Eishockey

Iskhakov hat das Zeug zum Publikumsliebling bei den Adlern Mannheim

Von 
Christian Rotter
Lesedauer: 
Ruslan Iskhakov will sich mit einer starken Saison in Mannheim für einen NHL-Vertrag empfehlen. © Sörli Binder

Dieser Transfer hat für Aufsehen gesorgt: Mit Ruslan Iskhakov verpflichteten die Adler ein erst 21 Jahre altes russisches Talent. Der Stürmer hat trotz seiner jungen Jahre schon einiges erlebt: Iskhakov spielte bereits in seinem Heimatland, in der Slowakei, in den USA und zuletzt in Finnland. Im Interview erklärt der Mittelstürmer, der in den ersten Partien der Champions Hockey League meist mit Borna Rendulic und Lean Bergmann auflief, was ihn zu einem Wechsel von TPS Turku nach Mannheim bewogen hat.

Ruslan, warum haben Sie sich für die Adler Mannheim entschieden?

Ruslan Iskhakov: Nach einer guten Saison in der finnischen Liiga wollte ich in meiner Entwicklung den nächsten Schritt gehen. Die DEL ist eine europäische Topliga, die in den vergangenen Jahren immer besser wurde. Und zu den Adlern: Man muss sich nur anschauen, welche NHL-Spieler der Club hervorgebracht hat!

Mehr zum Thema

Eishockey

Die jungen Wilden der Adler Mannheim

Veröffentlicht
Von
Christian Rotter
Mehr erfahren
Eishockey

Borna Rendulic will bei den Adlern Mannheim seine Titelmission vollenden

Veröffentlicht
Von
Christian Rotter
Mehr erfahren
Eishockey

Adler Mannheim setzen auf Korbinian Holzer als Führungsspieler

Veröffentlicht
Von
Christian Rotter
Mehr erfahren

Wie fällt Ihre Bilanz des Finnland-Jahres aus?

Iskhakov: Ich bin gereift, habe sehr viel von meinen älteren Teamkollegen gelernt - zum Beispiel, wie ich mich nach einem Bully in der Verteidigungszone verhalten soll. Ich hatte einige Höhen und Tiefen, bin mit meiner ersten Saison als Profi unterm Strich aber zufrieden.

Erst in Finnland, jetzt in Deutschland - sind Sie damit bestens vorbereitet auf eine NHL-Karriere?

Iskhakov: Genau das ist mein Plan! Ich spiele hier mit Jungs zusammen, die NHL- und/oder KHL-Vergangenheit haben. Das ist doch der beste Weg, um sich auf die NHL vorzubereiten.

Sie wurden von den New York Islanders gedraftet, wie sieht der Kontakt mit dem NHL-Club aus?

Iskhakov: Mein Agent steht regelmäßig in Kontakt mit den Islanders. Wir haben gemeinsam darüber diskutiert, ob ich auf ein US-College gehen oder weiter in Europa bleiben soll.

Trotz Ihrer jungen Jahre haben Sie schon in vielen Ländern gespielt, wo hat es Ihnen am besten gefallen?

Iskhakov: Das ist schwer zu sagen. Als ich in der Slowakei gespielt habe, habe ich es beispielsweise genossen, mit 15 Jahren auf mich allein gestellt zu sein. Vielleicht war die bisher schönste Zeit die auf dem US-College. Ich war für zwei Jahre rund um die Uhr mit meinen Teamkollegen zusammen - entweder in der Schule, im Stadion oder zu Hause. Ich hatte das Gefühl, zu einer Familie zu gehören, das war wirklich einzigartig.

Wie haben Sie den Sommer verbracht?

Iskhakov: Nach der Saison bin ich zurück in die Heimat und habe meine Familie besucht. Dann habe ich damit begonnen, mich auf die Spielzeit vorzubereiten. Um in Deutschland nicht in Quarantäne zu müssen, stand ich in Finnland auf dem Eis.

Verspüren Sie Druck, als Importspieler für Mannheim aufzulaufen?

Iskhakov: Überhaupt nicht! Ich bin nur aufgeregt und neugierig, was mich in dieser Saison erwarten wird. Ich weiß, was die Leute von mir erwarten und kann versprechen, dass ich in jedem Spiel bereit sein werde.

Was für ein Spielertyp sind Sie?

Iskhakov: Na ja, da ich nicht der größte Typ bin (lacht), will ich mit dem Puck am Schläger explodieren. Ich mache Dinge auf dem Eis, die keiner erwartet.

Bislang haben noch nicht viele Russen für die Adler gespielt, worin liegen die Gründe dafür?

Iskhakov: Ich denke, dass Russen, die in Europa spielen wollen, zunächst nach Finnland, Schweden oder die Schweiz blicken. Sie verstehen nicht, dass sich die DEL richtig schnell entwickelt. Man muss sich ja nur mal das deutsche Abschneiden bei der WM in Riga anschauen, und wie viele NHL-Spieler Deutschland zuletzt herausgebracht hat. Ich bin mit meinem Berater jede europäische Liga durchgegangen, wir haben uns jeden Club angeschaut, der Interesse an mir gezeigt hat. Ich bin mir sicher, dass ich die richtige Wahl getroffen habe.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen