DEL-Saisonstart

Adler-Verteidiger Donovan: „Kann besser rückwärts Schlittschuhlaufen als vorwärts“

Der Offensivverteidiger soll bei den Mannheimer Adlern das bislang durchschnittliche Powerplay ankurbeln. Im Interview verrät er, was er kann und warum er sich entschlossen hat, trotzdem kein Stürmer zu sein

Von 
Christian Rotter
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Ein Verteidiger vor dem gegnerischen Tor? Bei Matt Donovan kommt das öfter vor. © Sörli Binder

Mannheim. Auf Matt Donovan ruhen in Mannheim große Hoffnungen. Bei den Adlern soll der Offensivverteidiger unter anderem das Powerplay ankurbeln, das in der vergangenen Saison maximal Liga-Durchschnitt war. Im Interview äußert sich der 32-jährige US-Amerikaner über die Erwartungen.

Matt, wer hat Sie im Sommer mehr auf Trab gehalten? Ihre zwei Kinder oder Ihre zwei Golden Retriever?

Matt Donovan: Ganz klar: einer der Hunde! Meine Kinder sind wirklich brav, da kann ich mich echt nicht beklagen (lacht). Mein neun Jahre alter Hund ist auch sehr relaxed, aber der Einjährige ist immer noch ein Welpe. Er will an Leuten hochspringen, mit ihnen raufen. Besonders großen Spaß hat es ihm gemacht, uns früh aufzuwecken – um 5.30 Uhr!

Matt Donovan

  • Matt Donovan wurde am 9. Mai 1990 in Edmond (USA) geboren
  • Der Verteidiger absolvierte 71 NHL-Spiele für die New York Islanders sowie Nashville Predators. Europa-Erfahrung hat er in Schweden gesammelt
  • Bei den Adlern unterschrieb der 32-Jährige einen Vertrag bis 2023.

Warum haben Sie sich für das Angebot der Adler entschieden?

Donovan: Das Eishockey in Deutschland ähnelt dem in Nordamerika. Ich hatte die Chance, nach Schweden zurückzukehren, wo ich schon drei Jahre gespielt habe. Uns gefällt aber der Lebensstil, die Möglichkeit zu reisen, und die Art und Weise, wie Spieler und deren Familien in Deutschland behandelt werden.

Zudem hatte ich sehr gute Gespräche mit Axel (Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara, Anm. d. Autors), der mich in meinem Entschluss bestärkt hat, in die DEL zu wechseln. Natürlich hilft es auch, dass ein kanadischer Coach an der Bande steht.

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Sie haben 2017 den Deutschland Cup für Team USA gespielt – konnten Sie in diesen wenigen Tagen einen Eindruck von Deutschland gewinnen?

Donovan: Definitiv, wir lieben es! Ich hatte auch die Gelegenheit, mit meinen schwedischen Clubs das eine oder andere Mal in Deutschland zu spielen, in Berlin oder Wolfsburg zum Beispiel.

Jeder, mit dem ich über mein Vorhaben gesprochen habe, in die DEL nach Mannheim zu gehen, hat mir dazu geraten, weil Spieler und Familien eine gewisse Wertschätzung erfahren.

Mannheim ist ein fantastischer Ort, um Eishockey zu spielen
Matt Donovan, Offensivverteidiger Adler Mannheim

Sie haben in Ihrer Karriere bereits mit Mark Katic und Tyler Gaudet gespielt, haben Sie auch mit diesen über Ihren Wechsel gesprochen?

Donovan: Ja. Mark hat gesagt, dass Mannheim ein fantastischer Ort ist, um Eishockey zu spielen. Tyler hatte bis zu seinem Wechsel im Sommer nur gegen die Adler gespielt, aber auch er hat geschwärmt.

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Wussten Sie, dass die Adler Sie schon seit einigen Jahren auf dem Schirm hatten?

Donovan: Ich habe mehrmals mit Axel gesprochen, insofern war mir das Interesse bekannt. Wir standen seit einigen Jahren in Kontakt, diesmal hat das Timing gestimmt.

Gehen Sie davon aus, dass das deutsche Eishockey zu Ihrem Spielstil passt?

Donovan: In Deutschland wird nordamerikanisch gespielt – jedenfalls nordamerikanischer als in Schweden. Das kommt mir gelegen.

Ich habe großes Selbstvertrauen, weiß, was ich kann
Matt Donovan, Offensivverteidiger Adler Mannheim

Sie sollen das Powerplay ankurbeln, viel Eiszeit haben. Verspüren Sie einen gewissen Druck?

Donovan: Überhaupt nicht. Ich spiele den Quarterback im Powerplay schon seit einigen Jahren, für mich ist das nichts Neues. Ich habe großes Selbstvertrauen, weiß, was ich kann.

Sie haben einen Einjahresvertrag unterschrieben. Können Sie sich vorstellen, länger zu bleiben?

Donovan: Auf jeden Fall! Ich habe nur Großartiges über das Team, die Fans und die Organisation gehört. Wenn alles gut läuft, würden wir gerne länger als nur für ein Jahr bleiben.

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Sie werden als Verteidiger beschrieben, der sich gerne in die Offensive einschaltet – warum sind Sie kein Stürmer geworden?

Donovan: Ganz einfach weil ich rückwärts viel besser Schlittschuhlaufen kann als vorwärts (lacht).

Auf was freuen Sie sich am meisten?

Donovan: Auf das Land. Das, was ich bislang von Deutschland gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen. Ich freue mich auf die vielen Städte, in denen wir spielen, und die Arenen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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