Mannheim. Es war 19:05 Uhr, als sich Dallas Eakins am Mittwochabend in der Mannheimer SAP Arena den wartenden Journalisten in Form einer Pressekonferenz vorstellte. Hinter dem 56-Jährigem, der aus Los Angeles nach Frankfurt flog, lag ein langer Tag - Jetlag inklusive. Davon merkte man dem langjährigen Trainer der Anaheim Ducks aber nichts an.
Eloquent, durchdacht und mit viel Überzeugung beantwortete er die an ihn gestellte Fragen. Hier die wichtigsten Aussagen, wie Eakins die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wieder zurück in die Erfolgsspur führen möchte.
Die Situation: „Es war gut zu sehen, dass das Team an der aktuellen Situation interessiert ist. Sie wissen, dass sie einen Anteil daran haben. Es ist ihnen nicht egal, was passiert ist. Sie sind derzeit vielen unterschiedlichen Emotionen ausgesetzt, daran wollen wir ansetzen.
Die Spieler: „Die Spieler interessieren sich erst für das, was du weißt, wenn sie wissen, ob du dich für sie interessierst“, sagt der Nordamerikaner, der aber mit dem Begriff „Players-Coach“, der ihm „zu schwammig“ ist, nicht viel anfangen konnte. Umso klarer ist dagegen seine Sicht auf seine neuen Schützlinge: „Die Spieler übernehmen Verantwortung. Sie wissen, was es heißt, hier zu spielen. Das ist wichtig, denn ich will, dass jeder Spieler genau weiß, wo er ist, was er macht und was unsere Ziele sind.
Seine Philosophie: „Ich will, dass sich eine gewisse Einstellung bei den Jungs verinnerlicht. Ich will, dass sie mich inspirieren, und ich will sie dazu inspirieren, dass sie aus sich selbst heraus jeden Tag den Anspruch haben, besser zu sein“, stellt Eakins klar. „Wir brauchen Selbstvertrauen und das kommt unter anderem dadurch, dass wir konstant hart arbeiten und jeder sich selbst, aber auch allen anderen vertraut. Ich bin kein Fan von Motivationsreden, weil diese schnell verpuffen. Meine Aufgabe ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Spieler ihre beste Leistung bringen können.“, sagte er und weiß genau, was er nicht haben möchte. „Wir brauchen keine Negativität. Sich selbst, die Organisation oder andere ständig in Frage zu stellen zerstört auf Dauer alles. Wenn Fehler passieren, muss man sich viel mehr fragen, was man jetzt und hier besser machen kann. Wir brauchen eine neutrale Grundeinstellung, zu der wir immer wieder zurückkehren müssen. Denn im Erfolgsfall zu euphorisch zu werden, wirkt sich ebenso negativ auf die Leistung aus. Man wird selbstzufrieden, lehnt sich zu sehr zurück.“
Sein System: Über das System an sich, das grundsätzlich als aggressiv wie laufintensiv gilt, verlor Eakins nicht viele Worte. „Die Spieler sollen jetzt einfach aufs Eis gehen und spielen. Für mich persönlich wird es erst einmal darum gehen, mit den ihnen an ihren Gedanken zu arbeiten.“
Über die Stadt: „Ich habe noch sehr gute Erinnerungen an meinen letzten Besuch hier, als ich noch Cheftrainer der Toronto Marlies war“, besuchte Eakins während der Kooperation zwischen den Adlern und dem NHL-Club Toronto Maple Leafs Mannheim im Jahr 2009. „Mannheim ist eine Arbeiterstadt, die sehr emotional mit dem Eishockey und den Adlern verbunden ist. In dieser Stadt wird harte Arbeit toleriert. Das ist genau der Ansatz, den ich bei der Mannschaft verinnerlichen will.“
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