Mannheim. Vor der Saison war Verbandsliga-Aufsteiger VfL Kurpfalz Neckarau bei etlichen Insidern als erster Absteiger gehandelt worden. Drei Spiele hat der Neuling bislang absolviert. Als absolut chancenlos präsentierte sich das Team von Coach Mehmet Öztürk in den ersten Begegnungen jedoch ganz und gar nicht. Im Gegenteil.
„Wenn wir mir jemand vor der Runde gesagt hätte, dass wir aus den ersten drei Spielen gegen Fortuna Heddesheim, den 1. FC Mühlhausen und Germania Friedrichstal vier Punkten holen würden, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagt Öztürk: „Ehrlich gesagt haben wir sogar Punkte liegengelassen. Ich bin also mit dem Saisonstart sehr zufrieden.“
Verbandsliga Nordbaden
Der VfL Kurpfalz Neckarau liegt mit vier Punkten aus drei Spielen auf dem 13. Platz. Spielberg ist mit zwölf Punkten aktuell Zweiter und auch der Favorit in der Partie am Sonntag (15 Uhr).
Der SV Waldhof II (8.) empfängt am Sonntag, 15 Uhr, den Vierten FC Zuzenhausen. Die Mannschaft von Coach Nico Seegert will die Kraichgauer überraschen und gewinnen.
Fortuna Heddesheim (9.) trifft zu Hause auf Germania Friedrichstal (9., So., 15 Uhr).
Spitzenreiter VfR Mannheim ist spielfrei. bol
Denn: Öztürk, der nach dem Aufstieg die Neckarauer Mannschaft übernahm, fand bei seinem Amtsantritt nur noch wenige Spieler aus dem alten Kader vor und musste ein beinah ganz neue Mannschaft für die Verbandsliga aufbauen. Das ist ihm und seinem Trainerteam offenbar gelungen. Im Badischen Verbandspokal hat der VfL Kurpfalz seit langer Zeit wieder einmal das Viertelfinale erreicht. Dort trifft Neckarau am Mittwoch, 21. September, 19 Uhr, auswärts auf den Ligakonkurrenten 1. FC Mühlhausen.
Gegen den setzte es für Öztürk und seine Spieler vor wenigen Wochen mit 1:2 die erste Saisonniederlage, die allerdings vermeidbar war. „Wir hatten im Pokal einen guten Start, haben dann mit 2:1 zum Auftakt gegen Heddesheim gewonnen und waren auch gegen Mühlhausen an einem Punkt dran“, sagt Öztürk. Das dritte und bislang lange letzte Ligaspiel bestritten die Neckarauer gegen Germania Friedrichstal. Da kassierten sie kurz vor Schluss noch den 2:2-Ausgleich. Coach Öztürk nimmt somit als Lehre mit: „Wir tun uns in der Chancenverwertung noch sehr schwer. Gegen Friedrichstal haben wir zu viele hundertprozentige Möglichkeiten liegenlassen und wurden bestraft. Außerdem: In Überzahl machen wir es noch nicht clever genug. Man sieht einfach, dass wir sehr viele Spieler unter 20 Jahren im Aufgebot haben. Da fehlt dann doch die Abgezocktheit.“
Der Neckarauer Trainer macht deutlich: „Die Mentalität der Mannschaft ist hervorragend, die Jungs ziehen voll mit, wollen jedes Spiel gewinnen. Das macht richtig Spaß im Moment.“ Oztürk findet deshalb auch: „Nach aktuellem Stand würde ich sagen, wir haben mit dem Abstieg nichts zu tun. Aber klar, es sind noch viele Spiele.“
Nächster Gegner der Neckarauer ist am Sonntag, 15 Uhr, der SV Spielberg, der momentan Zweiter ist. „Das war vor der Saison die Mannschaft, die ich als ärgsten Konkurrenten des VfR Mannheim gesehen habe. Ich würde aber auch hier sagen: Wir haben gegen Spielberg eine realistische Chance“, glaubt Öztürk, dem wohl alle wichtigen Leistungsträger zur Verfügung stehen werden.
Die Neckarauer hatten nun 14 Tage Pause. „Für die Urlauber und die angeschlagenen Jungs war die Pause bestimmt eine gute Sache. Ob sie sich die aber negativ auf unseren Rhythmus ausgewirkt hat? Die Antwort kann ich wohl erst in 14 Tagen geben, wenn die Ergebnisse von den nächsten Spielen vorliegen“, sagt der Neckarauer Coach.
Kurz vor Transferschluss hat der Verbandsliga-Aufsteiger auch noch einmal eine Neuverpflichtung getätigt. Arbnor Pacaj wird in Zukunft das Trikot des VfL Kurpfalz tragen. Der Verteidiger spielte zuletzt für den Oberligisten FC Speyer. Für das Spiel am Sonntag gegen Spielberg ist der 22-Jährige aber noch kein Thema. „Er hatte eine Verletzung, muss erst körperlich in die Gänge kommen. Aber als Typ und wenn er dann fit ist, wird er auch als Spieler eine Bereicherung sein“, sagt Öztürk.
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