Deutsche Eishockey Liga

Weckruf von Adler-Torhüter Dennis Endras

Von 
Christian Rotter
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Adler-Goalie Dennis Endras wird im Spiel gegen die Eisbären Berlin die Sicht verdeckt. © AS Sportfoto/ Binder

Mannheim. Dennis Endras sitzt der Schalk eigentlich im Nacken. Der Torhüter der Adler Mannheim ist nie um einen flotten Spruch verlegen. Umso genauer sollte man hinhören, wenn ihm etwas am Herzen liegt und er etwas Wichtiges zu sagen hat. So, wie am Freitag. Das 0:4 im Topspiel gegen die Eisbären Berlin beschäftigte ihn noch lange über die Schlusssirene hinaus. „Wir lassen zu viele hochkarätige Chancen des Gegners zu. Das geht schon lange so“, klagte Endras.
Der 36-jährige Routinier wollte mit dieser Aussage gleich zwei Dinge klarstellen: Zum einen war die 0:4-Schlappe gegen den Titelverteidiger der Deutschen Eishockey Liga verdient, zum anderen war bereits bei den beiden knappen Siegen gegen Ingolstadt unter der Woche nicht alles Gold, was da auf dem Eis glänzte. Klar: Die Adler holten jeweils einen Zwei-Tore-Rückstand auf und fanden einen Weg, in den beiden Duellen fünf der sechs möglichen Punkte zu holen. Aber auch gegen die Panther hatte sich fortgesetzt, was sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht: Das Team von Trainer Pavel Gross ist immer wieder für einen Konter gut, nicht nur einmal müssen sich die Goalies Endras und Felix Brückmann im Stich gelassen fühlen.

Wenig Offensivpower bei den Adlern
Gegen den souveränen DEL-Spitzenreiter hatten die Adler vor der ansprechenden Kulisse von 8494 Zuschauern in der SAP Arena (zugelassen sind derzeit 9000) 40 solide Minuten hingelegt. Endras teilte diese Einschätzung, auch wenn ihm das bei Weitem nicht gut genug war. „Ganz gut? Ja, das waren wir wohl, aber das kann doch nicht unser Anspruch sein“, schimpfte der langjährige Nationaltorhüter, der beim Treffer von Frans Nielsen (13.) chancenlos war.
Defensiv anfällig – das war nur die halbe Wahrheit. Zur Situation der Adler gehört auch, dass sie sich schwertun, hochkarätige Chancen zu erspielen. Unmittelbar vor dem gegnerischen Kasten ist selten bis nie ein Mannheimer Angreifer zu finden. Zu lange halten sie sich an der Bande auf, es fehlt der Zug zum Tor. Nigel Dawes traf das Außennetz (9.), Tim Wohlgemuth den Pfosten (35.) – es gab nicht viel mehr Aufsehenerregendes.

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Und dann sorgte eine – zugegebenermaßen unglückliche – Situation dafür, dass den Adlern jegliche Ordnung verloren ging. In Überzahl kassierte David Wolf eine Strafe, die keine war. Nicholas B. Jensen war über die Beine seines Teamkollegen Manuel Wiederer gestolpert, doch die Schiedsrichter machten fälschlicherweise Wolf als Übeltäter aus. Bei vier gegen vier reichte dann ein langer Pass, um die Mannheimer auszuhebeln. Matt White ging auf und davon und überwand Endras zum vorentscheidenden 0:2 (43.). Es folgten Auflösungserscheinungen in der Adler-Defensive. Sebastian Streu wurde nicht angegriffen und durfte zum 0:3 einnetzen (50.), Kevin Clark besorgte den 0:4-Endstand (56.). „Den ersten drei Gegentoren sind individuelle Fehler von uns vorausgegangen, die so nie passieren dürften“, kritisierte auch Coach Gross. „Wir müssen da viel besser zurückkommen.“ Und auf die Frage, in welchen Bereichen die Eisbären derzeit die Messlatte sind, die sein Team noch nicht erreicht, sagte der 53-Jährige offen: „In allen, wenn man das heutige Spiel zugrunde legt. Wir haben in dieser Saison aber viermal gegen Berlin gespielt und zweimal gewonnen, das darf man auch nicht vergessen.“

Endras fordert körperbetonteres Spiel 
Die Blau-Weiß-Roten haben am Sonntag (16.30 Uhr) die Chance, es gegen ein anderes Topteam besser zu machen. Bevor Endras aber an das Duell mit München dachte, wollte er noch etwas anderes loswerden: „Wir machen es dem Gegner viel zu leicht, vor unser Tor zu kommen. Ich will kein unfaires Spiel, aber der Gegner muss es schon spüren, wenn er in unsere Zone kommt.“ Ob es auch eine Frage des Systems sei? „Da bin ich der falsche Ansprechpartner, in Sachen System kenne ich mich nicht aus.“

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