Fußball-Verbandsliga

In der Rolle des Gejagten

VfR Mannheim geht den Re-Start als Tabellenführer und mit neuem Torwart an

Von 
Reiner Bohlander
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Der bisherige Stammkeeper Paul Jivan verließ den VfR Mannheim wegen einer überraschenden beruflichen Veränderung. © Berno Nix

Mannheim. Es geht wieder los. Am Wochenende rollt in der Fußball-Verbandsliga Nordbaden wieder der Ball. Der VfR Mannheim geht als der Gejagte in die Restrunde. Die Rasenspieler sind Tabellenführer und empfangen am Samstag (15 Uhr) zum Re-Start den Tabellenzehnten VfR Eppingen. Das Team von Coach Volkan Glatt musste in der Winterpause auf der Torwartposition nachlegen, da sich der bisherige Stammkeeper Paul Jivan überraschend beruflich veränderte und den Verein verließ. Mit Paul Lawall haben die Mannheimer aber schnell die vermeintliche neue Nummer eins gefunden. Der 25-Jährige, der vom Regionalligisten FC Astoria Walldorf kam, könnte am Samstag im Tor des Spitzenreiters stehen.

Paul Lawall ist schon nach wenigen Wochen von seinem neuen Club voll begeistert. „Ich habe mich wirklich schnell integriert, die Mannschaft hat es mir sehr sehr leicht gemacht, mich hier wohlzufühlen“, sagt der gebürtige Wormser. Bereits im Sommer 2022 hatten die Offiziellen des VfR Mannheim bei ihm angeklopft. „Damals habe ich mir in Walldorf aber noch Chancen ausgerechnet, zu spielen“, sagt er und erklärt: „Dann hat sich aber herausgestellt, dass ich wohl bei der Astoria keine Chance mehr bekomme. Der VfR hat dann wieder angefragt, ich hatte gute Gespräche, der Verein ist optimal geführt, die Mannschaft ist super, ich kenne ja einige Spieler und der Trainer hat ein Konzept.“

Lawall hat für ein eineinhalb Jahre unterschrieben. Der Club hält einiges vom Keeper, der beim SV Horchheim mit dem Fußball begann, in der Jugend bei Wormatia Worms ausgebildet wurde und bei den A-Junioren des SV Waldhof Bundesligaerfahrung sammeln konnte. Von 2016 bis 2017 spielte Lawall eine Saison beim pfälzischen Oberligisten Arminia Ludwigshafen, bevor er in die Regionalliga zum FC Astoria Walldorf wechselte.

Mit dem VfR, der momentan vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten 1. FC Mühlhausen aufweist, will der 1,87 Meter große Keeper nun in die Oberliga Baden-Württemberg aufsteigen. Das ist das erklärte Ziel des Traditionsclubs. „Natürlich liegt da Druck auf uns Spielern, aber wir nehmen die Herausforderung an“, sagt Lawall. Den VfB Eppingen kennt der Torwart sogar – zumindest ein bisschen. „Als ich in Walldorf bei der zweiten Mannschaft ausgeholfen habe, haben ich gegen dieses Team gespielt, da waren sie doch sehr unangenehm.“

Auch am Samstag könnte es für das Team von Coach Glatt ein hartes Stück Arbeit werden. Der VfB machte es den Rasenspielern in den vergangenen Jahren immer schwer. In der letzten Saison bezwang Eppingen die Mannheimer mit 2:0. Ein Grund, warum es für den VfR dann letztlich nicht wenigstens für die Vize-Meisterschaft reichte. Eppingen sorgte zudem zu Beginn der Rückrunde für einen Paukenschlag und trotzte dem Ligadritten FC Zuzenhausen ein 1:1 ab.

Mit Testspielen zufrieden

„Wir haben in der Vorbereitung gut gespielt“, sagt Lawall. Die Testspiele verliefen auch zufriedenstellend. Gegen die Landesligisten aus Kirchheim (7:1) und Heidelsheim (8:1) feierte der VfR klare Erfolge. Den rheinland-pfälzischen Oberligisten TuS Mechtersheim bezwang der VfR mit 3:1 und den hessischen Verbandsligisten Rot-Weiß Darmstadt schlugen sie mit 3:0. Gegen die Regionalligisten VfB Stuttgart II (0:4) und Wormatia Worms (1:4) gab es Niederlagen.

Am Sonntag starten auch die anderen Mannheimer Teams in der Verbandsliga. Der abstiegsgefährdete VfL Kurpfalz Neckarau empfängt um 15 Uhr den Ligasechsten Fortuna Heddesheim zum Derby. Vorher spielt der Ligasiebte SV Waldhof II zu Hause gegen die zweite Mannschaft des FC Astoria Walldorf (14 Uhr), die in der Tabelle Rang vier belegt.

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