat das Spiel mit Papas Videos durchschaut

Der Isländer Arnór Snær Óskarsson glänzt nicht vorrangig mit seiner Physis, sondern eher mit Auge, Technik und Spielverständnis. Nur das Kurpfälzer Klima macht dem Mann aus dem Norden noch zu schaffen

Von 
Thorsten Hof
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Arnór Snær Óskarsson beim ersten Test der Löwen in Walzbachtal. © Pix

Mannheim. Der Sommer macht momentan eine kleine Verschnaufpause und Arnór Snær Óskarsson dürfte entsprechend aufatmen. Von seiner Heimatstadt Reykjavik auf Island kennt der Neuzugang der Rhein-Neckar Löwen schließlich keine Temperaturen von 30 Grad oder mehr und musste sich an das Klima im deutschen Südwesten erst einmal gewöhnen. „Zu Hause fühlen sich ja schon mehr als 15 Grad im Sommer richtig warm an“, berichtet der 23-Jährige von der rauen Vulkaninsel im Atlantik und ging auf seiner ersten Station im Ausland erst einmal auf ausgedehnte Shopping-Tour. „Ich glaube, ich habe für meine neue Wohnung in Heidelberg alle Ventilatoren gekauft, die verfügbar waren“, sagt Óskarsson lachend.

Für die nötige Abkühlung in den heimischen vier Wänden sollte also gesorgt sein, beim Mannheimer Handball-Bundesligisten will der beim isländischen Serienmeister Valur Reykjavik groß gewordene Linkshänder dagegen so schnell wie möglich heißlaufen.

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„Ich möchte der Mannschaft, so gut es geht, helfen und persönlich irgendwann ein Weltklassespieler werden. Da wird mir der Schritt in die Bundesliga sicher helfen, um mich weiterzuentwickeln“, sagt der „Isi“, der nun erstmals das Leben eines Vollprofis führen wird.

In Reykjavik hatte Ókarsson noch einen Halbtagsjob in einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen, am Nachmittag wurde trainiert und dann blieb meistens noch genug Zeit, um mit den Kumpels an der Video-Konsole zu zocken, so der Löwen-Neuzugang. „Meistens etwas zu lang, wie meine Freundin meint.“

Internationale Erfahrung

Auch wenn Óskarsson mit Valur zuletzt schon in der European League am Ball war und in zehn Spielen mit 66 Toren auf sich aufmerksam machte, wird der Fokus nun noch stärker auf seinem liebsten Hobby liegen, dem er, sein Bruder und seine beiden Schwestern schon von klein auf nachgehen. „Unser Papa ist Handball-Trainer, da waren wir eben immer in der Halle dabei“, berichtet Óskarsson, der seinem Vater Óskar bei dessen Stationen in Norwegen und Dänemark oft über die Schulter schaute, wenn der Videos für seine Mannschaften zusammenschnitt.

„Ich denke, ich habe ein ganz gutes Auge für das Spiel. Vielleicht kommt das daher“, sagt der „nur“ 1,82 Meter große Linkshänder, der im rechten Rückraum oder auf der Mitte nicht der typische „Shooter“ ist, sondern eher mit seinen Wurfvarianten, seiner Flexibilität, seinen präzisen Pässen und seinen Eins-gegen-Eins-Situationen auftrumpft.

Klar, woran es zu arbeiten gilt

Fähigkeiten, die auch Löwen-Trainer Sebastian Hinze schätzt. Woran es zu arbeiten gilt, ist aber ebenfalls klar. „Wir werden sehen, ob wir sein Abwehrspiel ausbauen können oder ob wir ihn verstecken müssen. Aber verstecken wollen wir ihn nicht. Er soll bei uns auch ein Abwehrspieler werden“, macht Hinze klar.

Lernen kann er da sicher auch von Landsmann und Defensivspezialist Ymir Örn Gislason, der sein erster Anker in der Kurpfalz war. „Ymir kenne ich sehr gut von Valur, wo wir zusammengespielt haben. Er hat mir nur Gutes berichtet und wenn ein Team wie die Löwen anfragt, muss man nicht lange überlegen“ , sagt Òskarsson, der dafür in der heißen Sommervorbereitung auch gern ein paar Schweißperlen zusätzlich in Kauf nimmt.

Saisoneröffnung: Mi., 26. Juli, 18.30 Uhr BUGA-Hauptbühne.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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