Eishockey - Die Adler vergeben durch die 1:4-Schlappe in Straubing den ersten Match-Puck im Play-off-Viertelfinale und müssen für Samstag einige Anpassungen vornehmen

Nach Adler-Niederlage - drei katastrophale Minuten ließen die Partie kippen

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Philipp Koehl
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Freud und Leid: Straubings Kael Mouillierat (l.) bejubelt seinen Treffer, zum 2:0. Mannheims Joonas Lehtivuori kam zu spät und dreht ab. © Eva Fuchs/PIX

In den Eishockey-Play-offs geht es darum, schnell zu vergessen. Nur das nächste Spiel zählt. Und auch dort denkt man nur von Wechsel zu Wechsel. Die Adler Mannheim werden das beherzigen. Immerhin wollen sie am Samstag (19 Uhr) die Partie gegen die Straubing Tigers gewinnen und damit den Halbfinaleinzug in der „Best-of-Five-Serie“ perfekt machen. Also das, was ihnen bei der 1:4 (0:0, 1:3; 0:1)-Niederlage am Donnerstagabend in Niederbayern noch verwehrt blieb. Dennoch werden die Mannheimer auch die einzelnen Baustellen, die sich im Laufe der Serie offenbarten, angehen und schnellstmöglich abstellen müssen. „Das war nicht gut genug von uns“, betonte auch Adler-Flügelstürmer Borna Rendulic.

Doch das Positive vorweg: Der deutsche Meister von 2019 führt in der Viertelfinalserie noch mit 2:1-Siegen. Die Begegnungen verliefen - bis auf den Donnerstagabend - knapp und auf Augenhöhe. Klar, dass sich da die Mannheimer Spieler nicht mit der einen Niederlage lange aufhalten möchten. „Das war nur ein Spiel. Das sind die Play-offs. Da ist es egal, ob du gewinnst oder verlierst. Du musst das schnell abhaken und weitermachen. Wir werden uns jetzt auf den Samstag vorbereiten“, betonte Joonas Lehtivuori.

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Adler Mannheim verlieren 1:4 gegen Straubing Tigers

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Auszeit bringt kein Erfolg

Das dritte Viertelfinalspiel wurde am ausverkauften Straubinger Pulverturm genauso intensiv und hart geführt, wie die beiden vorherigen. Zudem gab es immer wieder kleine Nickligkeiten. Dabei hatte Straubings Michael Connolly Glück, dass die Unparteiischen sein Foul an Matthias Plachta - das in Richtung Stockstich ging - ungeahndet ließen (14.).

Bei den Mannheimern waren die Schiedsrichter dagegen nicht so nachsichtig, als sie zum Ende des ersten Drittels Nicolas Krämmer wegen eines vermeintlichen hohen Stocks auf die Strafbank schickten. Eine Strafzeit, die drei katastrophale Minuten nach sich zog und die Partie letztlich zugunsten der Gastgeber kippen ließ. Denn zuerst überwand Taylor Leier die Adler-Defensive, die seinen Schuss unhaltbar für Felix Brückmann abfälschte, zum 1:0 (21.), 45 Sekunden später unterlief den Blau-Weiß-Roten dann ein Wechselfehler, den Kael Mouillierat zum 2:0 nutzte (22.). Adler-Trainer Bill Stewart nahm daraufhin zwar eine Auszeit, seine Spieler brachte das aber nicht wieder in die Erfolgsspur zurück. Denn wiederum nur 76 Sekunden später klingelte es erneut hinter Brückmann: Straubings Jason Akeson nahm im Powerplay Maß und legte mit einem satten Schuss das 3:0 (23.) nach.

Straubing Tigers – Adler

  • Die Adler: Brückmann – Reul, Akdag; Holzer, Lehtivuori; Larkin, Melart; Dziambor – Rendulic, Szwarz, Krämmer; Plachta, Desjardins, Wolf; Hännikäinen, Wohlgemuth, Eisenschmid; Elias, Iskhakov, Katic.
  • Tore: 1:0 Leier (20:45), 2:0 Mouillierat (21:30), 3:0 Akeson (22:46), 3:1 Rendulic (26:31), 4:1 Connolly (58:38).
  • Schiedsrichter: Andrew Bruggeman (USA) und Gordon Schukies (Herne).
  • Zuschauer: 5635.
  • Strafzeiten: Straubing 8 – Mannheim 12.
  • Nächstes Spiel, 4. Play-off-Viertelfinale: Adler - Straubing (Samstag, 19 Uhr, SAP Arena).

„Leider haben sich die Schiedsrichter von den Zuschauern ein wenig beeinflussen lassen. Aber es geht jetzt nicht darum, Entschuldigungen zu suchen, sondern Anpassungen vorzunehmen, und das werden wir machen“, sagte Stewart. Während Lehtivuori bemängelte, dass man die Adler „immer einen Schritt zu spät waren“, verlangte Verteidigerkollege Korbinian Holzer, in bestimmten Situationen „nicht den Fokus zu verlieren“ und weiterhin „kompakt zu stehen.“

Die Mannheimer nahmen am Donnerstagabend aber allgemein zu viele Strafminuten, was eine powerplaystarke Mannschaft wie Straubing zu nutzen weiß. „Wir haben schon das ganze Jahr über Probleme mit unseren Strafen. Da nehmen wir einfach zu viele. Wenn wir Fünf gegen Fünf spielen, haben wir eine größere Chance, zu gewinnen“, sagte Borna Rendulic und sprach damit indirekt noch eine zweite Schwäche der Adler an.

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Nachdem dem Kroaten - bei Fünf gegen Fünf - der einzige Mannheimer Treffer des Abends gelungen war (27.), hatten die Blau-Weiß-Roten im Anschluss noch zwei Überzahlsituationen, um ein zweites Tor zu erzielen. Doch neben der fehlenden Durchschlagskraft ist auch die mangelnde Effizienz im Powerplay momentan ein Problem der Adler. Während die Niederbayern in der Serie schon drei Überzahltreffer erzielten, stehen die Adler bei einem. „Bei der zweiten Überzahlsituation haben wir das schon gut gemacht und einige Schüsse aufs Tor abgegeben. Da braucht man aber auch ein wenig Glück“, meinte Rendulic.

Glück, dass sich die Mannheimer am Samstag wieder erarbeiten wollen. „Wir freuen uns darauf, wieder zu Hause zu spielen und dort die Serie zu beenden“, stellte Rendulic klar. Denn beim Play-off-Eishockey geht es um Kleinigkeiten. Man muss schnell vergessen können und von Wechsel zu Wechsel denken.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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