Fußball

Bundesliga: Was ist von der Hoffenheim-Saison noch zu retten?

Dass es für die TSG Hoffenheim in dieser Bundesliga-Saison nur um den Klassenerhalt geht, steht fest. Doch der Trainer braucht auch noch überzeugende Auftritte.

Von 
Andreas Öhlschläger
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Hoffenheims Trainer Christian Ilzer ist angesichts der wechselhaften Leistungen seines Teams und der immer noch nicht gebannten Abstiegsgefahr nicht unumstritten im Kraichgau. © Silas Stein/dpa

Zuzenhausen. Bei der TSG Hoffenheim läuft momentan vieles nicht wie gewünscht. Zuletzt gab es die 2:3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund in Minute 90 + 5 – verbunden mit der Verletzung von Torwart Oliver Baumann. Davor mussten die Hoffenheimer trotz ihres Vorteils an Spielanteilen und Torschüssen auch schon ein 2:3 in Freiburg einstecken. Und dann ist da beim Viertletzten der Bundesliga ja auch noch die Unruhe um die Zukunft von Trainer Christian Ilzer. Kommt Sandro Wagner im Sommer von der Nationalmannschaft in den Kraichgau? Es wird viel spekuliert.

Das würde sich Ilzer natürlich anders wünschen, aber der Österreicher versucht sich in der Kunst des Ignorierens. „Ich brauche eine gute Energie, eine gute Zuversicht.“

Hoffenheim-Trainer Ilzer immer noch auf der Suche nach dem fußballerischen Reset

Es ist in dieser Saison viel schiefgegangen bei der TSG. Abstiegssorgen statt Europa-League-Euphorie - das hatte man sich ganz anders vorgestellt.

Und dann gab es im Vorfeld der Auswärtspartie an diesem Samstag (15.30 Uhr/live bei Sky) bei Borussia Mönchengladbach auch noch technische Probleme bei der Pressekonferenz. Auch der auf dem Podium längst bereitsitzende Christian Ilzer machte Rettungsvorschläge. Ein anderes Kabel kann in solchen Fällen viel bringen. Viel schwieriger ist da schon ein fußballerischer Reset. Das hat sich in den Ilzer-Monaten seit der Amtsübernahme im November 2024 gezeigt.

Nach Gladbach stehen für Hoffenheim noch Spiele gegen Wolfsburg und Bayern an

Der mit einer klaren Spielidee des Österreichers unterfütterte Neuanfang ist immer wieder an der Realität gescheitert. Schlechter Fußball, schlechte Ergebnisse, schlechte Schlagzeilen - davon gab es genug. Jetzt geht es in der Schlussphase der Saison nur noch darum, ein halbwegs ordentliches Ende hinzubekommen. Erst in Gladbach, dann in Wolfsburg und am letzten Spieltag zu Hause gegen Bayern München, den dann wohl schon feststehenden Meister.

Ilzer schaut aber nicht nach oben, sondern nach unten, wenn er aus Hoffenheimer Sicht das Bundesligageschehen betrachtet. Was die Bayern an diesem Samstag in Leipzig machen? Nun ja, „das ist eine Tabellenregion, die mich momentan nicht so stark interessiert“.

TSG-Ersatztorwart Luca Philipp (rechts) bewies in dieser Saison bereits, dass sich sein Team auf ihn verlassen kann. Auch in Mönchengladbach wird der 24-Jährige gefordert sein. © Uwe Anspach/dpa

Die drei Niederlagen, die Mönchengladbach zuletzt in Serie hinnehmen musste, mit einer stetig steigenden Zahl an Gegentoren zudem, hat Ilzer mehr beschäftigt. Aber im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen die Hoffenheimer Problemfelder. „Wir haben ja unsere eigene Situation.“

Der Trainer will sich also nicht lange mit der Formkurve der anderen befassen. Das TSG-Leistungsvermögen auf den Platz zu bringen, möglichst konstant und ohne Patzer – darum geht es. „Es braucht Überzeugung und Entschlossenheit“, sagte Ilzer. „Das einzige, was jetzt zählt, sind Ergebnisse.“

Der Hoffenheimer Blick richtet sich auf das Gesamtergebnis

Nationaltorwart Baumann ist wegen einer Gehirnerschütterung aus dem Dortmund-Spiel nicht einsatzbereit. Ihn wird Luca Philipp ersetzen, der das früher in dieser Saison schon stark gemacht hat. Ja, sagte Ilzer, es sei „ein großer Ausfall“, wenn Baumann nicht spielen könne, aber Philipp genieße „unser vollstes Vertrauen“. Er werde „auch jetzt wieder seinen Mann stehen im Tor“. Als Kapitän wird Baumann von Andrej Kramaric vertreten.

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Dem Trainer geht es am Ende der Saison vor allem um das große Ganze. „Es bringt jetzt sicher nichts, dass man inhaltliche Dinge überanalysiert.“

Hoffenheim-Trainer Ilzer will klar im Kopf bleiben für die letzten Aufgaben

Ilzer will sich nicht „zu sehr im Detail verlieren“. Das gilt für die Spielvorbereitung, aber auch für die Zukunftsspekulationen. Ob er tatsächlich vorzeitig gehen muss, trotz der bisherigen Dementis von TSG-Sportchef Andreas Schicker? Ob wirklich Sandro Wagner der neue Impulsgeber sein wird? Darüber könne man als Journalist spekulieren, aber er, so Ilzer, müsse im Kopf klar bleiben.

Das Außenherum verdrängen – das ist momentan die Arbeitsgrundlage des Trainers. Dass noch ein paar Punkte eingesammelt werden, ist die klare Erwartungshaltung seiner Bosse.

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