Mannheim. Die Adler Mannheim sind im Achtelfinale der Champions Hockey League ausgeschieden. Nach der 1:4-Niederlage im Hinspiel setzte es für die Mannschaft von Johan Lundskog im Rückspiel ein 1:3 (0:1, 0:1, 1:1) gegen den Schweizer Vertreter aus Rapperswil.
Das Spiel fand vor einer Minuskulisse statt. Lediglich 3812 Zuschauer wollten die Partie sehen, darunter gut 600 lautstarken Gästefans. Neben den zuletzt überschaubaren Leistungen der Adler ist ein weiterer Erklärungsansatz, dass die Dauerkarten - die Mannheimer haben für die Deutsche Eishockey Liga über 7000 verkauft - nicht für dieses Spiel galten. Viele blieben an diesem Dienstagabend also zu Hause - und sollten es rückblickend nicht bereuen.
Eine gute Nachricht gab es immerhin vor der Partie: Der zuletzt mit einer Beinverletzung fehlende Mittelstürmer Stefan Loibl feierte nach knapp fünf Wochen sein Comeback. Der 27-Jährige führte die Reihe um Tom Kühnhackl und Markus Hännikäinen an. Maximilian Eisenmenger rutschte dafür in die nominell vierte Reihe neben seinen Bruder Magnus und Yannick Proske. Simon Thiel agierte als 13. Stürmer.
„Mannheimer sein heißt niemals aufgeben. Gemeinsam ins Viertelfinale“, lautete der Appell der wenigen Mannheimer Zuschauer auf einem Transparent, das sie beim Aufwärmen der Mannschaften am Sicherheitsglas anbrachten. Doch die Adler erlebten einen Start zum Vergessen. Nicht ganz zwei Minuten waren gespielt, als Mannheims Verteidiger Jordan Murray seinen Gegenspieler Gian-Marco Wetter im Rücken vergaß. Dieser bedankte sich für den Platz, drehte sich um Adler-Torwart Arno Tiefensee und schob den Puck zum 0:1 über die Linie. Somit erhöhte sich der Torerückstand, den die Mannheimer aufholen mussten, auf vier Treffer.
Nennenswerte Möglichkeiten dafür erspielten sie sich aber zunächst nicht. Im Gegenteil: Die Blau-Weiß-Roten blieben im ersten Drittel in der Offensive viel schuldig. So dauerte es bis zur achten Minute, ehe Linden Vey urplötzlich frei vor Rapperswil-Schlussmann Melvin Nyfeler auftauchte - und an ihm scheiterte. Auch im Powerplay waren die Mannheimer Schwächen der vergangenen Wochen nicht zu übersehen. Die Adler schafften es zwar recht schnell in die Aufstellung, Schüsse aufs Tor brachten sie allerdings nicht.
Stark, wie Tiefensee auf der Gegenseite bei der Chance von Jordan Schroeder (13.) gerade noch seinen linken Schoner ausfahren konnte. Glück, dass der Schuss von Sandro Forrer nur am Pfosten des Mannheimer Gehäuses landete (15.). Am Ende des ersten Drittels standen magere fünf Torschüsse auf der Habenseite der Adler. Für Rapperswil waren es zwar auch nur deren sechs, wirkten aber durchweg gefährlicher.
Das Beste nach dem zweiten Drittel war aus Mannheimer Sicht das Ergebnis. Sie mussten dankbar sein, dass Rapperswil nicht voll durchzog und es nach 40 Minuten nur 0:2 stand. Die Gäste hatten in der Defensive alles im Griff und erspielten sich durch schnelle, geradlinige Angriffe gute Möglichkeiten. So wie in der 25. Minute, als die Schweizer mit viel Tempo über die linke Seite stürmten, den Puck Richtung Tiefensee brachten und letztlich durch Forrer über die Linie drückten. Jedoch: Die Unparteiischen gaben den Treffer nach Studium des Videobeweises nicht. Forrer hatte das Spielgerät mit dem Handschuh gespielt.
Adler – Rapperswil
- Drittelergebnisse: 0:1, 0:1, 1:1.
- Die Adler: Tiefensee – Holzer, Gilmour; Gildon, Murray; Reul, Jokipakka; Pilu – Hännikäinen, Loibl, Kühnhackl; Plachta, Vey, Wolf; Fischbuch, Gaudet, Ennis; Proske, Maximilian Eisenmenger, Magnus Eisenmenger; Thiel.
- Tore: 0:1 Wetter (01:51), 0:2 Schroeder (30:09), 1:2 Plachta (44:06), 1:3 Dünner (58:49).
- Schiedsrichter: Antonín Jerábek und Daniel Praák.
- Zuschauer: 3812.
- Strafminuten: Mannheim 8 – Rapperswil-Jona 6.
- Nächstes Spiel, DEL: Adler – Grizzlys Wolfsburg (Freitag, 19.30 Uhr).
Doch der Treffer war nur aufgeschoben. Den Schuss von Niklas Jensen lenkte Tiefensee zwar noch an die Latte, beim Nachschuss war Schroeder jedoch deutlich energischer als alle Mannheimer Defensivspieler - 0:2 (31.). Loibl versuchte es auf der anderen Seite mit einer Einzelaktion, das war es auch schon mit den Mannheimer Offensivbemühungen, die oft schon beim Aufbaupass scheiterten.
Klare Steigerung im dritten Drittel
Immerhin: Die Adler wollten sich nicht ganz kampflos aus dem Wettbewerb verabschieden. Auf einmal waren sie nah und aggressiv am Mann und erspielten sich mehr Möglichkeiten, als in den ganzen Zunächst scheiterte Holzer doppelt (41. und 42.). Auch Tyler Ennis und Vey (beide 44.) fanden keinen Weg an Nyfeler vorbei. Besser machte es Matthias Plachta, der mit seinem unwiderstehlichen Schlagschuss den Anschluss herstellte (45.).
100 Sekunden vor dem Ende nahm Lundskog Tiefensee zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, das Tor markierten jedoch die Gäste durch Nico Dünner zum 1:3-Endstand.
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