Mannheim. Jordan Szwarz weiß auch nicht so richtig, wie er die Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aus Sicht der Adler Mannheim zusammenfassen soll. „Konstant waren unsere Leistungen jedenfalls nicht“, sagte der Kanadier am Mittwoch nach dem Mannschaftstraining. Damit war der 32-Jährige nah dran an der Wahrheit, drastischere Worte wären jedoch auch nicht falsch gewesen. Seit der 3:4-Niederlage nach Verlängerung am Sonntag in Bremerhaven steht fest, dass die Blau-Weiß-Roten den direkten Einzug ins Viertelfinale verpasst haben. Um sich noch für die Runde der Top Acht zu qualifizieren, muss sich die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins in den am Sonntag beginnenden Pre-Play-offs gegen Ingolstadt oder Nürnberg durchsetzen.
Bevor die Adler in die erste K.o.-Runde starten, steht zum Hauptrundenabschluss aber erst noch das Prestigeduell bei den Kölner Haien am Freitag (19.30 Uhr) an. Bei einem Drei-Punkte-Sieg würde Mannheim an den Domstädtern vorbei auf den siebten Tabellenplatz ziehen. Mehr ist nicht mehr drin.
Rotation in der Aufstellung der Adler möglich
„Es ist interessant, dass wir am letzten Hauptrundenspieltag so ein Spiel absolvieren“, sagte Eakins am Mittwoch und ergänzte: „Sportlich geht es nicht mehr um viel. Daher werde ich genau hinschauen, welche Spieler auflaufen werden.“
Derzeit würden sich einige Profis mit kleineren Wehwehchen herumplagen. Um für die Play-offs nichts zu riskieren und auch den Spielern eine neue Bewährungschance zu geben, die zuletzt häufig nur auf der Tribüne saßen, sei es zumindest eine Option, die Aufstellung im Vergleich zum vergangenen Wochenende zu verändern. Und das trotz des Fakts, dass einige Reihen noch keine Chemie aufgebaut haben und viele Rädchen nicht ineinandergreifen.
Zumindest der Einsatz von Markus Hännikäinen ist eher unwahrscheinlich. Der finnische Stürmer stand in Bremerhaven zwar bis zum Schluss auf dem Eis, aber nun meldete sich sein Körper. „Ob Markus spielen kann, werden wir kurzfristig entscheiden. Er agiert mit so viel Hingabe. Ich kann mir gut vorstellen, dass er auf mich zukommen und sagen wird, dass er auflaufen kann. Aber wir müssen da Vorsicht walten lassen“, betonte Eakins, der aber aller Voraussicht nach wieder auf Szwarz setzen kann. Der Angreifer hatte die vergangenen Partien angeschlagen verpasst, spulte nun das Trainingspensum jedoch ohne sichtbare Einschränkung ab. Szwarz rückte an die Seite von Stefan Loibl und Tom Kühnhackl - dort hatte Hännikäinen am Freitag die Partie gegen Schwenningen gespielt.
„Bei mir geht es in die richtige Richtung. Ich habe in den vergangenen Tagen gute Fortschritte gemacht“, erklärte Szwarz, der in dieser DEL-Saison nur 35 der 51 Partien bestritten hat. „Unmittelbar nach dem Training habe ich schon mit ihm sprechen können. Er würde am Freitag in Köln gerne spielen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sein Körper in einer Wettkampfsituation reagiert“, sagte Eakins, ohne sich auf eine Einsatzgarantie festzulegen.
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Auch am vergangenen Wochenende hatten die Adler viele Fragen offen gelassen. Nach einer der sportlichen Situation unangemessenen Leistung beim 1:4 gegen Schwenningen zeigte das Team beim Tabellenführer eine Reaktion. Bei Fünf-gegen-Fünf waren die Mannheimer in Bremerhaven die bessere Mannschaft. In erster Linie mussten sie sich mit nur einem Punkt zufriedengeben, weil sie gegen das starke Powerplay der Pinguins keine Mittel fanden. Drei der vier Gegentore kassierten die Adler in Unterzahl.
Heim-Auftakt ein Vorteil
Auf ihren Gegner in den Pre-Play-offs müssen die Blau-Weiß-Roten noch bis Freitagabend warten. Fest steht aber schon jetzt, dass sie am Sonntag (16.30 Uhr) mit einem Heimspiel in die Serie „best of three“ - zum Einzug ins Viertelfinale sind zwei Siege nötig - starten werden. Für Eakins ist das ein unschätzbarer Vorteil. „Zwischen unserem letzten Hauptrundenspiel in Köln und dem Pre-Play-off-Start haben wir nur wenig Zeit. Im Leben kommt es generell nicht darauf an, wie viel Geld man hat, sondern wie viel Zeit einem zur Verfügung steht. Und wir müssen in unserer Situation die Zeit bestmöglich nutzen“, sagte der Adler-Coach. So sei es ein Vorteil, sich am Samstag in Mannheim auf den Gegner vorbereiten zu können und diesen Tag nicht auf der Straße bei der Auswärtsfahrt verbringen zu müssen.
Auch wenn die sportliche Brisanz im Köln-Spiel am Freitag überschaubar sein mag - für Szwarz hat der Klassiker einen unschätzbaren Wert. „Es geht darum, Selbstvertrauen aufzubauen. Wir brauchen solide 60 Minuten, damit wir am Sonntag diesen Rückenwind nutzen können“, betonte der Kanadier, der aber bei dieser Aussage auch ganz genau wusste: In dieser Saison haben die Adler schon einige solcher Gelegenheiten ausgelassen. Ob sie den berühmten Play-off-Schalter finden, darf vor diesem Hintergrund zumindest stark bezweifelt werden.

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