Lampertheim. Nach dem 6:4-Heimsieg des TTC Lampertheim gegen den TTC Altena geriet Uwe van gen Hassend ins Schwärmen. „Das war ein super Spiel und ein wahrer Krimi“, sagte Lampertheims Vorsitzender nach dem erfolgreichen Rückrundenstart des ersten Herrenteams in der 3. Bundesliga Nord: „Spannung, Dramatik, tolle Ballwechsel – da war alles dabei, was Tischtennis ausmacht.“
Erst im allerletzten Einzelmatch fiel die Entscheidung vor mehr als 80 Zuschauern in der Sedanhalle. Miguel Nunez hatte mit einem Drei-Satz-Sieg gegen Marko Panic auf 5:4 für Lampertheim gestellt, doch Tomas Mikutis lag gegen Tobias Slanina nach drei Sätzen 1:2 hinten. „Im vierten Satz hat Tomas beim Stand von 0:4 seine Taktik geändert und nicht mehr angegriffen“, erklärte van gen Hassend den wohl entscheidenden Kniff. Mit 11:6 brachte Lampertheims Nummer drei den vierten Satz nach Hause.
Im fünften Durchlauf wurde es dramatisch. 7:5, 7:7, 9:7, 9:9, 11:9 – die letzten Bälle zwischen Mikutis und Slanina waren nichts für schwache Nerven. „Da stand die Halle Kopf“, meinte van gen Hassend: „Das waren zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Wenn man so ein Spiel am Ende gewinnt, ist das wie ein 4:3 in der 89. Minute im Fußball. Die Zuschauer waren nach dreieinhalb Stunden Spielzeit total begeistert.“
Zwischenzeitlich hatte es nicht so ausgesehen, als könnte der seit nun sechs Spielen ungeschlagene TTC seinen vierten Sieg in Folge feiern. „Beim Stand von 3:4 hatte ich gedacht, dass wir uns mit einem Unentschieden zufrieden geben müssten“, räumte van gen Hassend ein. Die Spargelstädter erwischten keinen schlechten Start in die Partie, doch der Siebte Altena leistete mächtig Gegenwehr. So musste sich Lampertheims Spitzendoppel Martin Buch Andersen/Tomas Mikutis gegen Altenas Nummer eins, Gerrit Engemann, und Spielertrainer Teodor Yordanov in fünf Sätzen geschlagen geben.
Im Doppel 2 stellten Alfredas Udra/Miguel Nunez in drei Sätzen auf 1:1. Danach ging es ausgeglichen weiter. TTC-Spitzenmann Udra besiegte Yordanov mit 3:0, Andersen war beim 0:3 gegen Ex-Profi Engemann chancenlos. Nach einem Drei-Satz-Sieg von Mikutis gegen Panic übernahm Altena die Führung: Slanina gewann in fünf Sätzen gegen Nunez, Engemann fertigte Udra in vier Spielrunden ab. Andersens Fünf-Satz-Erfolg gegen Routinier Yordanov zum 4:4-Ausgleich leitete die erneute Wende ein. „Es hat richtig Spaß gemacht“, betonte van gen Hassend nach dem sechsten Heimerfolg im sechsten Heimspiel.
Mit 13:7 Punkten festigten die TTC-Herren den dritten Tabellenplatz. Der Vierte Union Velbert II (12:10 Punkte) leistete sich mit einem 5:5 gegen Schlusslicht SVH Kassel einen Ausrutscher. In Kassel muss Lampertheims Herrenteam am 11. Februar antreten. Velbert II kommt einen Tag später ins Ried.
Keine leichten Aufgaben, wie van gen Hassend klarstellte: „So wie man hört, will Kassel ab Februar seinen indischen Spitzenspieler durchgängig einsetzen. Mit dem 5:5 in Velbert hat das Team wieder Hoffnung geschöpft. Velbert II hat umgestellt, aber immer noch sehr gute Leute.“ Die am kommenden Wochenende spielfreien Südhessen wollen natürlich trotzdem nachlegen: „Wir peilen den ersten Auswärtssieg an. Ich bin recht zuversichtlich, dass das klappt.“
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