Mannheim. David Wolf war die Erleichterung anzumerken. Im dritten Anlauf hatte es für die Adler Mannheim endlich zum ersten Drei-Punkte-Sieg in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gereicht. Gegen die Iserlohn Roosters dauerte es am Freitagabend in der SAP Arena zwar, bis die Blau-Weiß-Roten das Abwehrbollwerk der Gäste geknackt hatten, umso mehr freute sich Wolf nach dem verdienten 4:2-Erfolg darüber, dass sein Team nicht die Geduld verloren hatte.
„Iserlohn hat in der neutralen Zone eine ,Trap’ gespielt – sogar noch dann, als wir mit 3:2 in Führung gegangen waren“, wunderte sich der 34-Jährige ein wenig über die taktische Ausrichtung der Sauerländer. Wie schon in der Vorbereitung, als die Roosters das Duell mit den Adlern mit 3:1 für sich entschieden hatten, stellten sie den Favoriten vor das eine oder andere Problem. Das sah auch Mannheims Chefcoach Johan Lundskog so: „In den ersten 40 Minuten haben wir uns sehr schwergetan. Mitentscheidend war, dass wir im zweiten Spiel in Folge im Powerplay getroffen haben.“
Plachta trifft Sekunden vor Schluss
Diese Analyse traf ins Schwarze. Trotz eines Übergewichts von 24:10 Schüssen lagen die Adler nach zwei Dritteln mit 0:1 zurück, weil sie einmal nicht aufgepasst hatten: In der 22. Minute schaltete Iserlohn schnell um, Tyler Boland netzte zum 0:1 ein. Wer weiß, welchen Verlauf die Partie genommen hätte, wären die Roosters ab Ende des zweiten Abschnitts nicht zu oft in die Kühlbox wanderten – ein Umstand, den Iserlohns Coach Greg Poss mächtig ärgerte: „Wir haben zu viele, vor allem unnötige, Strafen kassiert – und das auch noch von erfahrenen Spielern. Das darf nicht passieren“, betonte der 58-jährige US-Amerikaner, der die Adler 2007 zum DEL-Titel geführt hatte.
Mannheim nutzte das aus. Nach einem Gewaltschuss von Matthias Plachta, der mit seinem Vier-Punkte-Spiel (ein Tor, drei Vorlagen) nun genau 400 Scorerpunkte in seiner bisherigen DEL-Karriere im Adler-Trikot gesammelt hat, setzte Wolf nach und glich im Powerplay zum 1:1 aus (44.). Selbst nach dem nächsten Nackenschlag durch das 1:2 (45.) von Balázs Sebök ließen sich die Mannheimer jetzt nicht mehr aufhalten. Plachta passte vors Tor, Korbinian Holzer löffelte den Puck zum 2:2 ins Netz (50.), dann setzte Daniel Fischbuch seinen Sturmkollegen Linden Vey sehenswert in Szene, der zum 3:2 traf (55.). Und als die Roosters alles auf eine Karte setzten und ihren starken Torhüter Kevin Reich zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, besorgte Plachta 13,7 Sekunden vor der Schlusssirene das 4:2.
Vor allem für einen seiner Spieler freute sich Coach Lundskog: „Toll, dass sich Linden Vey für seine Leistung belohnt hat“, sagte der Schwede über den kanadischen Mittelstürmer. Dem fiel ein Stein vom Herzen: „Ich bin froh, dass dieses Thema jetzt erst einmal erledigt ist“, sagte Vey nach einem ersten Treffer in seiner DEL-Karriere; in der Champions Hockey League hatte der Kanadier bereits einmal eingenetzt und drei Assists verbucht. „Ich muss mich aber bei Daniel Fischbuch bedanken, er hat meinen Treffer super vorbereitet, ich musste ja fast gar nichts mehr machen“, sagte Vey über den Vorlagengeber, der die Scheibe in der Ecke geholt hatte, die gesamte Iserlohner Defensive auf sich zog und Vey damit den nötigen Platz besorgte.
Sonntag gegen die Eisbären Berlin
Der zweite Sieg in Folge spülte die Adler auf den dritten Tabellenplatz nach vorn. Auch wenn das Tableau zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch wenig Aussagekraft hat, kommt es am Sonntag (14 Uhr) zum Topspiel in der SAP Arena. Und das nicht nur, weil der Tabellenzweite anreist. Duelle mit den Eisbären Berlin versprechen seit eh und je eine hohe Intensität. „Klar, ich habe noch nicht gegen die Eisbären gespielt, ich habe aber schon einiges über die Rivalität der beiden Clubs gehört“, sagte Vey.
Möglicherweise können die Mannheimer personell aus dem Vollen schöpfen. Verteidiger Jordan Murray hat seine Drei-Spiele-Sperre aus der Vorsaison abgesessen, auch der am Freitag angeschlagen fehlende Stürmer Jordan Szwarz könnte wieder eine Option sein. „Bis Sonntag haben wir einige personelle Entscheidungen zu treffen“, sprach Coach Lundskog von einem „Luxusproblem“.

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