Eishockey - Adler überzeugen mit Wille und Einsatz / Nächste Herausforderung: Tabellenführer Eisbären Berlin

Nach dem Sieg gegen Ingolstadt: Der Knoten bei den Adlern Mannheim ist geplatzt

Von 
Philipp Koehl
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Jubeltraube: Die Adler wollen ihre Leistung nun bestätigen. © Soerli Binder

Mannheim. Im Sport wird häufig und gerne das Bild des geplatzten Knotens benutzt. Diese Metapher steht für die Verselbstständigung der Dinge. Soll heißen: Wenn der von schlechten oder unglücklichen Aktionen heraufbeschworene Knoten endlich einmal „platzt“, läuft es plötzlich wie von alleine. Solch ein Szenario erlebten am Mittwochabend die Adler Mannheim, als sie im zweiten Drittel gegen den ERC Ingolstadt einen 1:2-Rückstand - innerhalb von nur 51 Sekunden - in eine 4:2-Führung drehten. Kein Wunder, dass die Adler hinterher von einem ihrer besten Spiele in dieser Saison sprachen.

„Ich glaube, dass wir uns daran jetzt messen müssen. Wir sind eines der besten Teams der Liga und wir wollen jetzt natürlich auch zeigen, dass wir da sind“, betonte Adler-Stürmer Markus Eisenschmid. In seinen Worten schwang mit Blick auf die vergangenen Wochen auch viel Erleichterung mit. Zu oft konnten die Adler in der Vergangenheit ihr vorhandenes Potenzial nie komplett auf das Eis bringen. „Wir sind durch die ganzen Spielverlegungen vor und nach der Olympiapause so ein bisschen ins Stocken geraten“, gab Eisenschmid zu. „Aber da war es wichtig, dass wir weiter am Puck geblieben sind und uns auf jedes Spiel wieder neu konzentriert haben.“

In einer schnellen wie hart geführten Partie war es neben der Laufbereitschaft vor allem der Wille, der die Adler letztlich auf die Siegerstraße brachte. Beispielhaft dafür das leidenschaftlich geführte Unterzahlspiel bis zur Schlusssirene, das den Adlern den 4:3-Sieg sicherte. Eine Art und Weise, die Adler-Verteidiger Korbinian Holzer gefällt: „Wir haben sehr gut dagegen gehalten und auch in den Zweikämpfen gut gearbeitet. Ich hoffe, dass das so weitergeht und wir jetzt den richtigen Weg gefunden haben, wie wir erfolgreich spielen können.“

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Führungsspieler Holzer

Holzer, unbestrittener Führungsspieler, lebt diesen Willen und die dazugehörige Aggressivität vor. Am Ende der ersten Drittelpause tauschte er sich beispielsweise noch etwas energischer mit seinem Gegenspieler Brandon DeFazio aus. „Er hatte sich ein paar Minuten zuvor über meinen Check aufgeregt und da wollte ich ihn nur fragen, ob man ihn nicht mehr checken darf“, grinste der 34-Jährige verschmitzt. Die Entscheidung der Schiedsrichter, die beiden Streithähne daraufhin mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe zu belegen, konnte er allerdings nicht ganz nachvollziehen. Musste er aber auch nicht. Denn die Antwort gab er sportlich auf dem Eis: Nach dem 2:2-Ausgleich von Jordan Szwarz (32.), war es Holzer, der 27 Sekunden später mit seinem abgefälschten Schuss von der blauen Linie das 3:2 besorgte. Der vierte Adler-Treffer von Borna Rendulic (33.) war zwar der schönste des Abends und ließ den Knoten endgültig platzen, für die Entwicklung des Spiels fällt jedoch der 1:2-Anschlusstreffer von Markus Eisenschmid - kurz vor der ersten Drittelpause - mehr ins Gewicht: „Ich hatte hatte auch nach dem 0:2 nie Angst, dass das schiefgehen könnte, denn wir haben trotz des Rückstands ein gutes erstes Drittel gespielt. Aber der Anschlusstreffer von Eisi hat uns dann auch die nötige Energie gegeben“, bilanzierte Adler-Trainer Pavel Gross.

Der Torschütze vertraute bei seinem Treffer in Überzahl indes auf seinen Instinkt: „Wenn der Pass zu mir kommt, erwartet mittlerweile gefühlt jeder meinen Direktschuss. Ich habe dann einfach mal einen Schritt Richtung Mitte gemacht und gesehen, dass vor dem Tor ziemlich viel los ist und dann geschossen“, erklärte Eisenschmid.

Nun gilt es für die Adler, den nächsten Schritt zu machen und am Freitag das Heimspiel gegen Tabellenführer Berlin (19.30 Uhr) mit der gleichen Intensität zu bestreiten. „Berlin ist das beste Team der Liga, steht zu Recht da oben und ist sehr gut besetzt. Aber wir sind auch sehr gut besetzt und haben sie in dieser Saison schon zwei Mal geschlagen. Das wollen wir jetzt wieder tun,“ betonte Gross auch in der Hoffnung, dass der berühmte Knoten erst gar keinen Anlass findet, sich wieder von Neuem zu bilden.

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