Hofheim. Beim Fußball-A-Liga-Derby zwischen dem FV Hofheim und der FSG Riedrode II rollte am Sonntag nur für 23 Minuten der Ball. Der Grund: Nach dieser Zeit verletzte sich Gästespieler Tom Keil so schwer, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Nachdem Schiedsrichter Alexander Schuster (SV Hermannstein) das Spiel zunächst unterbrochen hatte, wurde das letzte Hinrundenspiel für beide Riedteams schließlich abgebrochen.
„Das geschah bei einem fairen Zweikampf im Laufduell, da ist er an der Außenlinie mit dem Kopf an die Stange der Umrandung geknallt und wurde dann nach hinten mit dem Kopf zu Boden geworfen. Ich war gemeinsam mit Jürgen Molitor schnell bei ihm, da war erst mal alles voller Blut“, erläuterte FSG II-Spielertrainer Tomislav Tadijan, der von diesem Anblick sichtlich geschockt war. Zusammen mit Jürgen Molitor kümmerten sie sich um ihren verletzten Spieler. FSG II-Betreuer Fabian Kreiling zögerte nicht lange und rief einen Krankenwagen in den Hofheimer Sportpark. „Der FV Hofheim hat für Tom rasch Decken geholt, so wie es in so einem Fall sein sollte“, lobte Kreiling, dass die Versorgung von Keil auch bei den Gastgebern absolute Priorität genoss.
„Wir hoffen natürlich auch, dass es Tom Keil nicht so schlimm getroffen hat. Er war zum Glück die ganze Zeit ansprechbar“, ließ die Verletzung des 21-Jährigen auch FVH-Spielertrainer Maximilian von Dungen nicht kalt. Immerhin: Tomislav Tadijan konnte noch am Sonntag eine erste kleine Entwarnung geben. „Sein Papa hat uns mitgeteilt, dass sich Tom die Hand gebrochen hat und wohl keine schlimmere Kopf- oder Nackenverletzung vorliegt, auch wenn Tom der Schädel mächtig brummt“, nahm der FSG II-Coach diese Nachricht mit Erleichterung entgegen.
„Bis der Krankenwagen eintraf, hat es 23 Minuten gedauert, und bis Tom dann versorgt und ins Krankenhaus abtransportiert wurde, waren gute 50 Minuten vorbei“, sagte Fabian Kreiling. Diese Situation zehrte jedoch nicht nur an den Nerven des FSG-Betreuers. „Beide Mannschaften saßen schon eine halbe Stunde in der Kabine und bei uns dachte keiner mehr wirklich ans Fußballspielen. Wenn dann auf dem Platz jemand in Gedanken bei Tom Keil ist, kommt es vielleicht noch zu einer weiteren Verletzung“, hielt es Tomislav Tadijan für die richtige Entscheidung, die Partie abzubrechen.
Nachholtermin wohl erst nach der Winterpause
„Ich kenne Tomislav jetzt schon seit vielen Jahren, da diskutiere ich über eine solche Sache nicht lange mit ihm herum“, schloss sich auch FVH-Spielertrainer Maximilian von Dungen letztlich diesem Standpunkt an und nahm in Absprache mit Schiedsrichter Alexander Schuster den verletzungsbedingten Abbruch des Derbys vor. „Einen Nachholtermin sehen wir aber nicht mehr in diesem Jahr“, sieht von Dungen die Neuauflage des Derbys erst nach der Winterpause.
„Das wird man sehen müssen. Aktuell haben ja beide Mannschaften einige Ausfälle zu verkraften“, musste Tomislav Tadijan am Sonntag mit Julien Gündling einen Feldspieler im FSG II-Tor aufbieten. Beim FV Hofheim hatte sich Nico Klutkowsky in den Dienst der Mannschaft gestellt. „Er hat deswegen auf seinen Besuch des Bundesligaspiels VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt verzichtet“, lobte von Dungen die Prioritätensetzung Klutkowskys, der mit seinen neun Toren aktuell die Torjägerliste der Hofheimer anführt. Bei den Gästen ging mit Marc Kress allerdings auch der FSG II-Toptorjäger (sieben Tore) in dieses Riedderby – obwohl er derzeit angeschlagen ist.
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