Eishockey

Wie die Adler Mannheim die gesunde Balance suchen

Niemals zu vie freuen, niemals zu enttäuscht sein. Dieses Credo nehmen sich die Adler Mannheim zu Herzen. Über den Derbysieg gegen die Löwen Frankfurt fiel die Freude dann aber doch ein bisschen größer aus

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Philipp Koehl
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Gemeinsam sind wir stark: Siegtorschütze Nicolas Krämmer (links) und Adler-Schlussmann Felix Brückmann liegen sich nach dem Derbysieg gegen die Löwen Frankfurt in den Armen. © Sörli Binder

Nach dem Frust überwog die Freude bei den Adlern Mannheim. Stellvertretend dafür stand die Aktion von Felix Brückmann. Der Schlussmann der Kurpfälzer stürmte auf Siegtorschütze Nicolas Krämmer zu, nachdem dieser den entscheidenden Penalty zum 3:2-Erfolg über die Löwen Frankfurt verwandelt hatte, und herzte ihn. „Wir sind momentan in keiner einfachen Phase. Da ist es wichtig, Siege einzufahren und somit weiter Selbstvertrauen zu tanken. Deswegen habe ich mich auch so gefreut“, erläuterte der (nicht nur) an diesem Abend sehr starke Brückmann mit Blick auf die angespannte Personallage bei den Adlern.

Schließlich müssen die Adler momentan mit Tyler Gaudet, Stefan Loibl, Taro Jentzsch, Lean Bergmann, Simon Thiel und Joonas Lehtivuori verletzungsbedingt auf sechs Spieler verzichten. Sportmanager Jan-Axel Alavaara bestätigte in der Drittelpause gegen Frankfurt den längerfristig Ausfall von Loibl. Der Mittelstürmer hatte sich bereits am 30. Dezember gegen Bietigheim verletzt und wird nun die nächsten Wochen wegen einer Schulterblessur verpassen, wie Alavaara in dem Fernsehinterview mit Magenta Sport mitteilte.

„Bessere Entscheidungen treffen“

Für die Adler ist diese Phase jedoch auch eine Chance, als Team näher zusammenzurücken. Das sieht auch Brückmann so, für den dieser Prozess bereits begonnen hat. „Ich denke, das kann man auch von außen deutlich sehen. Es werden Schüsse geblockt, jeder kämpft für den anderen - und mit jedem Spieler, der demnächst vielleicht zurückkommt, bekommt die Mannschaft noch mal einen zusätzlichen Schwung“, betonte er und Adler-Verteidiger Thomas Larkin ergänzt: „Das sind die Phasen, in denen man sieht, aus welchem Holz man geschnitzt ist.“

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Das Holz der Adler scheint momentan recht stabil zu sein, ohne dabei übermäßig zu glänzen. In einem schwungvollen Derby hatten beide Mannschaften gleich mehrfach die Chance, das Duell in ihre Richtung zu lenken, scheiterten jedoch jeweils am gegnerischen Torwart.

Nachdem Matt Donovan (5.) und eben jener Larkin (38.) für die Mannheimer sowie David Elsner (12.) für die Löwen getroffen hatten, sahen die Gastgeber schon wie der sichere Sieger aus. Doch nach einem schlechten Powerplay der Blau-Weiß-Roten glich Brett Breitkreuz fünf Sekunden vor der Schlusssirene die Partie doch noch aus (60.).

„Wir müssen am Ende einfach bessere Entscheidungen treffen“, meinte Brückmann und nahm sich von dieser Kritik nicht aus: „Ich muss da die kurze Seite zumachen. Das ärgert mich natürlich auch.“

Nun wartet Straubing

Das Positive: Die Mannheimer ließen trotz des späten Rückschlags nicht die Köpfe hängen, spielten eine gute Verlängerung und belohnten sich schließlich im Penaltyschießen mit dem Zusatzpunkt. „Es ist immer wichtig, dass man wie ein großer Schiffsdampfer ein gutes Fahrwasser hat und stabil bleibt. Das wollen wir über die gesamte Saison bleiben“, sagte Brückmann und meinte damit nicht nur das Einfahren von Punkten, sondern auch die gesunde Balance zwischen Freude und Enttäuschung.

Viel Zeit, sich über den Derby-Erfolg zu freuen - immerhin schon der dritte im dritten Saisonspiel gegen Frankfurt - haben die Adler allerdings nicht. In dem momentan sehr eng getakteten Spielplan, der allein in der ersten Januarwoche vier Partien in sieben Tagen vorsieht, steht am Freitag um 19.30 Uhr bereits das Auswärtsspiel in Straubing an.

„Sie haben viel Offensivpower. Deswegen müssen wir defensiv sehr gut stehen und unsere Chancen verwerten“, sagte Brückmann zum kommenden Gegner.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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