Deutsche Eishockey Liga

Adler Mannheim stellen sich großer Herausforderung

Von 
Christian Rotter
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Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara © dpa

Mannheim. Die Nachricht der nächsten Spielabsage erreichte Jan-Axel Alavaara 6000 Kilometer von Mannheim entfernt. „Ich denke, das ist für alle Seiten die beste Lösung“, sagte der Sportmanager der Adler am frühen Freitagnachmittag deutscher Zeit. Sechs Stunden vor dem ersten Bully hatte Mannheims Gegner Nürnberg Ice Tigers bekanntgegeben, keine spielfähige Mannschaft für das am Abend terminierte Duell zu haben. Die – wie die Adler – von einem Corona-Ausbruch gebeutelten Franken bekamen demnach keine zehn Feldspieler plus Torhüter zusammen, da das zuständige Labor wegen Überlastung die ausstehenden vier Testergebnisse nicht rechtzeitig übermitteln konnte.

Alavaara registrierte das in Boston. Am Mittwoch war der Schwede zu seiner Scoutingtour nach Nordamerika aufgebrochen, die bis nächsten Sonntag dauern soll. „Unser Scout Todd Hlushko hat einen spannenden Trip zusammengestellt, pro Tag werde ich mindestens ein Spiel sehen“, erzählte Alavaara, der sich sehr auf den persönlichen Austausch mit Spielern, Trainern, Managern und Agenten freut: „Natürlich lässt sich auch einiges per Telefon regeln, persönliche Kontakte sind dadurch aber nicht zu ersetzen.“ So führte ihn einer seiner ersten Wege an die Boston University und ans College der Metropole im Osten der USA. „Es ist immer wichtig, sich weiterzubilden. Wir haben mit Trainern über ihre Methoden gesprochen, das ist alles sehr spannend“, betonte Alavaara.

Sportmanager Alavaara begrüßt Absage 
Selbstverständlich verfolgte er auch die jüngsten Entwicklungen in der Heimat. Nach den Corona-Ausbrüchen in den Teams der Adler und der Ice Tigers war davon auszugehen, dass das Duell nicht würde stattfinden können – und doch wurde bis zuletzt an der kleinsten Chance festgehalten. „Unsere Jungs standen die ganze Zeit auf standby. Sie mussten ja bereit sein, solange es keine offizielle Absage gab“, erklärte Alavaara. Dass diese dann doch folgte, begrüßte der Sportmanager: „Wir hätten vier Verteidiger und acht Stürmer zusammengehabt, die Nürnberger sogar noch weniger. Das wäre kein richtiges Eishockeyspiel geworden!“
Klar ist aber auch: Der Deutschen Eishockey Liga läuft die Zeit davon. Nach der Flut an Spielabsagen haben die Adler erst 37 ihrer 56 Hauptrundenpartien absolviert, die Iserlohn Roosters stehen gar erst bei 33 Saisoneinsätzen. Nach den Olympischen Spielen in Peking (4. bis 20. Februar) fehlt die Zeit, um alle ausgefallene Begegnungen bis zum Start der Play-offs Anfang März zu nutzen. Aus diesem Grund gestattete die Liga den Clubs, Spiele in der Olympiapause nachzuholen. Die Adler wollen davon allerdings aus nachvollziehbaren Gründen keinen Gebrauch machen. „Für uns ist das keine gute Zeit zum Spielen, weil sechs unserer wichtigsten Jungs in Peking dabei sind“, betonte Alavaara. DEL-intern laufen Gespräche, wie man am besten mit der Situation umgeht. Dabei gilt es, viele Faktoren zu berücksichtigen. Noch ist eine Reduzierung der Play-offs kein Thema, weil die Liga hofft, zur ertragreichsten Saisonphase wieder mehr Zuschauer in die Stadien lassen zu dürfen. Also spricht derzeit vieles dafür, dass doch der ungeliebte Punktekoeffizient (Anzahl absolvierter Spiele geteilt durch gewonnene Punkte) greifen könnte.

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Während das noch Zukunftsmusik ist, steht der Plan der Adler für die nächsten Wochen bereits fest: Der Trainingsbetrieb wird in den nächsten Tagen ruhen, am 8. Februar will Coach Pavel Gross die Truppe wieder auf dem Eis versammeln. Bis dahin sollten auch Spieler, die positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, wieder zur Verfügung stehen. Die Förderlizenzspieler laufen in der Zwischenzeit für den Kooperationspartner in der DEL2 auf. Am Freitag kassierten Arkadiusz Dziambor, Moritz Wirth, Valentino Klos und Luca Tosto mit den Heilbronner Falken eine 1:6-Klatsche in Crimmitschau.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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