Eishockey

Zu viele leichte Fehler: Adler verlieren gegen Schwenningen

Die Adler Mannheim verlieren in der DEL gegen die Schwenninger Wild Wings mit 0:3 und kassieren ihre erste Saisonniederlage nach 60 Minuten.

Von 
Philipp Koehl
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Die Adler Mannheim, hier Alexander Ehl (l.), erspielten sich gegen Schwenningen kaum große Möglichkeiten. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Nun ist es passiert. Die Adler Mannheim kassierten am Freitagabend ihre erste Saisonniederlage nach 60 Minuten in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Das Team von Cheftrainer Dallas Eakins unterlag den Schwenninger Wild Wings mit 0:3 (0:0, 0:1, 0:2). Es war das erste Saisonspiel der Adler, in denen ihnen kein eigener Treffer gelang. „Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden. Das reicht letztlich nicht, um über 60 Minuten etwas zu holen“, sagte Adler-Stürmer Luke Esposito.

Dieser sorgte schon vor der Partie für einen emotionalen Höhepunkt. Denn der Stürmer stand wieder auf dem Eis. Der US-Amerikaner wurde am 19. September 2025 überhart wie rücksichtslos vom Berliner Yannick Veilleux gecheckt und erlitt dadurch nicht nur eine Gehirnerschütterung, sondern auch eine zehn Zentimeter lange Narbe am Kopf. Sein Comeback war das Zeichen, dass er diese schlimme Phase nun überstanden hatte. Die Adler-Fans begrüßten Esposito entsprechend schon bei der Aufstellungsverkündung mit Extra-Applaus.

Während der Mittelstürmer wieder seinen Platz zwischen Matthias Plachta und Maximilian Heim einnahm, feierte Nick Mähler sein Profi-Debüt für Mannheim. Der ehemalige Jungadler-Kapitän bekam ein paar Wechsel in der Defensive. Außerdem rückte Eric Uba an die Seite von Kristian Reichel und Alexander Ehl. Hayden Shaw saß überzählig auf der Tribüne.

Ex-Jungadler Nick Mähler feierte sein Debüt für Mannheim

Die Geschichte des ersten Drittels ist indes schnell erzählt. Die Adler waren zwar optisch überlegen, es fehlte aber die letzte Präzision. Wirklich gefährlich wurde es für das Tor von Schwenningens Schlussmann Joacim Erikkson nur selten. Anthony Greco suchte Kris Bennett am langen Pfosten (3.), letzterer kam allerdings nicht richtig an den Puck. Leon Gawanke hatte die gleiche Idee, sein Pass fand auch den Schläger von Kristian Reichel, allerdings landete dessen neben dem Tor (8.).

Dieses teils unsaubere Spiel rief zwangsläufig die Gäste auf den Plan. Schwenningen besaß in den ersten 20 Minuten die besseren Chancen. Stark, wie Adler-Torwart Maximilian Franzreb beim Querpass von Gäste-Spieler Sebastian Uvira rechtzeitig auf der anderen Seite war, um so den Schuss von Tylor Spink zu parieren (11.).

Adler – Wild Wings 0:3

  • Drittelergebnisse: 0:0, 0:1, 0:2.
  • Die Adler: Franzreb – Mattinen, Renouf; Gawanke, Kälble; Fohrler, Gilmour, Mähler – Plachta, Esposito, Heim; Proske, Michaelis, Schütz; Ehl, Reichel, Uba; Greco, Solow, Bennett.
  • Tore: 0:1 Tyson Spink (22:29), 0:2 Tylor Spink (50:44), 0:3 Senyshy (58:03).
  • Schiedsrichter: Marian Rohatsch, Jackson Kozari.
  • Zuschauer: 12.184.
  • Strafminuten: Mannheim 6 – Schwenningen 2.
  • Nächstes Spiel: Grizzlys Wolfsburg – Adler (Sonntag, 14 Uhr).

Nachdem der Pass von Adler-Stürmer Zach Solow am eigenen Tor hängen blieb und von dort unglücklich vor den eigenen Kasten sprang, hatte Zach Senyshyn die Führung auf dem Schläger, fand bei Franzreb aber die Lücke nicht (12.). Auch Uvira hatte beim Adler-Schlussmann das Nachsehen (13.). „Wir müssen das Spiel einfach halten und mehr Pucks zum sowie unsere Körper vor das Tor bringen“, sagte Adler-Stürmer Kris Bennett in der Drittelpause.

Sein Teamkollege Nicolas Mattinen hatte bereits zehn Sekunden nach dem Wiederbeginn die große Chance zur Führung (21.). Sein Versuch wollte aber genauso wenig über die Linie wie jener von Yannick Proske (22.). Dafür nahm Proske noch in der gleichen Minute eine Strafe. Greco ließ sich in der folgenden Unterzahl an der eigenen blauen Linie ausspielen, seine Absicherung Tobias Fohrler stand falsch. Tyson Spink nutzte die sich bietende Lücke und überwand Franzreb zum 1:0 (23.). Es war vierte Unterzahl-Gegentor der Adler in den vergangenen zwei Spielen.

Mannheim fehlt auch im zweiten Drittel die Genauigkeit

Das Problem: Der Tabellenführer fand auch in der Folge nicht wirklich zu seinem Spiel. Es fehlte nach wie vor die letzte Präzision, immer wieder sprang der Puck wild auf dem Eis herum. Justin Schütz hatte in der 33. Minute noch die beste Chance auf den Ausgleich, sein Abschluss geriet aber viel zu zentral. Auf der Gegenseite legte Mattinen dem Ex-Adler Phil Hungerecker den Puck unabsichtlich auf – Franzreb rettete in größter Not (33.).

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Eakins tauschte zu Beginn des dritten Drittels Proske mit Greco. Am Auftritt der Adler änderte das aber nichts. Schwenningen stand stabil, die Mannheimer nahmen sich immer noch zu viele leichte Fehler. Eric Uba wanderte auf die Strafbank (43.) – was jedoch ohne Folgen blieb. Doch just als sich die Adler dem Tor annäherten – Proske (48.) und Marc Michaelis (49.) hatten gute Chancen – kassierten sie einen empfindlichen Nackenschlag.

Plachta konnte den unpräzisen Pass von Esposito nicht kontrollieren, Schwenningen lief einen Drei-auf-eins-Konter, an dessen Ende Tylor Spink zum 0:2 vollstreckte (51.). Die Adler warfen daraufhin alles nach vorn, Franzreb verließ bereits vier Minuten und 30 Sekunden vor der Schlusssirene für einen sechsten Feldspieler das Eis. Aber auch das brachte keinen Treffer. Stattdessen traf Senyshyn zum 0:3-Endstand (59.).

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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