Mannheim. Matthias Binder musste am Mittwochnachmittag erst einmal kräftig schlucken. „Leider“, kommentierte der Geschäftsführer der Adler Mannheim die neue Corona-Verordnung der grün-schwarzen Landesregierung, die am Donnerstag beschlossen werden und von Freitag an gelten soll. Zwar lockert Baden-Württemberg trotz Omikron-Welle seine strengen Corona-Regeln – auch bei Großveranstaltungen in Sport und Kultur sind wieder mehr Besucher erlaubt – doch für den Club aus der Deutschen Eishockey Liga bringen sie negative Begleiterscheinungen mit sich.
Die Obergrenze im Fußballstadion soll in der normalen Alarmstufe bei bis zu 6000 Zuschauern liegen, wenn der Veranstalter die 2G-plus-Regel anwendet (geimpft oder genesen und zusätzlich getestet), und bei 3000, wenn die 2G-Regel greifen soll. Zudem dürfen 10 Prozent Stehplätze sein. In geschlossenen Räumen wie der SAP Arena, der Heimspielstätte der Adler und des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen, sind allerdings selbst unter „2G plus“ nur maximal 3000 Besucher zugelassen. Für alle Veranstaltungen gilt, dass höchstens die Hälfte der Kapazitäten ausgeschöpft werden dürfen.
Fehlende Verhältnismäßigkeit
„Ich weiß nicht, wo schon wieder diese starre Zahl herkommt“, ärgerte sich Binder und führte aus: „Es ist erneut so, dass in eine 6000 Zuschauer fassende Halle 3000 Fans dürfen, in unsere große SAP Arena mit einer Maximalauslastung von 14 000 auch nur diese Zahl. Die Regierung macht ständig neue Regeln, dafür fehlt mir jegliches Verständnis.“ Statt wieder neue Richtlinien aufzustellen, hätte sich der Adler-Geschäftsführer gewünscht, dass – wie zuvor in der normalen Alarmstufe – das Stadion wieder zu 50 Prozent ausgelastet hätte werden dürfen: „Die SAP Arena wäre unter den gegebenen Voraussetzungen ein sicherer Ort gewesen.“
Mit der neuen Verordnung kommen auf die Adler einige Probleme zu, schließlich haben die Blau-Weiß-Roten mehr als 6000 Dauerkarten verkauft. „Wen lasse ich denn jetzt rein?“, fragt sich Binder, der an einer für alle Beteiligten akzeptablen Lösung arbeitet. Eines steht aber fest: Die Zeit der Geisterspiele ist vorbei, die Halle wird auch unter den wirtschaftlich nicht rentablen Bedingungen für die Fans aufgeschlossen.
Zudem hofft Binder, dass die ab Freitag geltenden Regelungen vielleicht nur das nächste Heimspiel am 25. Februar gegen die Iserlohn Roosters betreffen und ab der Partie gegen die Straubing Tigers am 2. März eine möglicherweise überarbeitete Corona-Verordnung in Kraft tritt.
Gute Nachrichten gab es am Mittwochabend: Nach dem Corona-Ausbruch, über den die Adler am Montag informiert hatten, sind bei der neuen Testreihe keine weiteren positiven Fälle dazugekommen. Die Mannheimer können am Donnerstag in den Trainingsbetrieb zurückkehren. Ob das Spiel am Freitag in Nürnberg stattfindet, hängt von der Corona-Lage bei den Ice Tigers ab.
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