Fußball-Landesliga

Trendwende beim VfL Kurpfalz

Auch dank der Unterstützung einiger U-19-Spieler hat Neckarau im Abstiegskampf gute Karten

Von 
Moritz Kaltwasser
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„Für mich beginnt richtiger Fußball ab der Landesliga“, sagt Milja Joksimovic vom VfL Kurpfalz Neckarau. © Berno Nix

Mannheim. Seit mehreren Wochen bahnt sich im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar ein Fotofinish an. Die Ausgeglichenheit der Liga sorgte zwischenzeitlich für ein praktisch nicht mehr existierendes Tabellenmittelfeld und ließ gefühlt die Hälfte aller Mannschaften um den Klassenerhalt zittern.

Je näher sich die Saison dem Ende neigt, desto kleiner wird aber der Kreis potenzieller Abstiegskandidaten. Ein Team, das zwei Spieltage vor Schluss noch nicht aufatmen darf, ist der VfL Kurpfalz Neckarau. Stattdessen muss sich die junge Mannschaft einer heiklen Herausforderung stellen, da gravierendes Verletzungspech den sportlichen Alltag auf besorgniserregende Weise erschwert. „Solch eine beispiellose Misere habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nicht erlebt“, klagte Neckaraus Routinier Miljan Joksimovic über die dünne Personaldecke.

Um überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben, greift der VfL Kurpfalz seit längerer Zeit sogar auf einige A-Jugendspieler zurück. „Doch diese machen einen super Job. Zuletzt spielte beispielsweise Serhat Üstünbas gemeinsam mit mir in der Innenverteidigung. Er hat seine Aufgaben souverän gemeistert“, lobte Joksimovic die U-19-Spieler.

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Obwohl der Tabellenzwölfte personell auf dem Zahnfleisch kriecht, konnten in den jüngsten drei Partien fünf Punkte gesammelt und eine Trendwende eingeleitet werden. Falls am Sonntag (15 Uhr) im Sechs-Punkte-Spiel bei der SpVgg 06 Ketsch ein Sieg herausspringen sollte, wäre der Klassenerhalt gesichert.

„In dieser Partie dürfte sehr viel Feuer drin sein. Das wird kein leichtes Spiel, aber wir müssen unseren beeindruckenden Teamspirit an den Tag legen und punkten“, verdeutlichte Joksimovic, der sich einen Absturz in die Kreisliga gar nicht erst vorstellen mag. „Für mich beginnt richtiger Fußball ab der Landesliga. Daher wäre ein abermaliger Abstieg nur schwer zu verkraften“, erklärte der 31-jährige Schichtarbeiter des Mannheimer Großkraftwerks und ließ offen, ob er in diesem Fall dem Verein erhalten bleiben würde.

Geht es nach dem Neckarauer Urgestein, müsste allerdings auch in naher Zukunft kein Wechsel erfolgen. Joksimovic spielte bereits als vierjähriger Bambini beim VfL und hat den Club seit dieser Zeit nie verlassen. „Neckarau ist mein Zuhause. Familie, Freunde, Job und Verein sind alle in diesem Stadtteil beheimatet“, begründete er seine besondere Treue zum VfL Kurpfalz.

Der SC Rot-Weiß Rheinau gleicht einer launischen Diva

Einen Platz hinter Neckarau rangiert der unberechenbare SC Rot-Weiß Rheinau. Am Sonntag (15 Uhr) ist Rheinau beim FC Zuzenhausen II, dem direkten Verfolger, gefordert und könnte einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt machen. Allerdings glichen die Rot-Weißen in den vergangenen Wochen einer launischen Diva, die einerseits Spitzenteams wie St. Leon und Kirchheim bezwingen konnte, andererseits aber mit 1:8 beim FC Türkspor unterging.

„Aktuell sind wir eine Wundertüte. Es hört sich langsam dumm an, aber es liegt auch an diesem Wochenende einzig und allein an uns, ob diese bedeutsame Partie erfolgreich gestalten wird“, hofft Rheinaus Trainer Maurice Hirsch auf drei ganz wichtige Punkte. Sollte der SC im Kraichgau gewinnen, wäre der direkte Abstieg nicht mehr möglich. Es geht am Sonntag um alles.

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