Riedrode. Wer Lust auf Tore hatte, der wurde am Samstag im A-Liga-Duell zwischen der FSG Riedrode II und der FSG Bensheim reichlich bedient. Die Partie auf dem Riedroder Waldsportplatz endete mit einem 6:4 (2:2)-Sieg für die Hausherren.
„Wir sind dreimal nach einem Rückstand wiedergekommen und drehen das Spiel. Das spricht für die Mannschaft“, freute sich Tomislav Tadijan, Spielertrainer der Riedroder, über den zweiten Saisonerfolg. „Die Gegentore haben wir zu einfach gefangen, aber der Sieg war aus meiner Sicht verdient, denn wir hätten schon vor der Pause vier Tore mehr schießen können“, so Tadijan, aus dessen Sicht es die Hausherren verpasst hatten, die Weichen vorzeitig auf Sieg zu stellen.
Paul McNally sah die Dinge gänzlich anders. „Wir müssen eigentlich mit einem 4:2- oder 5:2-Vorsprung in die Halbzeit gehen“, betonte der Bensheimer Coach. Seiner Mannschaft konnte er trotz der Niederlage nicht allzu viel vorwerfen. „Die Einstellung hat absolut gestimmt. Für uns war das 3:3 der Nackenschlag. Wir gehen dreimal in Führung und bekommen dreimal durch Tore den Ausgleich, die nicht hätten zählen dürfen. Irgendwann steckst du das auch bei diesen Temperaturen nicht mehr weg“, sagte McNally mit Blick auf drei Entscheidungen des Unparteiischen.
„Beim 1:1 und 2:2 hätte es zweimal Abstoß für uns und nicht Freistoß oder Eckball für Riedrode geben dürfen und beim 3:3 wird ein Spieler von uns angeschossen und es gibt Handelfmeter“, sagte McNally, der die Welt nicht mehr verstand. Der Gästecoach wertete diese Situationen als spielentscheidend.
„Man darf nicht vergessen, dass die Bensheimer als Tabellendritter zu uns gekommen sind“, wies Tadijan auf den starken Saisonstart des Aufsteigers hin. „Trotzdem kann es nicht sein, dass das 0:1 aus einem Einwurf für uns entsteht.“ Tadijan musste mitansehen, wie die Gastgeber einen Einwurf beim Gegner ablieferten und Alexander Quadt die Bensheimer mit 1:0 (13.) in Führung brachte. Nach einem Freistoß für Riedrode schaffte Julian Ille wenig später aber den Ausgleich (22.). Mit einem direkt verwandelten Freistoß brachte Lucas Merk die Gäste dann mit 2:1 nach vorn, als er Torhüter Jannik Hüter überwand (40.).
Heiderich erhält von seinem Trainer ein Sonderlob
Als es fast schon so schien, dass der Aufsteiger diese Führung mit in die Halbzeitpause nehmen würde, gab es noch einmal Eckball für die Riedroder Gruppenligareserve. Diesen trat Spielertrainer Tadijan und Sören Heiderich schoss vor den 100 Zuschauern zum 2:2 (45.+2) ein.
„Sören muss ich herausheben. Er war für mich der beste Mann auf dem Platz“, betonte Tadijan. Nach einem Lob war dem FSG-II-Coach in der 58. Minute aber nicht zumute. „Da haben wir selbst einen Freistoß mit einer Doppelchance und kassieren durch einen Konter das 2:3“, ärgerte sich Tadijan, dass seine Mannschaft den Bensheimer Torjäger Jasmin Huseinovic ziehen ließ, der auf 3:2 für die Gäste stellte. In der 83. Minute gab es dann den besagten Handelfmeter für die Platzherren, bei dessen Beurteilung die Meinungen weit auseinandergingen. Marc Kress schnappte sich den Ball und überwand den Bensheimer Torwart Niclas Runhaar zum 3:3.
Keil erzielt Doppelpack zur 5:3-Führung
Der Schock bei den Bensheimern darüber saß noch tief, als Tom Keil mit dem Tor zum 4:3 (84.) das Spiel zugunsten der Hausherren drehte. Die ließen sich den Sieg auf dem heimischen Kunstrasenplatz nun nicht mehr nehmen. So bediente der in der 60. Minute eingewechselte Sinisa Pitlovic zunächst Keil zum 5:3 (90.+2), ehe Pitlovic selbst mit dem 6:3 (90.+4) das halbe Dutzend vollmachte. Der letzte Treffer der Partie blieb dem Bensheimer Torjäger Huseinovic vorbehalten, der auf 4:6 verkürzte (90.+8).
Den Besuch des Bensheimer Winzerfestes ließ man sich bei der FSG trotz der Niederlage aber nicht nehmen. Doch es gab auch noch zwei Hiobsbotschaften aufseiten der Bergsträßer: „Bei Thomas Pisarski besteht der Verdacht auf Außenbandriss und bei Marlon Happ sogar auf Kreuzbandriss“, vermeldete Trainer McNally.
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