Eishockey

Heftiger Corona-Ausbruch bei den Adlern Mannheim

Von 
Christian Rotter
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Adler Mannheim im Spiel gegen die Nürnberg Ice Tigers. © AS Sportfoto/ Binder

Mannheim. Corona-Alarm bei den Adlern Mannheim: Trainer Pavel Gross und sieben Spieler haben sich mit dem Virus infiziert. Das ist das Ergebnis der PCR-Tests, denen sich die Profis vor der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs am Freitag unterzogen haben.

„Es gibt den einen oder anderen, der leichte Symptome entwickelt hat, bislang ist zum Glück allerdings nichts Gravierendes dabei“, sagte Youri Ziffzer, Teammanager und Hygienebeauftragter der Adler, auf Nachfrage dieser Redaktion. In einer Pressemeldung teilte der Club aus der Deutschen Eishockey Liga mit, dass es Coach Gross sowie den infizierten Spielern Sinan Akdag, Mark Katic, Jason Bast, Nico Krämmer, David Wolf, Andrew Desjardins und Jordan Szwarz „den Umständen entsprechen“ gut gehe. Nach jetzigem Stand wird die Partie der Champions Hockey League (CHL) am Dienstag (19.30 Uhr) gegen den Frölunda HC aus Göteborg stattfinden. Auch das erste DEL-Spiel nach der Deutschland-Cup-Pause am Freitag (19.30 Uhr) bei den Eisbären Berlin ist noch nicht gefährdet. „Voraussetzung ist, dass keine Fälle dazukommen“, erklärte Ziffzer.

Bei den Adlern handelt es sich nicht um die ersten Coronafälle. Nach dem Champions-League-Trip nach Wales und Finnland Ende August waren Moritz Wirth, Joonas Lehtivuori, Florian Elias und Markus Eisenschmid positiv getestet worden. Dieses Quartett war dadurch fast einen Monat außer Gefecht gesetzt. Danach erwischte es Lean Bergmann. Da für den Nationalspieler das Gesundheitsamt Märkischer Kreis zuständig ist, weil Bergmann immer noch in Iserlohn seinen Hauptwohnsitz hat, konnte er sich nach fünf Tagen freitesten. Voraussetzung war, dass er doppelt geimpft und symptomfrei war.

Vor einer Woche informierten die Adler über den positiven Coronatest von Matthias Plachta. Ob sich seine Mitspieler bei ihm angesteckt haben? So weit wollte Ziffzer nicht gehen, der 35-Jährige sagte aber: „Der Verdacht liegt nahe, dass jemand das Virus in die Kabine gebracht hat.“ Die vier Tage Pause, die den Spielern von Sonntag bis Donnerstag gewährt wurden, seien „Gold wert“ gewesen: „Wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte es vielleicht noch den einen oder anderen mehr erwischt.“

Wie geht es nun weiter? Gross und die infizierten Spieler haben sich in häusliche Quarantäne begeben, die Adler stehen mit dem Mannheimer Gesundheitsamt in engem Kontakt. Wie lange die Adler auf die betroffenen Akteure verzichten müssen, ist unklar. Fest steht aber, dass Co-Trainer Mike Pellegrims und Skills Coach Marcel Goc die Mannschaft beim CHL-Spiel gegen den Favoriten aus Göteborg betreuen werden. Zugute könnte den Adlern kommen, dass Kapitän Denis Reul und Ilari Melart, die zuletzt angeschlagen gefehlt hatten, vor ihrer Rückkehr stehen. Ob dies schon am Dienstag der Fall sein wird, entscheidet sich aber erst kurzfristig. Um die Ausfälle aufzufangen, liegt es zudem nahe, die Förderlizenzspieler aus Heilbronn nach Mannheim zu beordern. „Es werden alle spielen, die lizenziert und weder krank noch verletzt sind“, betonte Ziffzer. Der Hygienebeauftragte hofft, dass es bei den nächsten PCR-Tests, die für Montag, Donnerstag und Samstag angesetzt sind, keine weiteren positiven Befunde gibt: „Wir sind schon seit einiger Zeit dazu übergegangen, alle zu testen – egal, ob geimpft, genesen oder ungeimpft.“

Möglich ist zudem, dass die Adler bald bei der Auslastung der SAP Arena vom momentan gültigen 3G+-Modell auf 2G wechseln müssen – und zwar dann, wenn das Land Baden-Württemberg die Corona-Alarmstufe ausruft. Das ist dann der Fall, wenn die Intensivbettenbelegung an zwei Werktagen in Folge über 390 steigt. Es ist wohl nur noch eine Frage von Tagen, bis es so weit ist.

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