Fußball

Umbruch auf mehreren Ebenen

Frauen-Oberligist TSV Neckarau muss Abgänge kompensieren und hat auch auf der Bank wesentliche Dinge verändert

Von 
Tabea Frey
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Torjägerin Inga Ehrenfried (re.) steht dem TSV Neckarau in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung. Sie sucht ihre Chance im College-Fußball der USA. © Berno Nix

Mannheim. Große Veränderungen prägten die Vorbereitung des Frauenfußball-Oberligisten TSV Neckarau. Nach sechs Jahren im Amt als Trainerin, entschied Lena Trentl, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht. Dafür machte sie sich selbst auf die Suche und entschied sich schlussendlich für Ognyan Tsvetanov, den Trentl als einen „sehr guten, sehr motivierten, ambitionierten Trainer“ beschreibt. Die beiden werden vorerst als gleichberechtigtes Trainerduo auftreten. Tsvetanov wird hierbei für den sportlichen Teil verantwortlich sein, während Trentl sich auf die organisatorischen Anliegen fokussiert.

Trentl schwärmte von einer neu aufgekommenen Intensität im Training und war zufrieden, wie das Team auf die Veränderung reagierte. Doch nicht nur auf der Trainerposition gab es Neuigkeiten, auch im Kader gibt es neue Namen, die einige „schmerzhafte Abgänge“ ausgleichen sollen. Mit Kim Kiefer und Carolin Kraus verabschiedeten die Neckarauerinnen ihre beiden Kapitäninnen in den vorläufigen Fußballruhestand. Die „tragenden Pfeiler“ Inga Ehrenfried und Vanessa Stöcker kehrten dem TSV Neckarau vorübergehend studienbedingt den Rücken. Während Stöcker in Spanien studiert, will sich Ehrenfried im College Fußball in den USA beweisen. Frischen Wind sollen Jamie Lee Jukic (Amicitia Viernheim), Fee Brixner (SpVgg Ketsch) und Viviana von Driesch (FSV Büchenau) in die Mannschaft bringen. Zudem kehrt mit Lorena Heinz (SV Waldenrath Straeten) eine Spielerin nach Neckarau zurück, die „Routine und Abgezocktheit mit ins Team bringt.“

Trotz des großen Umbruchs , war das Trainerteam sehr zufrieden mit den absolvierten Trainingseinheiten und berichtete, dass die Neuzugänge gut im Team integriert wurden.

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Die Neckarauerinnen bestritten bislang drei Testspiele, die auf jeden Fall noch Verbesserungsspielraum bis zum Saisonstart am 15. September offenbarten. Obwohl Trentl hierbei betonte, dass eine „große Klammer“ um die Ergebnisse gemacht werden müsse und die eigene Leistung gegen höherklassige Gegnerinnen im Vordergrund stand.

Eine Einschätzung der Liga fällt Trentl schwer, denn nicht nur ihre Mannschaft durchlief einen Umbruch, auch andere Teams nahmen viele Veränderungen vor. Das mache die Liga unberechenbar. Eins steht für sie fest: Durch den Aufstieg von Sand II und dem VfB Stuttgart in die Regionalliga bleibt die Favoritenrolle offen und die Liga präsentiert sich deutlich ausgeglichener. In den Aufsteigern Mühlhausen, Heidenheim und Freiburg-Zähringen sieht sie auf jeden Fall direkte Konkurrenten.

Der TSV Neckarau selbst hegt zwar keine Meisterschaftsambitionen, hat aber auch klare Ziele für die Saison 2024/25. „Die Zielsetzung ist, uns frühzeitig ein Polster auf die Abstiegsränge zu erarbeiten und uns im Lauf der Saison stetig weiterzuentwickeln.“

Der TSV Neckarau geht nun bereits in die fünfte Oberliga-Saison in Folge. Nicht gerade selbstverständlich für ein Team mit einer Vergangenheit als „Fahrstuhlmannschaft“ mit wenig Konstanz. Deshalb sind die Südstädterinnen umso stolzer, sich mittlerweile in der Liga etabliert zu haben. Das erste Ausrufezeichen soll mit einem Auftaktsieg in Derendingen am Sonntag in einer Woche gesetzt werden. Derendingen musste sich schon in der vergangenen Saison hinter den Mannheimerinnen einreihen.

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