Regionalliga Bayern

„Nicht selbstverständlich“, aber sehr wohltuend

Würzburger Kickers sind auch beim Derby in Schweinfurt „der Chef“ und gewinnen verdient gegen den FC 05. Mieses Spruchband

Von 
Patrick Tittl
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Die Nase vorne hatten Torschütze Junge-Abiol und seine Würzburger Kickers im Regionalliga-Derby beim FC 05 Schweinfurt, das der FWK 2:0 gewann. © Scheuring

FC 05 Schweinfurt – FC Würzburger Kickers 0:2

Schweinfurt: Wenzel - Hänschke (87. Feulner), Sturm, Istrefi (60. Anapak-Baka), Aksu (60. Fery), Böhnlein, N’gatie, Trslic, Jabiri, Bozesan (74. Roetynck), Billick.

Würzburg: Friedsam - Wegmann, Montcheu, Sané, Kurzweg, Franjic (83. Wessig), Zaiser (87. Scholz), Hägele, Junge-Abiol (58. Karimani), Kraus (68. Meisel), Moll (58. Caciel).

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Tore: 0:1 (23.) Junge-Abiol, 0:2 (80.) Hägele. - Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Karlburg). – Zuschauer: 4853.

„Derbysieger, Derbysieger, hey, hey,“ hallte es nach dem Anpfiff durch das Schweinfurter „Sachs-Stadion“. Dabei feierten nicht etwa die in Grün gekleideten Gastgeber ihre Mannschaft, sondern die über 500 mitgereisten Würzburger Anhänger bejubelten den zehnten Sieg der laufenden Regionalliga-Spielzeit. Diese sahen zuvor einen souveränen Auftritt ihrer Kickers. FWK-Trainer Marco Wildersinn freute sich: „Das war kein selbstverständlicher Sieg. Wichtig ist es aber, dass wir weiterhin ungeschlagen bleiben. Wir haben gegen die Konter von Schweinfurt gut verteidigt. Ab der 80. Minute sind wir dann mit unserem 2:0 ruhiger geworden.“

Vor 4853 Zuschauern zeigten die Kickers von Beginn an einen konzentrierte Leistung und hatten durch Benyas Solomon Junge-Abiol die erste Chance der Partie. Auch die nächste Aktion der Anfangsviertelstunde gehörte dann den Kickers, als ein Kopfball von Saliou Sané das Schweinfurter Tor verfehlte (11.).

Deren Fans sorgten dann kurz für Aufsehen außerhalb des Platzes, als ein Spruchband gegen den Ex-Nullfünfer und jetzigen Kickers-Mann Tim Kraus enthüllt wurde. Die gewählten Worte gingen dabei aber deutlich unter die Gürtellinie. Auf dem Platz hatten hingegen weiterhin die Kickers das Heft des Handelns in der Hand, auch weil sich die „Rothosen“ extrem aufmerksam präsentieren.

Keine Schweinfurter Offensive

Das beste Beispiel dafür war die Entstehung des Würzburger Führungstreffers. Ivan Franjic führte einen Freistoß im Mittelfeld schnell aus und bediente den im Strafraumzentrum völlig freistehenden Benyas Solomon Junge-Abiol. Dieser setzte sich gegen FC-Schlussmann Lukas Wenzel durch und traf unbedrängt zum 1:0 (23.). Kurz darauf verpasste Tim Kraus gar einen weiteren Würzburger Treffer nachzulegen, als er aus kurzer Entfernung an Lukas Wenzel scheiterte (26.). Dagegen trat die Offensive des FC 05 lange Zeit nicht in Erscheinung und doch hätte es plötzlich im Tor der Kickers klingeln können. Denn nach einer Flanke des Ex-Würzburgers Taha Aksu scheiterte Fabio Bozesan aus kurzer Distanz an Vincent Friedsam (32.). Danach mussten sich die Kickers kurz schütteln, kamen dann aber ihrerseits noch zu zwei Möglichkeiten. Zunächst köpfte Benyas Solomon Junge-Abiol freistehend in die Arme von Lukas Wenzel (37.), ehe Saliou Sané den Ball aus spitzem Winkel nicht im leeren Schweinfurter Tor unterbrachte (43.).

Doch auch nach Wiederanpfiff dominierten die Kickers das Geschehen auf dem Rasen. Dagegen fand der FC 05 zur Enttäuschung seiner Fans keinerlei Mittel, um die Kickers ernsthaft gefährden zu können. Auch weil die Schnüdel im eigenen Ballbesitz keinerlei Sicherheit entwickeln konnten. Zudem präsentieren sich die Kickers in den Zweikämpfen deutlich präsenter und körperbetonter. Trotzdem dauerte es bis in die Schlussphase der Partie, ehe das Unterfranken-Derby endgültig entschieden sein sollte. Nach einem Eckball von Ivan Franjic drückte Daniel Hägele den Ball aus kurzer Distanz zum 0:2 über die Linie (80.). Ende über einen nie gefährdeten Derbysieg freuen.

Dies erkannte nach Schlusspfiff auch Schweinfurt Trainer Marc Reitmaier an: „Es war ein verdienter Derbyerfolg für die Kickers aus Würzburg. In der ersten Halbzeit haben die Emotionen auf unserer Seite gefehlt.“

Freier Autor

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