Die Adler wollen es wissen. Aus Mannheimer Sicht könnte die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) schon beginnen - jedenfalls fast. Denn während die Blau-Weiß-Roten am Mittwoch den von dieser Redaktion vorab vermeldeten Transfer von Leon Gawanke bestätigten, entwickelt sich die Trainersuche zu einer Hängepartie. Kandidat Todd Woodcroft suchte am Dienstagabend (Ortszeit) noch einmal das Gespräch mit den Verantwortlichen der University of Vermont, bei der der Kanadier noch für zwei Jahre unter Vertrag steht, eine Entscheidung steht aber aus.
„Es gibt da noch keinen neuen Stand“, sagte Jan-Axel Alavaara auf Nachfrage dieser Redaktion. Zwar ist damit immer noch nicht klar, wer in der Spielzeit 2023/24 an der Mannheimer Bande stehen wird. Fakt ist aber, dass dem neuen Chefcoach ein hochkarätig besetztes Team zur Verfügung steht. Mit Gawanke, der aus der NHL-Organisation der Winnipeg Jets zu den Adlern wechselt und in Mannheim einen Vierjahresvertrag unterschrieb, sind die Planungen in der Abwehr komplett.
Ausbildung in Berlin
Da Gawanke in Berlin geboren und im Nachwuchs der Eisbären ausgebildet wurde, waren viele Experten davon ausgegangen, dass er nach seiner Rückkehr aus Nordamerika wieder in der deutschen Hauptstadt landen würde. Der 23-Jährige, der am Samstag in Tampere erwartet wird, um den deutschen WM-Kader zu komplettieren, entschied sich anders. „Seit fast einem Jahr bemüht Mannheim sich um meine Dienste. Ich habe in meiner Karriere noch nichts gewonnen und bin hungrig auf Titel. Ich will mit Mannheim die Meisterschaft gewinnen“, wird Gawanke in einer Pressemitteilung seines neuen Clubs zitiert.
2016 verließ der Offensivverteidiger das gemachte Nest und wechselte in die Quebec Major Junior Hockey League zu den Cape Breton Screaming Eagles. Drei Jahre später setzte er seine Unterschrift unter einen Einstiegsvertrag beim NHL-Club Winnipeg Jets. Sein Traum, es in die beste Eishockey-Liga der Welt zu schaffen, erfüllte sich bislang allerdings nicht. Er kam nur bei den Manitoba Moose in der zweitklassigen American Hockey League (AHL) zum Einsatz. Im Interview mit der Fachzeitschrift „Eishockey News“ sagte Gawanke im Februar dazu: „Ich wusste einerseits, was auf mich zukommt und kannte die Kaderbedingungen. Andererseits ist es schon frustrierend, dass ich nicht mal die Minimalchance bekomme, mich zu beweisen. Ich kann aber nicht viel machen, nur weiter hart arbeiten und gut in der AHL spielen.“
NHL-Vertrag immer noch möglich
In der abgelaufenen Saison sammelte Gawanke in 73 Spielen für Manitoba 46 Scorerpunkte. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er sich damit in die Notizbücher eines anderen NHL-Clubs gespielt hat. Wenn einer anklopft und Gawanke sich mit diesem einigt, müssten die Adler ihn ziehen lassen. Das sieht das internationale Transferabkommen vor. „Dieses Risiko gibt es bei einem europäischen Topspieler immer“, betont Alavaara: „Wenn Leon eine überragende WM spielt, bekommt er vielleicht einen NHL-Vertrag. Man hat es bei Kai Wissmann im vergangenen Jahr gesehen, wie schnell das gehen kann.“ Damals sicherten sich die Boston Bruins die Rechte am Verteidiger aus Berlin.
Selbst für diesen Fall sind die Adler gewappnet. Sie haben noch drei Ausländerlizenzen zu vergeben und können damit auch reagieren, sollte Torhüter Arno Tiefensee beim NHL-Draft Ende Juni gezogen und von seinem Club sofort nach Nordamerika beordert werden.
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