Fußball

Würzburger Kickers: Das wird knifflig

Von 
Steffen Krapf
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Hier geht es zurück in die 3. Liga: Würzburgs Trainer Marco Wildersinn ist mit seinem Team auf Kurs und hat nun zwei schwere Auswärtsspiele vor der Brust. © Scheuring

Elf Spieltage sind in der Fußball-Regionalliga Bayern mittlerweile gespielt. Ganz oben an der Spitze steht der FC Würzburgers Kickers. Der Meisterschaftskandidat Nummer eins wird seiner Favoritenrolle bisher gerecht. Gibt es überhaupt ernsthafte Konkurrenz auf dem Weg zum Titel? Einer Widersacher könnte der nächste Gegner sein. Am Donnerstagabend müssen die Kickers im „Stadion an der Grünwalder Straße“ im Münchner Stadtteil Giesing gegen Türkgücü München ran.

„Nein, dafür haben wir keine Zeit“, schmetterte Marco Wildersinn nach dem zurückliegenden 3:0-Heimsieg gegen Wacker Burghausen die Frage eines Journalisten ab, ob die Mannschaft nach dem Spiel bei Türkgücü München einen Oktoberfestbesuch eingeplant hat. Gefeiert werden soll in gut acht Monaten – wenn die anvisierte Rückkehr in die 3. Liga erreicht wurde. Bis dahin gilt es, den Fokus zu wahren. Bislang gelingt das der Elf von Coach Wildersinn immer besser. Die Kickers strotzen nach fünf Pflichtspielsiegen in Folge vor Selbstbewusstsein und beeindrucken mit ihrer seriösen Herangehensweise.

Weiter ungeschlagen

Acht Siege, drei Unentschieden und immer noch keine Niederlage, lautet die Saisonbilanz der Würzburger. Nun stehen zwei knifflige Auswärtsaufgaben an: bei Türkgücü München und am „Tag der deutschen Einheit“ beim Erzrivalen FC 05 Schweinfurt. Beide Teams trafen am letzten Spieltag direkt aufeinander und trennten sich im Schweinfurter „Sachs-Stadion“ 1:1. Wildersinns Respekt vor den Münchner ist groß. In der vergangenen Saison kam der FWK zwei Mal nicht über ein Unentschieden (0:0 und 1:1) gegen den Mitabsteiger aus der 3. Liga hinaus. „Die hatten letztes Jahr schon ihre Qualität und sind jetzt noch einmal stärker geworden“, sagt der Würzburger Trainer. „Ich denke aber wir auch“, fügt er an. „Das wir bestimmt ein enges und interessantes Spiel, das wir natürlich wieder für uns entscheiden möchten.“

Wildersinn zählt Türkgücü zu einen der Hauptkonkurrenten in dieser Saison. „Anfangs hat man da in erster Linie Bayern genannt“, erinnert sich der 42-Jährige an die Prognosen vor Rundenstart. Der Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters, in den zurückliegenden Spielzeiten Dritter und Zweiter der Regionalliga und zuvor zwei Jahre lang Drittligist (2020 sogar Meister der 3. Liga), verpatzte fast schon traditionell den Saisonstart. Natürlich auch, weil viele Akteure im Sommer den Profikader aufstockten, aber auch, weil es fortlaufend Abgänge gab. Mit jetzt 15 Punkten sind die Bayern bereits zwölf Zähler hinter den Kickers.

Nur einen Punkt mehr als die Bayern U 23 hat der Drittliga-Absteiger Spvgg. Bayreuth auf dem Konto. „Es war bei ihnen klar, dass sie gut sein werden, aber das eben auch ein Umbruch da ist“, sagt Wildersinn über die Bayreuther. Im bayerischen Verbandspokal schlugen die Kickers den oberfränkischen Konkurrenten kürzlich im Achtelfinale ungefährdet mit 2:0. Zum ernsthaften Meisterschaftsaspiranten wird Coach Marek Mintal die Spvgg. Bayreuth in dieser Saison wohl nicht mehr aufschwingen können. Es könnte viel mehr das Jahr werden, in denen die vermeintlich kleinen Klubs, jene, die kein reines Profiteam unterhalten, an das Tor zur 3. Liga anklopfen könnten. Wildersinn hat dabei Türkgücü München, Viktoria Aschaffenburg, den FV Illertissen und den TSV Aubstadt auf dem Zettel, erklärt er. „Die sind gewachsen und sind einfach gut.“ Das Überraschungsteam der Saison, die DJK Vilzing, aktuell punktgleich an der Spitze mit den Kickers, findet in Wildersinns Ausführung wenig Raum. „Am Ende wird es entscheidend sein, über die gesamte Runde eine Konstanz zu haben.“ Zuzutrauen ist das aktuell eigentlich nur den Würzburger Kickers.

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