Eishockey

Adler Mannheim holen nur einen Punkt bei den Iserlohn Roosters

Erst im letzten Drittel zeigen die Adler Mannheim eine ansprechende Leistung, unterliegen in Iserlohn aber mit 2:3 nach Verlängerung. Nach zwei Niederlagen in Folge muss am Freitag gegen Schlusslicht Bietigheim ein Sieg her

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Christian Rotter
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Borna Rendulic beendete die Mannheimer Flaute in Überzahl. © Pix

Iserlohn. Dank einer Leistungssteigerung im Schlussdrittel haben die Adler Mannheim einen Punkt vom Seilersee mitgenommen. Am Mittwochabend verlor die Mannschaft von Trainer Bill Stewart bei den Iserlohn Roosters mit 2:3 (1:1, 0:1, 1:0, 0:1) nach Verlängerung. „Wir – auch ich selbst – bringen einfach nichts rein“, machte Stürmer David Wolf die Abschlussschwäche als entscheidenden Punkt aus. „Wir müssen vor dem Tor auch mal etwas Dreckiges reinmachen, dann bekommen wir auch wieder mehr Selbstvertrauen.“

Stewart stand das gleiche Personal zur Verfügung wie beim 1:3 in Bremerhaven am Montag. Konkret bedeutete dies, dass die Adler keine vier Sturmreihen zusammenbekamen. Ein Angreifer half immer wieder in der vierten Formation an der Seite von Fabrizio Pilu und Luca Tosto aus, um hohes Tempo gehen zu können. So weit zur Theorie, denn zu Beginn agierten beide Mannschaften äußerst verhalten.

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Adler verlieren in Iserlohn nach Verlängerung

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Etwas besser kam Iserlohn aus der Kabine. Eric Cornel (2.) und Brenz Raedeke (9.) prüften die Reaktionsfähigkeit von Adler-Torhüter Felix Brückmann. Die beste Chance hatten aber die Mannheimer, die im ersten Drittel nur vier Schüsse abfeuerten: Tim Wohlgemuth zielte zu zentral (9.). Die Blau-Weiß-Roten hatten nun für lange Zeit ihre beste Phase. Jordan Szwarz bewies gute Übersicht, Matt Donovan zog mit der Scheibe zur Mitte und überwand Andreas Jenike – 0:1 (12.).

Führung hält nicht lange

Wie schon mehrmals im bisherigen Saisonverlauf gab dieser Treffer dem Stewart-Team keine Sicherheit. Im Gegenteil: In der Defensive spielte es nun Harakiri. Fehlpässe von Denis Reul und Sinan Akdag blieben noch ungestraft, der Ausgleich war aber nur aufgeschoben. Nach Ryan O’Connors langem Pass lief Sven Ziegler allein auf Brückmann zu und traf genau ins Kreuzeck (13.) – zwischen 0:1 und 1:1 lagen gerade einmal 55 Sekunden. Der Lerneffekt aus dieser Situation war gleich null. Diesmal stahl sich Kaspars Daugavins davon, Brückmann ließ sich kein zweites Mal überwinden (13.). Donovan, der den Doppelpack verpasste, weil er von Chris Brown mit einem Stockschlag am Torschuss gehindert wurde, zog in der ersten Pause ein durchwachsenes Fazit: „Ab und zu denken wir zu viel an die Offensive. Wir müssen aufpassen, was in unserem Rücken passiert.“

Adler - Iserlohn

  • Drittelergebnisse: 1:1, 1:0, 0:1, 1:0.
  • Die Adler: Brückmann – Reul, Katic; Larkin, Donovan; Holzer, Akdag; Dziambor – Rendulic, MacInnis, Eisenschmid; Wohlgemuth, Szwarz, Dawes; Plachta, Loibl, Wolf; Pilu, Tosto.
  • Tore: 0:1 Donovan (11:16), 1:1 Ziegler (12:11), 2:1 Daugavins (28:19), 2:2 Rendulic (47:26), 3:2 Poirier (60:58).
  • Schiedsrichter: Bastian Steingross und André Schrader.
  • Zuschauer: 4967 (ausverkauft).
  • Strafminuten: Iserlohn 10 – Mannheim 8 plus 10 Disziplinar gegen Markus Eisenschmid.
  • Nächstes Spiel: Adler – Bietigheim Steelers (Freitag, 19.30 Uhr).

Mit Ablauf des ersten Drittels kassierte Eisenschmid eine Disziplinarstrafe und saß damit für zehn Minuten in der Kühlbox. Das half den dezimierten Adlern auch nicht gerade weiter. Sie ließen eine kurze doppelte Überzahl verstreichen, weil selbst die einfachsten Pässe nicht ankamen. Und als sich die große Chance zum 1:2 dann bot, lehnte Matthias Plachta dankend ab. Nach einem Doppelpass mit Mark Katic ließ der Nationalspieler die nötige Zielstrebigkeit vermissen (28.). Wie es besser gemacht wird, zeigten die Roosters im Gegenzug. Direkt von der Strafbank durfte Hubert Labrie unbedrängt in die Mannheimer Zone kurven, seinen Querpass drückte Daugavins am langen Pfosten zum 2:1 ins Netz (29.). Akdag war zwar am Mann, störte ihn aber nur halbherzig. Die Adler kreierten zu wenig aussichtsreiche Schussgelegenheiten. Niemand sorgte für Verkehr vor Jenike, keiner war da für den Abpraller. Unterm Strich blieb die Erkenntnis: Das war zu wenig, viel zu wenig.

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Die lange ausgelaugt wirkenden Mannheimer fanden neue Energie. Wolf verpasste das 2:2 gleich zweimal (41.), Stefan Loibl jagte den Puck an den Pfosten (44.). Ausgerechnet im Powerplay, das zuletzt nicht gerade nach Wunsch funktioniert hatte, schlugen die Adler zu. Donovan legte quer, Borna Rendulic packte den Hammer aus und traf zum 2:2 (48.). Ein Bandencheck von Emile Poirier gegen Thomas Larkin blieb ungestraft (54.). Da Brückmann gegen Raedeke in letzter Not rettete (59.), fiel die Entscheidung in der Verlängerung. Eisenschmid saß zum dritten Mal auf der Strafbank, als Poirier eine Daugavins-Vorlage zum 3:2 verwertete (61.).

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