Neuer Trainer der Adler Mannheim steht fest

Mannheim. Über der SAP Arena steigt weißer Rauch auf. Nach langer Suche haben die Adler Mannheim einen neuen Cheftrainer gefunden. Für diesen Montag (13 Uhr) hat der Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu einer Pressekonferenz eingeladen. In dieser wollen die Adler den „neuen starken Mann hinter der Bande“ vorstellen. Nachdem Transfer-Insider Stephan Schreiber den Namen des Coachs beim Kurznachrichtendienst Twitter bereits in den Raum geworfen hatte, bestätigten Recherchen dieser Redaktion, dass Johan Lundskog den Traditionsverein übernehmen wird.

Lundskog - Trainerkarriere in Kanada begonnen

Der 38-jährige Schwede, der auch die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, arbeitete zuletzt als Chefcoach für den SC Bern. Beim Schweizer Club, der seit Jahren den höchsten Zuschauerschnitt in Europa aufweist, aber seit einiger Zeit auch den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt, wurde Lundskog am 5. November 2022 entlassen. Sein Nachfolger: der ehemalige deutsche Bundestrainer Toni Söderholm, für den am Saisonende ebenfalls Schluss war. Mit dem Deutschen Meister EHC Red Bull München hat der Finne mittlerweile aber wieder einen neuen Arbeitgeber gefunden.

Lundskogs Trainerkarriere begann 2006 bei den Bradford Rattlers in der kanadischen Entwicklungs-Juniorenliga GMHL. Nach acht Jahren zog es ihn 2014 in sein Geburtsland nach Schweden. Beim IK Oskarshamn blieb Lundskog aber nur eine Saison, ehe er nach Nordamerika zurückkehrte. Nach einem Jahr bei den Evansville IceMen in der East Coast Hockey League (ECHL) brach er seine Zelte in den USA aber schon wieder ab und wirkte seitdem nur noch in Europa.

Zwei Champions-League-Titel

Bis zur Saison 2020/21 arbeitete Lundskog als Assistant Coach für den Frölunda HC und den HC Davos. In den drei Jahren beim schwedischen Topclub aus Göteborg feierte er auch seine bislang größten sportlichen Erfolge: 2017 und 2019 gewann der Frölunda HC die Champions Hockey League, 2019 zudem noch die Meisterschaft in der schwedischen SHL.

Nach seiner Zeit im Schweizer Nobelkurort Davos fühlte sich Lundskog bereit für die nächste Sprosse auf seiner Karriereleiter. Größer hätte die Herausforderung nicht sein können: Die bislang letzte seiner 16 Schweizer Meisterschaften holte der SC Bern 2019. Nicht selten machte seitdem die Clubführung ihren Trainern das Leben schwer. Lundskog fand zudem eine Mannschaft vor, die ihre eigenen Vorstellungen hatte - und diese waren nicht immer deckungsgleich mit denen des Trainers.

Lundskog gilt als fachlich hoch qualifizierter Coach, der seine Stärken auch im Umgang mit den Spielern hat. Bislang hat er jedoch noch nicht gezeigt - beziehungswiese zeigen können -, dass er seine Idee vom Eishockey auch bei einem großen Club in hauptverantwortlicher Position umsetzen kann.

Klar ist: Lundskog hat nicht den großen Namen wie Jussi Tapola, der lange als Favorit auf die Nachfolge von Bill Stewart galt. Und dass Todd Woodcroft ebenfalls für einige Tage als Kandidat galt, spricht zumindest dafür, dass der Club zweigleisig geplant hat. Lundskog steht eine hochkarätig besetzte Mannschaft zur Verfügung. Für den erst 38 Jahre alten Coach birgt das eine große Chance - aber auch Risiken: Mit dem runderneuerten Team muss er nicht nur erfolgreiches, sondern auch attraktives Eishockey spielen.