Mannheim. Nach einem 0:2-Rückstand haben die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) doch noch den dritten Sieg in Folge eingefahren. Gegen die Grizzlys Wolfsburg gewann die Mannschaft von Trainer Bill Stewart am Dienstagabend in der SAP Arena mit 4:2 (1:2, 1:0, 2:0).
Im Vergleich zu den Erfolgen gegen München (5:1) und in Iserlohn (3:0) veränderte Stewart die Mannschaft kaum. Mark Katic erhielt eine Verschnaufpause, für ihn rückte der zuletzt überzählig pausierende Thomas Larkin in die Abwehr. Das Tor hütete Felix Brückmann, nachdem Arno Tiefensee am Sonntag einen Zu-Null-Sieg gefeiert hatte. Den Adlern gehörte auch die Anfangsphase, sie ließen aber drei gute Gelegenheiten aus, was sich noch rächen sollte. Nach einem Doppelpass mit Jordan Szwarz tauchte Tyler Gaudet frei vor Dustin Strahlmeier auf, er verlor allerdings das Duell mit seinem ehemaligen Teamkollegen (1.). Auch in der vierten Minute zog er den Kürzeren. Dann stocherte Matthias Plachta den Puck an der eigenen blauen Linie geschickt in den freien Raum. David Wolf startete durch, jagte die Scheibe aber am Pfosten vorbei (5.).
Kaltschnäuziger waren die Grizzlys im Gegenzug, beim 0:1 wurden sie aber auch zum Toreschießen eingeladen. Arkadiusz Dziambor spielte zunächst einen Fehlpass, dann ging sein Check ins Leere. Laurin Braun nutzte den Freiraum und traf genau unter die Latte (5.). Auch beim 0:2 leisteten sich die Mannheimer einen folgenschweren Lapsus in der eigenen Zone. Dziambor wurde unter Druck gesetzt, nach einem Querpass von der Bande bestrafte Spencer Machacek die Nachlässigkeiten der Adler mit dem 0:2 (14.) - Denis Reul kam einen Schritt zu spät.
Die Blau-Weiß-Roten zeigten jedoch eine gute Reaktion. Nachdem Ryan MacInnis noch an Strahlmeier gescheitert war (15.), fiel eine Minute später der Anschlusstreffer. Joseph Cramarossa erzielte sein erstes Tor im Adler-Trikot. Dabei hatte der 30-jährige Kanadier auch etwas Glück. Eigentlich wollte er mit der Vorhand abziehen, wischte aber nur über den Puck, stocherte dann nach und tunnelte Strahlmeier zum 1:2 (16.). Zudem prallte Machacek mit seinem Torhüter zusammen, das gefiel den Grizzlys gar nicht. Bevor die Partie weiterging, forderte Wolfsburgs Kapitän Machacek den Adler-Angreifer zum Faustkampf heraus; Cramarossa steckte mehr ein, als dass er austeilte. Beide Streithähne mussten die folgenden fünf Minuten zuschauen.
NHL-Legende schaut zu
Auf der Tribüne hatte eine große Eishockey-Legende Spaß. Al MacInnis, Vater von Mannheims Stürmer Ryan, gewann 1989 den Stanley Cup in der NHL mit den Calgary Flames und 2002 Olympia-Gold mit der kanadischen Nationalmannschaft. Angetan war er vor allem von der Stimmung. „Die Fans geben den Spielern viel Energie“, sagte der 59-Jährige, der 2007 in die NHL-Ruhmeshalle aufgenommen worden war.
Zu Beginn des zweiten Drittels waren die Mannheimer erneut unaufmerksam. Tyler Morley scheiterte aber an Brückmann (21.). Die Adler schüttelten sich und kamen durch Korbinian Holzer (21.) und Matt Donovan (24.) zu guten Ausgleichschancen. Die besseren Möglichkeiten hatten aber die Gäste, die immer wieder schnell umschalteten. Fabio Pfohl fand in Brückmann seinen Meister (30.), und als Jordan Murray aus kürzester Distanz abzog, bekam der Mannheimer Schlussmann die Beine noch rechtzeitig zusammen (32.). Das 2:2 musste sich Strahlmeier ankreiden lassen. Er bemerkte in seinem Rücken Borna Rendulic nicht, der den Puck klaute. MacInns bestrafte den Fehler noch nicht, im Nachschuss zielte Fabrizio Pilu genauer. Es war das erste Tor des gebürtigen Mannheimers im Adler-Dress (36.).
Wolfsburg blieb gefährlich. Dustin Jeffrey fuhr allein auf Brückmann zu, fand aber die Lücke nicht (37.). Mannheim boten sich nun aber ausreichend Gelegenheiten, zum ersten Mal in Führung zu gehen. Matthias Plachta ließ die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen (41.), Donovans Schuss küsste den Pfosten (42.). Ein schnörkellos vorgetragener Konter führte zum 3:2. Rendulic tankte sich über links durch, Markus Eisenschmid musste seinen Pass nur noch über die Linie drücken (46.). Wolfsburg warf alles in die Partie, nach Janik Mösers Schuss tanzte der Puck auf der Latte (57.), dann versuchten es die Grizzlys mit sechs gegen fünf Feldspielern. Das ging nach hinten los. 26,2 Sekunden vor Schluss traf Gaudet zum 4:2 ins leere Tor.

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