Eishockey

Adler Mannheim verlieren in der zweiten Verlängerung

Mehr Spannung geht nicht: Die Adler Mannheim verlieren im dritten Play-off-Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie mit 2:3 nach Verlängerung. Dabei sah es schon in regulärer Spielzeit lange nach einer Niederlage aus

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Christian Rotter
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Spektakuläre Szene: Mannheims Torschütze Tyler Gaudet (oben) wird von Kölns Maximilian Kammerer abgeräumt. © Sörli Binder

Der Vorteil liegt wieder bei Köln. Die Adler Mannheim haben in der Deutschen Eishockey Liga vor 13 600 Zuschauern in der ausverkauften SAP Arena auch ihr zweites Play-off-Heimspiel gegen die Haie verloren. Die Mannschaft von Trainer Bill Stewart rennt nach der 2:3 (0:0, 1:2, 1:0, 0:0, 0:1)-Niederlage in der zweiten Verlängerung nun einem 1:2-Rückstand in der Viertelfinalserie hinterher. Gefeierter Mann war David McIntyre, der in der 87. Minute für die Entscheidung sorgte. Spiel vier findet am Dienstag (19.30 Uhr) in Köln statt.

Während Stewart das gleiche Personal aufs Eis schickte, das am Freitag den Serienausgleich besorgt hatte, musste Köln auf seinen Topstürmer Louis-Marc Aubry verzichten. Vor allem ein Mann stand im ersten Drittel im Mittelpunkt: Arno Tiefensee. Der 20-jährige Adler-Torhüter zeigte nicht nur gegen Nick Bailen (3.) und Jason Bast (4.), dass er ein Meister seines Fachs ist. Immer wieder zogen die Haie-Stürmer vor den Mannheimer Kasten, um den jungen Goalie aus der Ruhe zu bringen. McIntyre nahm den Zusammenprall mit Tiefensee liebend gerne in Kauf, Luis Üffing verpasste ihm eine Schneedusche, Landon Ferraro behinderte ihn bei der Arbeit. Und Tiefensee? Dem war das alles völlig egal, er konzentrierte sich auf seine Arbeit und verzeichnete allein im ersten Abschnitt zwölf Paraden.

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Nachdem die Adler eine frühe Unterzahl überstanden hatten, intensivierten sie ihre Offensivbemühungen. Der Schuss von Mark Katic touchierte den Außenpfosten (4.), das erste Powerplay war ansehnlich, jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Ryan MacInnis scheiterte an Mirko Pantkowski (11.), Markus Eisenschmid hatte sein Visier nicht genau genug eingestellt (12.). Und als die Lücke für einem Moment da war, bekam David Wolf den Puck nicht schnell genug unter Kontrolle (16.).

Adler – Köln

  • Drittelergebnisse: 0:0, 1:2, 1:0, 0:0, 0:1.
  • Die Adler: Tiefensee Reul, Lehtivuori; Larkin, Donovan; Katic, Akdag; Pilu – Bergmann, Krämmer, Cramarossa; Plachta, Gaudet, Wolf; Rendulic, MacInnis, Jentzsch; Thiel, Loibl, Eisenschmid.
  • Tore: 1:0 Gaudet (21:17), 1:1 Olver (31:41), 1:2 Bailen (35:27), 2:2 Plachta (58:43), 2:3 McIntyre (86:03).
  • Schiedsrichter: Andris Ansons und Gordon Schukies.
  • Zuschauer: 13 600 (ausverkauft).
  • Strafminuten: Mannheim 10 – Köln 12.
  • Nächstes Spiel, 4. Viertelfinale: Kölner Haie – Adler (Dienstag, 19.30 Uhr).

Es geht zur Sache

„In Sachen Intensität ist das eine Fortsetzung des Freitagspiels“, sagte Mannheims Verteidiger Thomas Larkin in der ersten Pause im Interview mit MagentaSport. Er bestätigte, dass es ihm und seinen Teamkollegen nicht gefiel, dass die Kölner Tiefensee angingen.

Den ersten Wirkungstreffer landeten die Adler. Matthias Plachta bewies in Überzahl gute Übersicht, sein Pass landete auf der Kelle von Tyler Gaudet. Der Kanadier visierte das lange Eck an - und genau da schlug der Puck zum 1:0 ein (22.). Es dauerte, bis sich die Haie davon erholt hatte, sie meldeten sich aber zurück. Nick Baptiste verfehlte das leere Tor zwar aus spitzem Winkel (31.), im Powerplay schlugen die Kölner aber zu - und das war ein ziemlich krummes Ding. Mark Olver zog ab, der abgefälschte Schuss senkte sich ins Netz. Tiefensee war zum ersten Mal geschlagen, weil er von Andreas Thuresson irritiert wurde (32.).

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Nun brauchten die Blau-Weiß-Roten einige Momente, um sich zu sammeln. Jason Bast traf den Pfosten (33.), dann waren wieder die Adler dem zweiten Tor näher. Fabrizio Pilu jagte den Puck in die Rundung, von der Bande sprang er aus Kölner Sicht unglücklich vor den eigenen Kasten, doch MacInnis nahm das Geschenk nicht an (34.). Pech hatte Eisenschmid, dass sein Schuss nur an die Latte klatschte (35.), eine Minute später fiel der nächste Treffer auf der anderen Seite. Die Mannheimer verloren die Orientierung, keiner fühlte sich für Bailen verantwortlich. Der „DEL-Verteidiger des Jahres“ löffelte die Scheibe über Tiefensee - 1:2 (36.). Die Schiedsrichter Andris Ansons und Gordon Schukies zogen den Videobeweis zurate, weil Bailen zuvor Tiefensee mit dem Schläger aus der Position gebracht hatte. Sie blieben aber bei ihrer Entscheidung.

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Die Haie lauerten auf die Vorentscheidung, Zach Sill und Carter Proft arbeiteten die Scheibe an den Pfosten (46.), das Stewart-Team schnupperte bei Chancen von Lean Bergmann (47.) und Katic am Ausgleich (49.). Als vieles für einen Kölner Sieg sprach, packte Plachta in Überzahl den Hammer aus und beförderte mit dem 2:2 (59.) die Partie 77 Sekunden vor Schluss in die Verlängerung. In dieser hätte Nico Krämmer früh alles klarmachen können (64.), stattdessen jubelten die Haie.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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