Eishockey

Torproduktion noch in Sommerpause

Die Adler Mannheim haben den Start in die neue Eishockey-Saison verpatzt. Im Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings verloren die Mannheimer mit 1:2. Zugang Taro Jentzsch gelang der einzige Adler-Treffer

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Christian Rotter
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Tim Wohlgemuth von den Adlern Mannheim während des Spiels gegen die Schwenninger Wild Wings in Mannheim. © AS Sportfoto/ Binder

Mannheim. Bill Stewarts Worte vor dem Saisonstart hätten klarer kaum sein können. „Wir müssen einen Job zu Ende bringen“, sagte der Trainer der Adler Mannheim und spielte damit auf das unglückliche Halbfinal-Aus gegen die Eisbären Berlin im Frühjahr an. Bevor die Blau-Weiß-Roten den Blick zu weit in die Zukunft richten, müssen sie kurzfristig einige Aufgaben erledigen. Zum Auftakt der neuen Spielzeit in der Deutschen Eishockey Liga kassierten die Adler vor 10 378 Zuschauern in der SAP Arena eine 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)-Niederlage gegen die Schwenninger Wild Wings. Am Sonntag (15.15 Uhr) wartet beim Titelfavoriten München die nächste schwere Aufgabe.

„Wir waren nicht ganz auf der Höhe“, sagte Taro Jentzsch, der die Adler gut zehn Minuten vor Schluss auf 1:2 herangebracht hatte. „Dass ich gleich im ersten Spiel für meinen neuen Club getroffen habe, ist zwar schön. Unterm Strich steht aber, dass wir verloren haben. Wir haben zu wenig geschossen.“

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Eindrücke vom Auftakt-Spiel der Adler gegen die Schwenninger Wild WIngs

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Schwenningen legt vor

Das Spiel war sofort auf Betriebstemperatur. Und die Gäste, die mit einer defensiven Grundausrichtung erwartet worden waren, mischten gleich munter mit. Nach gut einer Minute lag der Puck für eine gefühlte Ewigkeit im Mannheimer Torraum. Tyson Spink wollte ihn über die Linie schieben, doch ihm fehlten die berühmten Zentimeter. Ein wenig schneller reagierte Mark Katic, der die Gefahr bereinigte. Die Adler waren bemüht, Matthias Plachta (2.) und Tim Wohlgemuth (5.) setzten erste Nadelstiche. Hochkarätige Chancen hatten aber die Wild Wings. Phil Hungerecker lief Sinan Akdag und Arkadiusz Dziambor auf und davon, Felix Brückmann parierte mit dem linken Schoner (7.).

Zwei Minuten später war Mannheims Torhüter geschlagen. Jordan Szwarz und Matt Donovan verloren an der Bande die entscheidenden Zweikämpfe, Ken Andre Olimb hatte das Auge für John Ramage, und der Kapitän der Schwarzwälder nagelte die Scheibe zum 0:1 unter die Latte (9.) – da mussten die Adler erst einmal schlucken. Stefan Loibl mit der Rückhand (11.) und Nico Krämmer, dessen Unterzahl-Konter im letzten Moment gestoppt wurde (13.), suchten die schnelle Antwort, auch Katic fand sie nicht. Von Markus Eisenschmid stark in Szene gesetzt jagte er den Puck an die Latte (19.).

Adler – Schwenningen

  • Drittelergebnisse: 0:1, 0:1, 1:0.
  • Die Adler: Brückmann – Holzer, Donovan; Reul, Katic; Pilu, Akdag; Dziambor – Krämmer, Szwarz, Dawes; Plachta, Wohlgemuth, Wolf; Rendulic, Loibl, Eisenschmid; Tosto, Jentzsch, Thiel.
  • Tore: 0:1 Ramage (8:49), 0:2 DeFazio (37:44), 1:2 Jentzsch (49:12).
  • Schiedsrichter: Benjamin Hoppe (Bad Nauheim) und Marian Rohatsch (Lindau).
  • Zuschauer: 10 378.
  • Strafminuten: Mannheim 13 – Schwenningen 13.
  • Nächstes Spiel: München – Adler (Sonntag, 15.15 Uhr, live und kostenlos bei MagentaSport).

Katic, der bereits eine starke Vorbereitung absolviert hatte, war auch an der nächsten Ausgleichschance beteiligt, diesmal hatte er nach Pass von David Wolf das Visier aber nicht richtig eingestellt (29.). Es blieb dabei: Vor allem in der offensiven Zone taten sich die Adler schwer, Schwenningen hielt sie vom Tor fern – und hätte um ein Haar ein zweites Mal gejubelt. Tyson Spink traf allerdings nur die Latte (30.). Auf dem Eis wurde es etwas hitziger. Fabrizio Pilu checkte Manuel Alberg unsanft in die Bande, das gefiel Ramage nicht. Der Wild-Wings-Kapitän wollte sich einmischen, wurde aber von Szwarz energisch daran gehindert (31.). Nachdem Wolfs Tänzchen durch die Schwenninger Abwehr die Krönung fehlte (34.) und Katic erneut das 1:1 vergeben hatte, ließen Wolf und Will Weber die Fäuste sprechen. Von der Strafbank aus sahen beide, wie das Team von Harry Kreis den nächsten Wirkungstreffer setzte. Wie an der Schnur gezogen fand der Puck den Weg über Miks Indrasis und Olimb zu Brandon DeFazio. Dessen Schuss passte genau – 0:2 (38.). Klar, dass Loibl mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der zweiten Pause nur bedingt zufrieden war. „Der Unterschied ist, dass die ihre Chancen verwerten und wir nicht. Wir müssen besser vor das gegnerische Tor kommen“, forderte der Adler-Angreifer am Mikrofon von MagentaSport.

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Das erste Mannheimer Überzahlspiel verpuffte zu Beginn des letzten Drittels aber, Borna Rendulic zielte zu hoch (49.). Dann war der Bann doch gebrochen. Nach einem Fehler im Schwenninger Aufbau nahm Taro Jentzsch Tempo auf. Der junge Stürmer, der im Sommer aus Iserlohn in die Quadratestadt gewechselt war, fasste sich ein Herz und tunnelte den bis dahin starken Joacim Eriksson zum 1:2 (50.). Es folgen wütende – teilweise blinde – Mannheimer Angriffe. Donovan packte im ansonsten ausbaufähigen Powerplay den Hammer aus, Eriksson schnappte zu (55.). 65 Sekunden vor dem Ende nahm Stewart eine Auszeit und wenig später Brückmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Als Szwarz an Ericsson scheiterte, war klar: Der Saisonstart ist danebengegangen.

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