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Adler Mannheim holen in Iserlohn mit Moral zwei Punkte

Die Adler Mannheim machen bei den Iserlohn Roosters einen 0:2-Rückstand wett und gewinnen nach Penaltyschießen mit 4:3. Entscheidenden Anteil am Sieg hat ein Rückkehrer

Von 
Christian Rotter
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Markus Hännikäinen (weißes Trikot) scheitert in dieser Szene an Roosters-Torhüter Andreas Jenike. © Michael Ruffler

Iserlohn. Die Adler Mannheim haben am Freitagabend Charakter gezeigt. Bei den Iserlohn Roosters glänzte die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins zwar nicht. Sie fand in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aber einen Weg, um sich bei den Iserlohn Roosters mit 4:3 (0:2, 2:0, 1:1, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen durchzusetzen. „Wir haben uns gut zurückgekämpft und verdient zwei Punkte geholt“, bilanzierte Adler-Angreifer Matthias Plachta, der ein Tor selbst erzielte und eines auflegte.

Im Adler-Tor feierte Felix Brückmann sein Comeback. Nach auskurierter Beinverletzung, die ihn seit Anfang Oktober außer Gefecht gesetzt hatte, musste er von der ersten Sekunde an hellwach sein. Brayden Burke (2.) und Michael Dal Colle (3.) scheiterten an Brückmann. Gerade als es schien, dass sich die Mannheimer nach einem pomadigen Auftakt berappen würden, schlug Iserlohn zum ersten Mal zu. Nachdem Markus Hännikäinen die erste hochprozentige Chance für die Adler vergeben hatte (6.), schalteten die Roosters schnell um. Zwar verteidigten die Blau-Weiß-Roten die Kontersituation zunächst gut, sie vergaßen allerdings Branden Troock, der sich die Scheibe zurechtlegen konnte und zum 1:0 traf (7.).

Adler lassen im ersten Drittel einige gute Chancen liegen

Während sich die Sauerländer kaltschnäuzig vor dem Tor zeigten, fehlten den Adlern einmal mehr die Vollstreckerqualitäten. Von Matthias Plachta und Nick Cicek mustergültig in Szene gesetzt verfehlte Kristian Reichel den Kasten (9.), auch Luke Esposito fand mit der Rückhand die Lücke nicht (12.).

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Die Adler Mannheim gegen die Iserlohn Roosters

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Iserlohn blieb gefährlich. Gegen Jake Virtanen, der John Gilmour überlief, musste Brückmann Kopf und Kragen riskieren (15.), kurz vor der ersten Pause musste der Goalie den Puck aber erneut aus dem Netz fischen. Nach einem überstandenen Tohuwabohu im Torraum fanden die Adler die Ordnung nicht schnell genug wieder. Zach Osburn lud einmal durch und jagte die Scheibe ins kurze Eck - 2:0 (19.). Es war kein Wunder, dass sich Mannheims Verteidiger Tobias Fohrler nach den ersten 20 Minuten unzufrieden zeigte: „Wir haben eigentlich gar nicht so schlecht angefangen, hatten dann aber einige Abstimmungsfehler. Wir müssen defensiv besser stehen“, forderte der 27-Jährige.

Adler Mannheim ließen Eishockey-Feuerwerk vermissen

Die Blau-Weiß-Roten brauchten auch im zweiten Drittel ein wenig, um diese Worte zu beherzigen. Iserlohn war zunächst näher dran am dritten Tor als Mannheim am ersten. Troock (25.) und Ex-Adler Noel Saffran (26.) ließen das durchaus mögliche 3:0 liegen. Nun waren es die Gäste, die aus wenig viel machten. Esposito brachte den Puck aus der Ecke vor das Tor, Plachta löffelte ihn aus kurzer Entfernung unter die Latte - nur noch 1:2 aus Mannheimer Sicht (28.). Der Anschlusstreffer gab dem Eakins-Team aber kaum neuen Schwung.

Iserlohen – Adler Mannheim 3:4 n.P. (2:0, 0:2, 1:1, 0:0 0:1)

  • Die Adler: Brückmann – Fohrler, Kälble; Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Pilu – Proske, Loibl, Kühnhackl; Fischbuch, Michaelis, Bennett; Plachta, Reichel, Esposito; Hännikäinen, Szwarz, Heim.
  • Tore: 1:0 Troock (6:20), 2:0 Osburn (18:23), 2:1 Plachta (27:32), 2:2 Gilmour (38:40), 3:2 Ziegler (46:33), 3:3 Szwarz (52:50), 3:4 Esposito (im Penaltyschießen).
  • Schiedsrichter: Reid Anderson und Marc Iwert.
  • Zuschauer: 4849.
  • Strafminuten: Iserlohn 4 – Mannheim 4. – Nächstes Spiel: Adler – Löwen Frankfurt (Sonntag, 19.15 Uhr).

 

Brückmann musste gegen Saffran den neuerlichen Zwei-Tore-Rückstand verhindern (33.), doch dann hatte - mal wieder - Plachta die zündende Idee. Als alle damit rechneten, der Adler-Topscorer würde mit der Scheibe am Schläger um das Tor kurven, passte er vor den Kasten. Gilmour reagierte am schnellsten und staubte zum 2:2 ab (39.).

Tom Kühnhackl hatte den dritten Mannheimer Treffer auf dem Schläger, doch das wäre des Guten zu viel gewesen (42.). Stattdessen belohnten sich die Roosters für ihr Engagement, Sven Ziegler besorgte das 3:2 (47.). In ihrem ersten Powerplay der Partie bot sich den Adlern die Gelegenheit, zurückzuschlagen. Sie erspielten sich aber nur eine Chance, die Kris Bennett liegenließ (52.).

Die Mannheimer brannten wahrlich kein Eishockey-Feuerwerk ab, doch sie zeigten Moral und stemmten sich gegen die drohende Niederlage am Seilersee. Fohrler leitete einen schnellen Angriff ein, Hännikäinen passte scharf vors Tor, Jordan Szwarz hielt die Kelle rein und ließ sich für das 3:3 feiern (53.).

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Mannheim drückte auf den Dreier, Iserlohn war stehend k.o. Bennett (59.) und Szwarz (60.) hatten Chancen, das Spiel in der regulären Spielzeit zu beenden. Da beide Torhüter in der Verlängerung mehrmals ihre Klasse zeigten, fiel die Entscheidung erst im Penaltyschießen. In diesem traf Esposito für die Adler, während Brückmann alle drei Iserlohner Versuche entschärfte. „Wir alle sind froh, dass Felix wieder da ist“, lobte Plachta den Schlussmann.

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