Eishockey

So blickt Adler-Torwart Arno Tiefensee auf den anstehenden NHL-Draft

Adler-Torwart Arno Tiefensee hat sich in der vergangenen Saison in die Notizblöcke vieler NHL-Teams gespielt. Entsprechend ist er auch ein Kandidat für den anstehenden Draft. Wir haben mit dem 21-Jährigen gesprochen

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Christian Rotter
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Arno Tiefensee steht bei den Adlern bis 2026 unter Vertrag. Der junge Torhüter könnte nach dem Draft Ende der Woche aber auch bei einem NHL-Club landen. © Sörli Binder

Mannheim. Jan-Axel Alavaara hat ein gutes Gespür dafür, was im nordamerikanischen Eishockey abgeht. Das gehört zum Job des Sportmanagers der Adler Mannheim aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL). So kommen die Worte des Schweden nicht von ungefähr: „Ich bin mir zu 99 Prozent sicher, dass Arno Tiefensee beim NHL-Draft gezogen wird. Die Frage ist nur, was der NHL-Club dann mit unserem Torhüter vorhat. Ich hoffe, dass es schnell zu einer Entscheidung kommt.“

Bei der Talentziehung in Nashville (28./29. Juni) entscheidet sich der weitere Karriereweg Tiefensees - auch wenn sich der 21-Jährige darüber nicht den Kopf zerbricht. „Ich werde den Draft auf der Couch verfolgen. Ich mache mir aber keine allzu großen Hoffnungen, dann wäre ich auch nicht enttäuscht, wenn es nicht klappt. Wenn ich gezogen werde, freue ich mich; wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter.“

Starkes erstes DEL-Jahr

So cool, wie Tiefensee nach Nashville blickt, hat er auch sein erstes Profijahr bei den Adlern absolviert. Wenn es in der vergangenen Saison einen Gewinner im blau-weiß-roten Trikot gab, dann den Linksfänger. Der 21-Jährige führte die Mannheimer mit seinen Leistungen nicht nur auf den dritten Tabellenplatz nach der Hauptrunde, als Felix Brückmann verletzt ausfiel. Tiefensee stand auch in den Play-offs seinen Mann und schraubte seine Fangquote auf 91,4 Prozent.

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Kein Wunder, dass die NHL-Scouts auf ihn aufmerksam wurden. „Es hat schon einige Gespräche gegeben, aber nicht überragend viele“, stapelt Tiefensee tief. Er ist nicht der Typ, der sich in den Vordergrund stellt, sondern er lässt lieber Leistungen sprechen - und die sind für ihn nichts Besonderes. „Ich mache doch nur das, was mir Spaß macht: Eishockey spielen“, sagt Tiefensee.

Der Schlussmann, der in Weißwasser geboren wurde und 2019 aus dem Nachwuchs des EC Bad Tölz den Weg nach Mannheim fand, hat durchaus Chancen, bei einem NHL-Club zu landen. Er erfüllt viele Attribute, die ihn interessant machen für Nordamerika: Mit seinen 1,94 Metern ist er ein großer Goalie, der viel vom Tor abdeckt. Sein Stil mag nicht der spektakulärste sein, dafür sind seine Bewegungen fließend und wohlüberlegt. Zum Lohn für eine starke Saison durfte Tiefensee unter Bundestrainer Harold Kreis in der WM-Vorbereitung in der A-Nationalmannschaft debütieren.

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Wie es weitergeht? Die nächsten Tage wird Tiefensee im Kreis seiner Familie verbringen. Und dann? „Ich weiß, dass mir die Hände gebunden sind. Falls ich tatsächlich gezogen werde, entscheidet der NHL-Club über meine Zukunft“, sagt der 21-Jährige. Möglich ist, dass er gleich nach Nordamerika beordert wird - eventuell erst einmal nur zu einem intensiveren Kennenlernen. Genauso gut kann es sein, dass ihn der NHL-Club zunächst weiter in Mannheim lässt, damit er sich wie zuletzt im Eiltempo entwickeln kann.

Loser Kontakt zu Julian Napravnik

Alavaara wird den Draft und seine Auswirkungen genau verfolgen. Wegen der Vertragsauflösung von Tim Wohlgemuth könnte im Sturm noch eine Stelle besetzt werden. Klar ist: Bleibt Tiefensee zunächst in Mannheim, ließe sich die drittletzte Ausländerlizenz generöser vergeben.

So oder so bestätigte Alavaara, dass die Adler in losem Kontakt zum Management von Julian Napravnik stehen. Der gebürtige Bad Nauheimer und Ex-Jungadler gewann mit den Hershey Bears gerade den Calder Cup in der American Hockey League, in den Play-offs wurde der 26-Jährige aber nicht eingesetzt.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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