Fußball

TSG Hoffenheim winkt der Titel als Nordmeister

Die TSG Hoffenheim gastiert am Freitagabend beim Aufsteiger FC St. Pauli: Hält auch dort die Erfolgsserie in der norddeutschen Fremde an?

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Florian Huber
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In Bremen hatte Hoffenheims Trainer Christian Ilzer gut lachen. Gleiches galt auch für das Gastspiel in Kiel. Der Norden liegt der TSG. © picture alliance/dpa

Zuzenhausen. Vier seiner bisherigen sechs Saisonsiege in der Bundesliga hat der FC St. Pauli im Ländle gefeiert. In Freiburg (3:0), bei der TSG Hoffenheim (2:0), in Stuttgart (1:0) und Heidenheim (2:0) war der Aufsteiger jeweils sogar ohne Gegentor erfolgreich. „Wir sind jetzt auf jeden Fall Baden-Württemberg-Meister“, sagt Pauli-Trainer Alexander Blessin, ein Schwabe, über die kuriose Serie.

Die TSG kann an diesem Freitag (20.30 Uhr/live bei DAZN) beim Rückspiel in Hamburg kontern und sich beim FC St. Pauli ihrerseits zum „Nordmeister 2025“ küren. Nach den 3:1-Siegen bei Holstein Kiel im Januar und bei Werder Bremen im Februar soll die Auswärtserfolgsserie im hohen Norden fortgesetzt werden. Zudem gab es ja auch noch das enorm wichtige 1:0 tief im Westen beim VfL Bochum.

Kampf um Befreiung aus der unteren Tabellenregionen

„Wir haben auswärts ein gutes Gefühl entwickelt“, sagt Trainer Christian Ilzer über die vier jüngsten Partien mit acht Zählern (sechs davon auswärts). „Das ist wieder ein richtungweisendes Spiel“, sagt der Österreicher über das Gastspiel des Tabellendreizehnten aus dem Kraichgau beim 15. aus Hamburg. Vier Punkte trennen die beiden Clubs voneinander.

Ilzer umreißt die Hoffenheimer Ausgangslage so: „Ein positives Resultat würde uns in eine sehr gute Richtung bringen, aber unser Gegner will ran an uns. Die wollen sich auch befreien aus den unteren Regionen.“

Rückkehrer Diadie Samassekou erneut schwer verletzt

Einen fußballerischen Leckerbissen wird es für die 1.400 mitreisenden TSG-Fans wohl kaum zu sehen geben. Eher „ein enges Spiel, bei dem um jeden Millimeter gefightet wird“, orakelt Ilzer. Fehlen wird dabei ein Kämpfer, der aktuell eher ein Pechvogel ist: Diadie Samassekou.

Ilzer holte den einstigen Rekordtransfer vom Abstellgleis und im Dezember 2024 zurück in die TSG-Elf. Im Januar verletzte sich der Mann aus Mali dann schwer am Oberschenkel. Am Sonntag brach die Verletzung beim 1:1 gegen den 1. FC Heidenheim nach nur drei Minuten erneut auf.

Mittelfeldspieler Diadié Samassékou hat es erneut am Oberschenkel verletzt. Er fällt vorerst aus und kann sich somit auch nicht für einen neuen Vertrag bei der TSG empfehlen. © Tom Weller/dpa

Selbe Stelle, wieder ist auch die Sehne betroffen. Es sei müßig, darüber zu diskutieren, ob das nun Pech sei oder ob die Verletzung zu verhindern gewesen wäre, befand Ilzer. Klar ist aber auch ihm: „Natürlich ist das hart für den Kopf, wenn du dich an derselben Stelle wieder verletzt.“

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Umso bitterer für den 29-jährigen Samassekou: Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Werbung in eigener Sache kann er so nicht machen. „Es ist einfach so, dass man schnell vergessen wird, wenn man nicht mehr spielt“, sagte Samassekou erst kürzlich dem Vereinsmagazin „Spielfeld“.

St. Pauli fordert physische Grenzen heraus

Beim Gastspiel am Millerntor muss die TSG auf den gelbgesperrten Arthur Chaves verzichten, was erneut zu einem Defensivumbau führt. Ebenfalls noch länger fehlen werden Grischa Prömel und Ozan Kabak mit ihren im vergangenen Sommer erlittenen Kreuzbandrissen. Kabak musste sich einem Eingriff am Kniegelenk unterziehen. „Da gab es am Meniskus etwas zu korrigieren“, so Ilzer.

In Hamburg kommt auf die TSG das laufstärkste Team der Liga zu. „Mit Jackson Irvine haben sie den laufstärksten Spieler der Liga“, so Ilzer. Im physischen Bereich gelte es deshalb, ans absolute Limit zu gehen. St. Pauli hat als aktueller 15. die drittwenigsten Gegentore aller 18 Erstligisten kassiert. „Wir müssen Lösungen finden, um die Kompaktheit von St. Pauli zu brechen.“

Heidelberger Treu entschied sich einst gegen Hoffenheim wegen Größennachteil

Einer, der den Club bestens kennt, ist Finn Ole Becker, der zwölf Jahre am Millerntor spielte. Die Hamburger haben hingegen in Philipp Treu einen gebürtigen Heidelberger in ihrer Stammelf.

Der Mittelfeldspieler kickte einst beim SV Sandhausen, absolvierte als Jugendspieler aber auch ein Probetraining in Hoffenheim. Damals wären aber in der TSG-Jugend zu oft Spieler wegen zu geringer Körpergröße aussortiert worden. „Und deshalb habe ich mir gedacht: Da gehe ich doch nicht hin. Weil ich ja ein Spätzünder und mit dem Wachstum immer hinten dran war“, verriet er der „Hamburger Morgenpost“.

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