Mannheim. In der Fußball-Verbandsliga Nordbaden steigt am Sonntag das absolute Gipfeltreffen: Tabellenführer VfR Mannheim, der bislang noch kein einziges Spiel verloren hat, tritt um 15 Uhr beim Ligazweiten FC Zuzenhausen an. Mit einem Sieg könnten die Rasenspieler ihren Vorsprung an der Spitze auf acht Punkte ausbauen. Das wäre wohl schon eine kleine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft. VfR-Coach Volkan Glatt wiegelt allerdings ab: „Eine Entscheidung wird es nach dieser Partie noch nicht geben. Wir haben danach ja noch sehr viele Spiele.“
Der VfR ist mit einem 2:0-Heimerfolg gegen den VfB Eppingen am vergangenen Wochenende in die Restrückrunde gestartet. Angreifer Egzon Gashi gab dabei sein Debüt und machte eine ordentliche Partie. Mit dem gebürtigen Darmstädter hat Coach Glatt eine weitere Waffe mehr für die Offensive. Gashi stand zuletzt im Bayernliga-Kader des FC Ingolstadt und kann trotz seiner jungen Jahre (23) bereits 51 Regionalligapartien (11 Tore) vorweisen, die er für den unterfränkischen Traditionsverein SV Viktoria Aschaffenburg und für die zweite Mannschaft der Spielvereinigung Greuther Fürth absolvierte. „Als klassischer Mittelstürmer und Strafraumspieler verfügt Egson am Ball über sehr gute technische Fähigkeiten und weist darüber hinaus viel Spielverständnis auf“, lobt VfR-Sportvorstand Serkan Zubari den neuen Mann.
Mehr taktische Möglichkeiten
Zahlen & Fakten
Der VfR Mannheim belegt mit 49 Punkten Platz eins. Der FC Zuzenhausen liegt mit 44 Zählern auf Rang zwei, hat aber eine Partie weniger als die Rasenspieler absolviert.
Der FC Zuzenhausen hat mit 57 Treffern mehr Tore als der VfR (55) erzielt. Dafür haben die Mannheimer weniger Gegentore (17) kassiert als die Kraichgauer (20).
Torjäger des VfR ist Ali Ibrahimaj mit zehn Toren. Bester Goalgetter von Zuzenhausen ist Arnold Luck mit 13 Treffern. bol
„Ich will eigentlich keinen Spieler einzeln herausheben“, sagt unterdessen Trainer Volkan Glatt, der klar macht: „Alle Akteure sind wichtig. Fakt ist, dass ich momentan eine Vielzahl von Möglichkeiten habe, auch mal in taktischer Sicht etwas zu verändern. Für mich als Trainer ist es schön, dass ich so tolle Spieler habe. Zugleich ist es sehr, sehr schwierig dann auch immer die richtigen Entscheidungen zu treffen und das Team so aufzustellen, dass es dann auch gerade für den jeweiligen Gegner passt.“
Der VfR-Coach spricht vor dem Spiel in Zuzenhausen von einem „besonderen Spiel“. „Zuzenhausen ist eine eingeschworene Truppe. Sie sind sehr konstant und deshalb stehen sie auch nicht von ungefähr direkt hinter uns.“ Tatsächlich haben die Kraichgauer erst zwei Spiele verloren – unter anderem das Hinspiel beim VfR mit 1:2. Damals avancierte bei den Mannheimern Verteidiger Marco Raimondo-Metzger mit zwei Treffern in der Nachspielzeit zum Matchwinner. Zuzenhausen verlangte den Rasenspielern im Rhein-Neckar-Stadion alles ab. Das Team des Trainergespanns von Marcel Groß und Steffen Schieck ist mit einem 3:1-Auswärtserfolg beim SV Langensteinbach in die Restrunde gestartet. „Das wird sicher ein enges Spiel. Aber ich freue mich drauf“, betont Glatt, der auf alle Leistungsträger bauen kann.
Glatts Zukunft noch offen
Die Zukunft von Glatt beim VfR Mannheim ist dagegen noch nicht geklärt. Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit hat es offenbar noch nicht gegeben. Für Glatt kein Problem. „Wir konzentrieren uns zunächst voll darauf, die nächsten Spiele zu gewinnen. Dass wir erst später über die Zukunft sprechen, ist kein Problem für mich, das ist normal“, sagt der Trainer.
Sportvorstand Serkan Zubari hatte im Gespräch mit dieser Redaktion aber schon einmal klar gemacht, dass der Verein wohl gerne mit dem 40-Jährigen weitermachen würde. „Er macht sehr gute Arbeit“, lobte Zubari. Gut möglich, dass es bei einer Vertragsverlängerung dann auch gleich um die Ausgestaltung der Bedingungen in der Oberliga geht. Am Sonntag könnte der VfR jedenfalls einen ganz großen Schritt dorthin machen.
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