Straubing. Kris Bennett musste nicht lange überlegen. „Das war in der kanadischen College-Liga im Halbfinale um die nationale Meisterschaft“, antwortete der Stürmer der Adler Mannheim auf die Frage, wann er zuletzt in seiner Karriere vier Tore in einem Spiel erzielte.
Am Freitagabend gelang dem Flügelstürmer beim 6:2-Erfolg über die Straubing Tigers nun der erste Viererpack auf Profiniveau. Mit dem fünften Sieg im siebten Spiel der noch jungen Saison, kletterten die Adler in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gleichzeitig auf den fünften Tabellenplatz.
„Es fühlt sich natürlich gut an, die ersten Saisontore zu erzielen, was aber wirklich zählt, sind die drei Punkte, die wir in einem schwer zu bespielenden Stadion geholt haben“, betonte Bennett nach einem für ihn „unglaublichen Abend“. Beim 28-Jährigen setzte in Niederbayern jener Effekt ein, der im Sportjargon gerne als Ketchupflaschen-Effekt bezeichnet wird. Soll heißen: Erst kommt gar nichts, doch dann alles auf einmal.
Adler-Spieler Bennett mit der richtigen Einstellung
Bennetts letzter Treffer für die Mannheimer datiert vom 17. März 2024. Es war das erste Play-off-Viertelfinalspiel gegen die Eisbären Berlin. Eine lange Durststrecke, die nun endete. Für den pfeilschnellen Angreifer, der für seine Mitmenschen stets ein freundliches Lächeln auf den Lippen hat, jedoch nicht viel mehr als eine Randnotiz. „Ich mache mir eigentlich keinen Kopf darüber, ob ich treffe oder nicht. Natürlich ist es manchmal frustrierend, wenn der Puck nicht reingeht. Doch ich versuche einfach jeden Tag mein Bestes zu geben, hart zu arbeiten und meine Teamkollegen so zu unterstützen, dass wir am Ende gewinnen können“, sagte er und ergänzte: „Wenn ich das durchziehen kann, weiß ich, dass ich früher oder später auch treffen werde.“
Eine Einstellung, die auch seinem Cheftrainer Dallas Eakins imponiert. „Bennett hat eine unglaubliche Leistung gezeigt. Was mich aber noch viel mehr beeindruckt hat als seine Tore, war eine Szene vier Minuten vor dem Ende“, sagte der 57-Jährige und erläuterte: „In dieser hat er mit vollem Einsatz nach hintengearbeitet, um seine Mitspieler zu unterstützen. Bennett identifiziert sich voll und ganz mit unserem Team sowie dem ganzen Verein. Ich bin unheimlich stolz, solche Jungs in der Mannschaft zu haben.“
Bennetts Hattrick im Powerplay gegen die Straubing Tigers
Beim 1:0 in der fünften Minuten nutzte der Kanadier sein Tempo geschickt aus, um die Lücke zwischen zwei Gegenspielern zu nutzen und letztlich auch Straubings Torwart Zane McIntyre zu überwinden. Wie viel Selbstvertrauen dieses Tor Bennet gab, sah man nur wenige Minuten später. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Straubinger lief er - nach dem gedankenschnellen Pass von Kristian Reichel - erneut auf McIntyre zu. Doch statt, wie beim 1:0, zu schießen, ließ er den Torwart diesmal mit einer schnellen Bewegung aussteigen und vollendete diese per Rückhand (8.). „Ich habe diese Bewegung schon häufiger gemacht. Schön, dass sie diesmal mal wieder funktionierte“, sagte Bennett mit einem breiten Grinsen.
Den Hattrick machte er im Powerplay perfekt, als er einen Schuss von Jyrki Jokipakka abfälschte (38.), ehe er nach 14 Sekunden im dritten Drittel Treffer Nummer vier nachlegte (41.). Doch apropos Powerplay: Der Doppelschlag in diesem am Ende des zweiten Drittels ließ die Partie letztlich auf die Seite der Adler kippen. Dabei war das Überzahlspiel zuletzt noch das große Sorgenkind. Die Mannheimer haben laut Bennett zwar nichts anders gemacht als zuvor, betonte aber auch: „Wir schauen viel Video und arbeiten im Training hart an unserem Powerplay. Uns ist bewusst, dass die Special Teams oft den Unterschied zwischen Gewinnen und Verlieren ausmachen.“
Gewinnen wollen die Adler naturgemäß auch die nächste Partie. Diese findet am Sonntag, 13. Oktober, um 16.30 Uhr in Wolfsburg statt. Einen Liveticker zum Spiel gibt es auf der Seite des Mannheimer Morgen
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