Mannheim. Im Topspiel der Deutschen Eishockey Liga haben die Adler Mannheim die Nerven bewahrt. Nach einer zunächst starken, dann flatterhaften Leistung bezwang die Mannschaft von Trainer Bill Stewart München mit 3:2 (2:1, 1:0, 0:1). „In den ersten zwei Dritteln haben wir sehr gut gespielt. München hat im Schlussabschnitt noch einmal zurückgeschlagen“, sagte Matthias Plachta.
München war in den ersten Minuten noch im Bus. Das Team von Trainer Don Jackson präsentierte sich überraschend passiv, die Körpersprache stimmte nicht. Ganz anders die Adler: Wie schon so oft in dieser Saison waren sie von Beginn an hellwach. Tim Wohlgemuth zögerte zu lange (1), das Tänzchen von Mark Katic war nicht von Erfolg gekrönt (2.). Die Ansätze passten vor 9521 Zuschauern in der SAP Arena, in der dritten Minute belohnten sich die Blau-Weiß-Roten. Nico Krämmer scheiterte noch an Danny aus den Birken, Matt Donovan hob den Puck zur frühen Führung unter die Latte – 1:0. Die Mannheimer hielten das Tempo zunächst hoch, die Gäste schwammen sich aber langsam frei. Freddy Tiffels jagte die Scheibe an den Pfosten. Wenige Sekunden später hatte er sie wieder am Schläger und bediente Andi Eder, der Arno Tiefensee im Adler-Kasten keine Abwehrchance ließ (10.).
Plachta mit Tor und Vorlage
Der Ausgleich tat weh, weil das Stewart-Team bis zu diesem Zeitpunkt mehr investiert hatte. Es ließ sich aber nicht vom Weg abbringen. Donovan hatte zweimal die Gelegenheit zum 2:1 (15.), zwei Minuten später holten sich die Mannheimer die Führung zurück. David Wolf verzögerte den Querpass so lange, bis sich Plachta in Position gebracht hatte. Der Topscorer der DEL schüttelte einen trockenen Schuss aus dem Handgelenk und ließ sich für das 2:1 feiern (17.). Mit diesem Streich setzte sich der Nationalspieler in der vereinsinternen Torjägerrangliste mit nun 151 Treffern auf den alleinigen zweiten Rang – nur noch Christoph Ullmann liegt vor ihm.
Und der Mannheimer Rekordmann, der seit einigen Wochen bereits bester Punktesammler in der Adler-Historie ist, legte einen weiteren Meilenstein nach. Auch beim 3:1 hatte Plachta großen Anteil, er leitete den Angriff ein. Nachdem Wolf und Loibl an dem stark reagierenden aus den Birken gescheitert waren, prallte der Puck von Filip Varejckas Schlittschuh über die Linie (25.). Plachta durfte sich eine Vorlage gutschreiben lassen – mit nun 208 Assists führt der 31-Jährige auch dieses Klassement an. Mannheim hatte mehrmals die Chance zum vielleicht schon entscheidenden Wirkungstreffer. Die aussichtsreichste vergaben Jordan Szwarz und Nigel Dawes, die allerdings die Entschlossenheit vermissen ließen (32.).
München gab aber nicht klein bei – es folgte die Tiefensee-Gala. Der 20-Jährige packte reihenweise spektakuläre Paraden aus. Trevor Parkes (33.) und Ryan McKiernan (34.) drehten entnervt ab, dann fuhr Tiffels allein auf Tiefensee zu, der Goalie blieb die Ruhe selbst (35.). Und auch gegen Austin Ortega rutschte er noch rechtzeitig ins bedrohte Eck (40.). Hätte das Powerplay nur ansatzweise funktioniert, wäre der Adler-Erfolg längst in trockenen Tüchern gewesen. Stattdessen wurde es noch einmal spannend – und das hatten die Mannheimer einzig und allein sich selbst zuzuschreiben. Es schien, als bettelten sie um den Anschlusstreffer. In Überzahl überboten sich Dawes und Mark Katic an schlampigen Zuspielen – das rächte sich. Die in Unterzahl aggressiven Münchner fingen einen Pass ab, Yasin Ehliz visierte das Eck an und traf – Tiefensee war machtlos (50.).
Trotz Führung taumelten die Adler wie ein angeschlagener Boxer. Fast alles, was über zwei Drittel gut geklappt hatte, funktionierte jetzt nicht mehr. Plachta verzog bei einem der seltenen Entlastungsangriffen (54.). München drückte, Tiefensee parierte gegen Tiffels (56.), dann rettete der Außenpfosten (57.). Jackson nahm aus den Birken zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch die Mannheimer verteidigten den Vorsprung trotz einer späten Strafe gegen Kapitän Denis Reul mit Mann und Maus.

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