Mannheim. Es war schon während der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ein viel diskutiertes Thema. Ist bei den Adlern Mannheim die Ausgeglichenheit in puncto Toreschießen eine Stärke? Oder doch eher eine Schwäche, da man nicht den einen Spieler in seinen Reihen hat, der zuverlässig den Puck über die gegnerische Torlinie befördern kann? Die Wahrheit liegt wohl wie so oft in der Mitte – oder besser gesagt in der Produktivität. Soll heißen: So lange Tore erzielt werden, sind beide Punkte eine Stärke für sich.
Das Problem: Die Adler Mannheim erzielen in den diesjährigen Play-offs nicht viele Tore. Bereits in der Viertelfinalserie gegen den EHC München haben der Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins 14 Treffer in sechs Spielen gereicht, um ins Halbfinale einzuziehen. Vor allem auch, weil München aus seinen Gelegenheiten zu wenig machte. Das ist nun im Halbfinale gegen die Eisbären Berlin anders. Der Titelverteidiger braucht nicht viele Chancen, um zu treffen.
Marc Michaelis: „Es liegt letztlich nur an uns“
Die Adler hingegen haben in den ersten beiden Halbfinalspielen erst ein Tor durch Marc Michaelis erzielt. Der Kapitän ist mit insgesamt drei Treffern nach acht Spielen auch der beste Torschütze der Mannheimer. „Wir agieren sehr unglücklich im Abschluss. Wir hatten zwar schon einige gute Chancen, gefühlt springt aber jeder Abpraller genau auf die Seite, wo unser Spieler nicht steht“, haderte Michaelis nach der 0:2-Heimniederlage am Freitagabend, durch die die Adler auch in der Best of Seven-Serie mit 0:2 in Rückstand geraten ist.
Uns fehlt rund um das Tor das nötige Glück.
Eakins schlug in die gleiche Kerbe: „Uns fehlt rund um das Tor das nötige Glück“, sagte der US-Amerikaner. Glück? Oder letztlich auch die nötige Abgeklärtheit? Die Adler taten sich in den ersten beiden Halbfinalspielen insgesamt schwer, sich hochkarätige Chancen herauszuspielen. Und wenn sie solche doch einmal hatten, scheiterten sie wie Kristian Reichel in Spiel zwei am Torgestänge (24.) oder wie Luke Esposito, der am Ende eines Konters zu lange überlegte, an den eigenen Nerven (30.). „Es liegt letztlich nur an uns, mehr und bessere Wege zu finden, um so mehr Chancen herauszuspielen und dann letztlich auch richtig zu stehen, um die Dinger reinzudonnern“, betonte Michaelis.
Anschauungsunterricht gaben am Freitagabend die Berliner, die durch Marcel Noebels (31.) und Eric Hördler (35.) zum siegbringenden 2:0 trafen. Eakins sprach hinterher von „zwei dreckigen Toren“, die den Unterschied ausgemacht hätten. Eine Qualität, die seiner Mannschaft bisher abgeht.
Immerhin: Der Mannheimer Cheftrainer hat in der Offensive durchaus personelle Möglichkeiten, um noch das ein oder andere umzustellen. Die Stürmer Daniel Fischbuch oder Austin Ortega sind Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Allerdings hat Eakins bisher kaum auf das Duo gesetzt.
Sollte Eakins sie nicht im dritten Halbfinalspiel am Sonntag (14 Uhr/DF1) in Berlin bringen, ist es schwer vorstellbar, dass sie überhaupt noch einmal für die Adler auflaufen werden. Michaelis gibt sich für die Zukunft der Serie aber so oder so optimistisch: „Bisher waren wir im Abschluss unglücklich, aber das wird sich im Verlauf der Serie noch ändern“.
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