Mannheim. Vier Siege, zwei Niederlagen – Bill Stewart blickt nicht unzufrieden auf die Vorbereitungsphase zurück. „Die Jungs sind echte Profis. Sie haben sich Schritt für Schritt gesteigert“, sagt der Trainer der Adler Mannheim wenige Tage vor dem Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga am Freitag (19.30 Uhr) gegen Schwenningen.
Mit einem Erfolgserlebnis kehrten die Blau-Weiß-Roten aus Österreich zurück: Bei der Energie Steiermark Trophy in Graz feierten sie den Turniersieg. Im Finale gegen den HK Nitra aus der Slowakei schossen Nigel Dawes, Luca Tosto und David Wolf mit einem späten Doppelpack die Adler zum 4:2-Erfolg.
Das Stewart-Team bestimmte die Partie gegen den slowakischen Meister von 2016 in den ersten zwei Dritteln fast nach Belieben. Dawes mit einem platzierten Schuss aus dem Handgelenk (26.) und Tosto, der einen Pass von Stefan Loibl direkt nahm (31.) brachten den Favoriten mit 2:0 in Führung. Im Gefühl, das Spiel im Griff zu haben, schlichen sich dann aber Unkonzentriertheiten ein.
Gerade, als die Adler bei einem Konter die Riesenchance zum 3:0 liegengelassen hatten, schlug es auf der anderen Seite ein. Phil Knies brachte Nitra auf 1:2 heran (50.), ehe die Adler in eigener Überzahl den Ausgleich kassierten. Matt Donovan, der bis dahin einige Akzente in der Offensive gesetzt hatte, unterlief ein folgenschwerer Fehlpass an der blauen Linie, den Adrian Holesinsky mit dem 2:2 bestrafte (54.).
Wolf entscheidet Finale
Dass sich die Adler dennoch mit einem guten Gefühl in den Flieger zurück nach Frankfurt setzen konnten, lag an ihrer Moral – und an David Wolf. Der Außenstürmer brachte sein Team mit einem Powerplaytreffer erneut in Führung (54.) und setzet mit dem 4:2 in den verwaisten Kasten (60.) auch den Schlusspunkt. „Unser Spiel mit der Scheibe war schon schön anzusehen. Wir müssen aber noch besser werden, wenn wir den Puck nicht haben“, sprach Stewart einen Punkt an, an dem er noch zu arbeiten hat. Dies sei aber nicht der einzige, wie der Kanadier betonte: „Wir haben noch einige unerledigte Aufgaben vor uns.“
Ein Sonderlob des Trainers erhielt Fabrizio Pilu. Da mit Thomas Larkin, Joonas Lehtivuori und dem kurzfristig ausgefallenen Mark Katic gleich drei gesetzte Abwehrspieler nicht zur Verfügung standen, erhielt Pilu sogar Eiszeit in Überzahl. Der 19-jährige gebürtige Mannheimer, der in der vergangenen Saison bei den Nürnberg Ice Tigers erste Profi-Luft geschnuppert hatte, rechtfertigte das Vertrauen mit einer blitzsauberen Vorstellung: „Pilu hat mich beeindruckt“, lobte Stewart einen der jungen Wilden im Team.
Wie jeder Trainer hätte Stewart am liebsten weiter über die Spieler gesprochen, die den Turniersieg einfuhren. Die Verletztenliste nahm in Graz aber eine Länge ein, die den Adlern nicht gefiel. Lehtivuori, Larkin, Philipp Preto und Tyler Gaudet hatten die Reise in die Steiermark gar nicht erst angetreten. Simon Thiel konnte das Halbfinale gegen die Graz 99ers (5:3) nicht zu Ende absolvieren und wird am Montag näher untersucht. Katic tauchte im Finale gegen Nitra zwar noch auf dem Spielberichtsbogen auf, kurzfristig musste aber auch er passen. Und auch Jordan Szwarz erlebte das Ende der Partie nicht auf dem Eis.
Stewart gab aber vorsichtige Entwarnung. Zumindest bei Katic und Szwarz habe man kurz vor dem Saisonstart nur nichts riskieren wollen. Ein Einsatz des Duos am Freitag gegen die Wild Wings ist zumindest nicht ausgeschlossen. Gleiches gilt für Gaudet. Und so fiel die Vorbereitungsbilanz des Adler-Coachs positiv aus. „Es ist beeindruckend, wie die Jungs miteinander arbeiten“, betonte der Kanadier, der in das Lob auch seine Co-Trainer Marcel Goc und Jochen Hecht einbezog: „Sie sorgen für eine Atmosphäre, in der sich die Spieler wohlfühlen.“
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