Handball-Bundesliga

Am Ende erleben die Rhein-Neckar Löwen ein Debakel

Die Löwen fuhren zwar als Außenseiter zum SC Magdeburg, doch das 24:38 fiel zum Abschluss der Hinrunde in der Handball-Bundesliga in eine Kategorie, die in der Schlussphase fast schon einen Klassenunterschied aufzeigte

Von 
Thorsten Hof
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Und wieder einen Schritt zu spät: Löwen-Spieler Ymir Oern Gislason kann Janus Dadi Smarason nicht am freien Wurf hindern. © Gora/PIX-Sportfotos

Magdeburg. Die fünf Top-Mannschaften der Handball-Bundesliga bleiben für die Rhein-Neckar Löwen weiter außer Reichweite. Zum Abschluss der Hinrunde unterlagen die Mannheimer auch beim Champions-League-Sieger und Tabellenführer SC Magdeburg mit 24:38 (13:16) und gingen vor allem im zweiten Durchgang völlig unter. Die Magdeburger nahmen gegen den Pokalsieger damit Revanche für das dramatische Finale beim Final Four im vergangenen April und überrollten die Gelbhemden in der Schlussphase. Löwen-Trainer Sebastian Hinze war nach den 60 Minuten entsprechend bedient.

„Für den Auftritt in den letzten zwölf Minuten müssen wir uns alle entschuldigen. Da werfen wie die Bälle weg und das ist dann einfach schlecht von uns. Das darf uns so nicht passieren“, kommentierte Hinze die letzten bitteren Minuten, die selbst SCM-Trainer Bennet Wiegert in dieser Form überraschte. „Mit so einem Ergebnis ein Bundesliga-Spiel zu gewinnen, ist nicht unbedingt normal“, meinte der Coach der Magdeburger, dessen Erfolgsbart nun wieder ein paar Millimeter länger werden wird. 

Magdeburg - Löwen 38:24

  • Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Birlehm (ab 12.), Späth (ab 47.) – Zacharias (1), Kohlbacher (6), Lindenchrone (2) – Schefvert (1), Knorr (6/3), Kirkeløkke (2) – Jaganjac, Gislason (1), Davidsson (3), Holst (1), Móré (n.e.), Oskarsson (1), Plucnar (n.e.)

Die Löwen gerieten in der ausverkauften und gewohnt lautstarken Bördelandhalle schon früh ins Hintertreffen, weil sie sie große individuelle Klasse im Rückraum des SCM zu selten verteidigen konnten. Vor allem Felix Claar (11 Tore) und Janus Smarason (7) rissen mit ihren Eins-gegen-Eins-Aktionen immer wieder große Lücken in die Löwen-Abwehr, die stellenweise aber auch zu passiv agierte. Schnell stand es 4:1 (4.), nach dem 6:4 legte Magdeburg sogar einen 4:0-Lauf vor und Löwen-Trainer Sebastian Hinze musste angesichts des 4:10-Rückstands bereits nach zwölf Minuten seine zweite Auszeit ziehen. „Schenkt ihnen die Bälle nicht her“, monierte Hinze lautstark und reagierte auch personell. 

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Nach und nach zahlte sich das aus, weil Gustav Davidsson mehr Dynamik im linken Rückraum entfaltete, Ymir Gislason für Halil Jaganjac das Abwehrzentrum sichtlich stabilisierte und im Tor auch Joel Birlehm zu einer Form fand, die in Magdeburg benötigt wird, um auf Augenhöhe zu kommen. Zwar dauerte es noch bis in die 20. Minute bis die erste Parade für Birlehm notiert werden konnte, doch danach krallte sich der Nationalspieler noch drei weitere Mal den Ball und entschärfte auch einen Strafwurf von Omar Ingi Magnusson. So arbeiteten sich die Löwen vom 7:13 auf 10:13 heran (23.) waren und angesichts des verpatzten Starts zur Halbzeit (13:16) immerhin wieder etwas auf Tuchfühlung. 

Für die Löwen wird es richtig bitter

Die ging nach dem Seitenwechsel aber gleich wieder verloren, als sich die Löwen teilweise in Unterzahl einen 0:3-Lauf zum 13:19 einfingen. Ein weiteres Mal kamen die Mannheimer nochmals auf 16:19 heran (37.), ließen dann aber zu viel liegen, schaufelten zu diesem Zeitpunkt bereits elf technische Fehler auf ihr Minuskonto und mussten nach Hinzes letzter Auszeit nach dem 18:24 (43.) endgültig abreißen lassen. Die Magdeburger fingen einen zu durchsichtigen Querpass ab und bestraften auch Jon Lindenchrones Fehlwurf. Beim 26:18 aus Magdeburger Sicht (45.) war mehr als eine Vorentscheidung gefallen und in der Folge wurde es richtig bitter für den Pokalsieger.

Enttäuschung bei Juri Knorr und seinen Mitspielern. © Gora/PIX-Sportfotos

Magdeburg kam nun richtig ins Tempospiel, weil die Löwen im Angriff Fehler an Fehler reihten und es dem Tabellenführer dann auch einfach zu leicht machten. Beim 33:23 (53.) betrug der Vorsprung der SCM vor den begeisterten 6600 Fans erstmals satte zehn Tore, am Ende stiegen die Mannheimer sogar mit einer üblen 24:38-Packung in den Bus, nachdem sich Magdeburg Richtung Schlusspfiff in einen regelrechten Rausch gespielt hatte. 

„Das war unterstes Bundesliga-Niveau“, fand Spielmacher Juri Knorr klare Worte für den mehr als ernüchternden Auftritt der Löwen, der nur 40 Minuten den Ansprüchen genügte.  

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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