Ingolstadt. Jetzt hat es die Adler doch erwischt. Mit der 1:4 (0:1, 1:1, 0:2)-Niederlage beim ERC Ingolstadt verlor die Mannschaft von Cheftrainer Bill Stewart nicht nur das erste Auswärtsspiel in den diesjährigen Play-offs, sondern liegt in dieser Halbfinalserie auch erstmals mit 2:3-Siegen zurück. Ingolstadt kann nun an Ostermontag (16.30 Uhr) den Finaleinzug mit einem Erfolg in der Mannheimer SAP Arena perfekt machen.
Man kann eine Schablone auf jeden Spielbeginn dieser Halbfinalserie setzen. Ingolstadt kommt mit voller Wucht aus der Kabine und setzt dabei die Mannheimer unter Druck. So war es auch am Samstagabend. Der einzige Unterschied diesmal: Der ERC war sofort erfolgreich. Lediglich acht Sekunden waren gespielt, als Ty Ronning den Puck an Adler-Schlussmann Arno Tiefensee vorbei ins Tor bugsierte. Zuvor lieferten sich Adler-Kapitän Denis Reul und ERC-Stürmer Tye McGinn mit ihren Schlägern einen Pressschlag um die Scheibe, McGinn behielt den Überblick, leitete den Puck weiter auf Ronning – 1:0 (1.). Es war der zweitschnellste Play-off-Treffer in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga. Nur das Tor des Mannheimers Matthias Plachta in der Finalserie 2019 gegen den EHC München fiel noch drei Sekunden früher.
Mannheim agierte in der Folge oft zu ungenau, was zum einen den eigenen Spielaufbau erschwerte und zum anderen in gleich drei Strafen mündete, da man so oft einen Schritt zu spät war. Das Positive: Die Adler konnten sich erneut auf ihr starkes Unterzahlspiel verlassen und kamen in der Folge immer besser vor das Tor von ERC-Schlussmann Kevin Reich. Allein Borna Rendulic hatte gleich zweimal den Ausgleich auf dem Schläger (15. und 16.), fand jedoch die Lücke nicht. „Wir müssen von der Strafbank wegbleiben, mehr Schlittschuhlaufen und häufiger die Scheibe auf das gegnerische Tor bringen“, bilanzierte der in diesem Spiel als Verteidiger – mit Joonas Lehtivuori, Mark Katic und Korbinian Holzer fielen drei Defensivspieler angeschlagen aus – auflaufende Adler-Stürmer Nico Krämmer nach dem ersten Drittel.
In den zweiten 20 Minuten blieben die Mannheimer zwar der Strafbank fern, kamen so auch öfter in die gegnerische Zone, die besseren Chancen hatten jedoch die Gastgeber. Wayne Simpson scheiterte zunächst am Pfosten und in der Folge gleich mehrfach an dem gut reagierenden Tiefensee (24.). Das Tor sollte dagegen auf der anderen Seite fallen. Taro Jentzsch hielt aus der Drehung einfach mal drauf, Reich sah den Puck wohl nicht kommen und bemerkte ihn entsprechend erst, als er bereits über seiner Schulter im Torwinkel eingeschlagen hatte – 1:1 (39.). Doch Ingolstadt fand eine Antwort: Tiefensee konnte den Schuss von Daniel Pietta nur prallen lassen, McGinn stand goldrichtig und schoss den Puck 38 Sekunden vor dem Drittelende zur erneuten Führung ins Netz (40.). Ein Schlüsselmoment.
Zu Beginn des dritten Drittels hätte Wojciech Stachowiak für die Vorentscheidung sorgen können, doch erneut war Tiefensee auf dem Posten (42.). Die Gastgeber verwalteten nun geschickt, gaben den Adlern kaum Raum und Zeit. Den Mannheimern wiederum fehlte es aber auch häufig an der nötigen Kreativität und Handlungsschnelligkeit. Als die Adler volles Risiko gingen und Tiefensee bereits 142 Sekunden vor dem Ende sein Tor für einen sechsten Feldspieler verließ, agierten die Mannheimer zu kompliziert. Die Folge: Zunächst traf Stefan Matteau per Bogenlampe (59.) und letztlich Enrico Henriquez Morales (60.) ins verwaiste Gäste-Tor zum 4:1-Endstand.
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