Eishockey

Adler Mannheim erleben in Berlin ein bitteres Ende

Die Adler Mannheim verlieren in der Deutschen Eishockey Liga bei den Eisbären Berlin mit 3:4 nach Verlängerung. Dabei führten sie nach einem spektakulären ersten Drittel noch mit 3:2

Von 
Philipp Koehl
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Sichtlich enttäuscht: Mannheims Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich, Daniel Fischbuch, bedankt sich nach der Niederlage in Berlin bei den mitgereisten Fans. © Michael Ruffler

Berlin. Die Adler Mannheim verpassten es am Freitagabend in der Deutschen Eishockey Liga sich zu belohnen. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins zeigte in Berlin zwar eine ansprechende Leistung, verlor beim Meister letztlich aber mit 3:4 (3:2, 0:0, 0:1, 0:1) nach Verlängerung. „Wir wollten in dieser Partie sehen, wo wir als Team stehen und ich denke, wir haben das gut gemacht“, bilanzierte Eakins am Mikrofon von MagentaSport.

Ein Zeichen setzen die Adler schon vor dem Spielbeginn. Bei ihrem Aufwärmprogramm auf dem Eis liefen sie in speziellen Warmup-Trikots auf. Jedes Jersey war mit der Rückennummer 22 versehen, darunter war der Name Tobi zu lesen. Dies soll ein Zeichen der Unterstützung an den Eisbären-Spieler Tobias Eder sein, bei dem im August ein bösartiger Tumor diagnostiziert wurde. Der deutsche Nationalspieler fällt seitdem auf unbestimmte Zeit aus.

Adler Verteidiger Jyrki Jokipakka trifft spektakulär

„Trotz aller Rivalität zwischen Mannheim und Berlin ist die Eishockey-Familie eine kleine, die immer zusammenhält. Mit unserer Aktion wollen wir ausdrücken, dass wir täglich an Tobi denken, ihm Kraft geben und zeigen, dass wir ihm weiterhin die Daumen drücken“, wird Adler-Kapitän Marc Michaelis auf der Vereinswebseite zitiert. Die Warmup-Trikots sollen laut den Adlern in den kommenden Tagen über die Internetauktionsplattform eBay versteigert werden. Der Erlös soll dann zu gleichen Teilen an die Eisbären und an die Mannheimer gehen. Die Adler wollen ihren Anteil über ihren gemeinnützigen Verein „Adler helfen Menschen e.V.“ an Initiativen zur Krebsbekämpfung vergeben.

Auf dem Eis boten beide Teams dann zunächst ein Spektakel. In einem schnellen wie ereignisreichen ersten Drittel war es zunächst der Berliner Liam Kirk, der frei vor Adler-Schlussmann Arno Tiefensee auftauchte - und an diesem scheiterte (8.). Fast im Gegenzug schnappte sich Daniel Fischbuch in der eigenen Zone den Puck, lief auf und davon, ließ dabei zwei Eisbären stehen, fand dann aber bei Torhüter Jake Hildebrand die Lücke nicht (9.). Wie es besser geht, zeigte Teamkollege Jyrki Jokipakka - und zwar auf eine kuriose Art und Weise. Der Mannheimer Verteidiger schoss den Puck aus dem eigenen Drittel (!) Richtung Hildebrand, und tunnelte den verdutzten Eisbären-Schlussmann damit zur 1:0-Führung (10.).

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Allerdings ließ die Berliner Antwort nicht lange auf sich warten. Als zuerst Matthias Plachta wegen Beinstellens und wenig später dann auch noch Stefan Loibl wegen Spielverzögerung auf der Strafbank platznehmen mussten, durften die Eisbären 79 Sekunden in doppelter Überzahl ran. Und lösten dies im Stile eines Titelverteidigers. Wie an einer unsichtbaren Schnur gezogen, fand der Puck über mehrere Stationen den Schläger von Ty Ronning - 1:1 (12.).

Dank Arno Tiefensee ging es für die Adler in die Verlängerung

Nur 29 Sekunden später tippte Blaine Byron den Puck an den langen Pfosten zu Frederik Tiffels, der - immer noch in Überzahl - keinerlei Probleme hatte, das 2:1 zu erzielen(13.). Das saß. Allerdings konnten sich die Adler im ersten Drittel auf Hildebrand verlassen. Fischbuch zog in der Berliner Zone einfach mal ab, und Hildebrand rutschte der Puck durch - 2:2 (15.). Doch damit war in den ersten 20 Minuten noch nicht Schluss: Die Mannheimer drehten das Spiel. Nach einem schnellen Querpass von Leon Gawanke auf Nick Cicek, nutzte der Adler-Verteidiger den Platz und hämmerte den Puck zur 3:2-Führung ins Tornetz (19.). Es war das erste Saisontor des Kanadiers. Hildebrand war hier chancenlos.

Im zweiten Drittel ging der Unterhaltungsfaktor dann ein wenig zurück. Die Mannheimer waren aber nun das überlegenere Team, entschieden viele Zweikämpfe für sich, allein der vierte Treffer wollte aber nicht fallen. Die besten Chancen hatten Kapitän Marc Michaelis (26.), Verteidiger Lukas Kälble, der nach genialem Querpass von Markus Hännikäinen an der Latte scheiterte sowie Kris Bennett (beide 37.). Auf der Gegenseite hielt indes Tiefensee die Führung fest.

Berlin drückte im dritten Drittel auf den Ausgleich. Tiefensee war beim Schuss von Leo Pföderl zur Stelle (44.). Insgesamt ließen die Mannheimer wenig zu, aber nach einem Puckverlust im eigenen Drittel, traf Tiffels doch noch zum 3:3 (54.). Tiefensee war es letztlich zu verdanken, dass es die Adler in die Verlängerungen schafften. In dieser besaßen beide Teams gute Chancen, doch Berlin traf durch Manuel Wiederer zum 4:3-Endstand (63.).

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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