Eishockey

Warum Adler-Zugang Tyler Ennis beste Erinnerungen an die Kurpfalz hat

Die Adlern Mannheim konnten sich mit Tyler Ennis einen großen Name krallen. Doch der Ex-NHL-Spieler hat eine Vergangenheit mit der Quadratestadt. Woran er sich gern erinnert

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Philipp Koehl
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Nun für die Adler am Puck: Mannheims-Zugang Tyler Ennis schwärmt von der Stimmung in der SAP Arena. © Michael Ruffler/Pix

Mannheim. Es war der 4. Oktober 2011. Die Mannheimer SAP Arena war ausverkauft - die Stimmung prächtig. Die 13 600 Zuschauer sahen an jenem Dienstagabend jedoch kein Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Zu Gast waren damals die Buffalo Sabres aus der National Hockey League (NHL).

Der Grund: Die Sabres, die damals ohne die verletzte Mannheimer Eishockeylegende Jochen Hecht aufliefen, nutzten das Spiel gegen die Adler Mannheim als Vorbereitung auf das nur wenige Tage später stattfindende Punktspiel gegen die Los Angeles Kings in Berlin.

Hecht wurde damals jedoch von einem 21-jähriger Flügelstürmer hervorragend vertreten: Tyler Ennis. „Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie viel Spaß es damals gemacht hat, hier zu spielen. Es ist schön, wieder zurück zu sein“, sagte der erst am Samstag verpflichtete Zugang der Adler nach der ersten Trainingseinheit mit seinem neuen Team.

Tyler Ennis hat schon mit Adler-Trainer Lundskog gearbeitet

Dass Ennis gute Erinnerungen an sein damaliges Gastspiel hat, ist ihm kaum zu verdenken, zog der mittlerweile 34-Jährige in dieser Partie doch direkt alle Aufmerksamkeit auf sich. Und das nicht nur, weil der Erstrundendraftpick der Sabres nach einem sehenswertem Solo sowie per Nachschuss die zwischenzeitliche 2:0-Führung für Buffalo herausschoss, sondern weil er allgemein mit viel Tempo, Raffinesse und Spielwitz die Mannheimer Fans zu begeistern wusste.

Und auch die weitere Karriere des Linksschützen konnte sich durchaus sehen lassen. Bis 2022 bestritt Ennis insgesamt 724 Spiele für Buffalo, Minnesota, Toronto, Edmonton und Ottawa in der besten Eishockey Liga der Welt, ehe er fest den Sprung nach Europa wagte.

Ich kenne Tyler schon ein bisschen länger und habe ihn dann auch nach Bern geholt. Dass er jetzt hier in Mannheim ist, ist eine tolle Sache.
John Lundskog Adler-Chefcoach

Dort stürmte er in der vergangenen Spielzeit für den Schweizer Traditionsverein SC Bern. Pikant: SCB-Trainer war damals niemand geringerer als der aktuelle Adler-Chefcoach John Lundskog. „Ich kenne Tyler schon ein bisschen länger und habe ihn dann auch nach Bern geholt. Dass er jetzt hier in Mannheim ist, ist eine tolle Sache“, sagte Lundskog auf die neue Mannheimer Attraktion angesprochen.

„Er bringt viele positive Eigenschaften mit, ist technisch versiert und sehr erfahren. Er wird uns nicht nur bei Fünf-gegen-Fünf, sondern auch im Powerplay helfen, wie man schon direkt im ersten Training sehen konnte“, schwärmte der Schwede.

Tyler Ennis ging schon mit einigen Mannheimer Adler auf Torjagd

Ennis, der sich in den vergangenen drei Wochen im schweizerischen Genf fit hielt, spielte den Puck des Lobes indes direkt zu seinem neuen, alten Trainer zurück. „Johan und ich pflegen ein gutes Verhältnis zueinander. Die Gespräche, die wir nun über Mannheim geführt haben, waren ebenfalls sehr gut“, sagte der Kanadier.

Ennis führte aber nicht nur mit Lundskog Gespräche über seinen neuen Arbeitgeber. Das Interessante: Der Flügelstürmer teilt sich gleich mit einer Reihe prominenter ehemaliger Mannheimer Spieler eine gemeinsame Vergangenheit. Neben zwei gemeinsamen Jahren mit Jochen Hecht in Buffalo, lief der Mann mit der Nummer 63 in seiner Geburtsstadt Edmonton mit Ex-Jungadler Leon Draisaitl auf und ging in der Saison 2021/22 zusammen mit Tim Stützle bei den Ottawa Senators auf Torejagd.

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„Die Eishockeywelt ist eben klein“, sagte der nur 1,74 Meter große und 73 Kilogramm leichte Filigrantechniker mit einem breiten Grinsen und ergänzte: „Ich habe mich mit vielen Jungs über die Adler unterhalten und jeder hatte etwas Besonderes zu erzählen, sei es über die Stadt, den Club oder die tollen Fans. Das hat mir die Entscheidung natürlich nochmals erleichtert“, ging es laut Ennis nach dem ersten Kontakt letztlich „ziemlich schnell“ mit der Vertragsunterschrift in der Kurpfalz.

Diese hat sich der Kanadier am Sonntag und Montag schon mal ein wenig genauer angeguckt, wie er berichtete. „Wir waren damals mit Buffalo ungefähr eine Woche hier und hatten unser Hotel in Heidelberg. Neben dem Training und der Partie gegen Mannheim haben wir auch einige Teambuildingmaßnahmen in der Umgebung gemacht.

Die hat mir damals schon sehr gut gefallen. Und als ich jetzt hier ein bisschen herumgefahren bin, sind gleich wieder ein paar schöne Erinnerungen hochgekommen“, war der Weltmeister von 2015 vor allem von der Stimmung begeistert und kann es nun entsprechend kaum abwarten, für die Adler in der SAP Arena aufzulaufen.

Kühnhackl zurück im Training der Adler Mannheim

Bis es jedoch soweit ist, steht für Ennis und seine neues Team aber zuerst noch die Partie bei den Iserlohn Roosters (Donnerstag, 19.30 Uhr) an. Mit von der Partie könnte dann auch der zuletzt angeschlagenen Adler-Angreifer Tom Kühnhackl sein. Der 31-Jährige stand am Dienstag im Training erstmals wieder auf dem Eis, wenn auch noch mit einem sogenannten „No Contact-Shirt“, das seinen Mitspielern signalisieren sollte, nicht voll durchzuziehen. „Der Fakt, dass er heute mit uns auf dem Eis stand, ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen hier aber von Tag zu Tag schauen, wie es ihm geht“, sagte Lundskog.

Tyler Ennis wird dagegen auf jeden Fall auf dem Eis stehen und versuchen, mit den Blau-Weiß-Roten den zehnten Sieg im 14. Ligaspiel einzufahren. Apropos: Jene Partie vom 4. Oktober 2011 endete übrigens 8:3 für Buffalo. Über einen ähnlich hohen Sieg hätte Ennis am Donnerstag sicherlich nichts einzuwenden. Nur nun eben mit Mannheim.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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