3. Liga

SV Waldhof profitiert von den Schwächen der Konkurrenz

Nicht nur der SV Waldhof Mannheim hat in der 3. Fußball-Liga derzeit so seine Probleme. Ein Blick auf die Konkurrenz aus Ingolstadt, Dresden und Saarbrücken

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Thorsten Hof
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Rüdiger Rehm musste sich mit dem FC Ingolstadt zuletzt mit einem 0:0 gegen Zwickau begnügen. © dpa

Mannheim. Nach der 0:5-Klatsche in Osnabrück herrscht beim SV Waldhof Katzenjammer, doch schlechte Laune haben die Mannheimer nach dem 10. Spieltag der 3. Liga keinesfalls exklusiv. Auch andere Mannschaften sind ein Stück von den eigenen Ambitionen entfernt. So hinken nicht zuletzt die Mitfavoriten Dynamo Dresden, FC Ingolstadt oder der nächste Waldhof-Gegner 1. FC Saarbrücken den Erwartungen mehr oder weniger deutlich hinterher. Gewinner des Spieltags war neben dem neuen Spitzenreiter TSV 1860 München (1:1 bei Dortmund II) vor allem der SV Wehen-Wiesbaden, der als einzige Mannschaft unter den Aspiranten auf eine Top-Platzierung einen Sieg (3:1 gegen Aufsteiger RW Essen) landen konnte und auf den Relegationsrang sprang. Ein Trio hatte dagegen wie der SV Waldhof deutlich den Herbst-Blues.

FC Ingolstadt 04

Ein 0:0 im eigenen Stadion gegen den FSV Zwickau ist nicht das, was man sich beim Zweitliga-Absteiger am Montag vorgestellt hatte. „Wir haben uns ganz was anderes vorgenommen“, haderte beispielsweise FCI-Stürmer Pascal Testroet nach der Partie im Vereins-TV mit dem Unentschieden. „Mit einem Sieg wollten wir den Patzer der Konkurrenz ausnutzen, um mindestens auf den vierten Platz zu springen. Jetzt ist nur ein Punkt herausgekommen“, fasste der ehemalige Sandhausener seine Enttäuschung zusammen.

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Dass die Schanzer mit ihrem großzügigen Etat am liebsten gleich wieder in die 2. Liga zurückkehren möchten, ist kein Geheimnis, allerdings fehlen den Bayern wie auch dem SV Waldhof schon sechs Zähler auf einen direkten Aufstiegsplatz. „Wir müssen zeigen, dass wir ein Topteam sein können. Punktetechnisch sind wir im Rückstand“, redete Angreifer Testroet nicht lange um den heißen Brei - und am Samstag wartet ausgerechnet Tabellenführer 1860 München. Das größte Problem der Ingolstädter ist momentan die Effektivität vor dem gegnerischen Tor. Mit zwölf erzielten Treffern sind die Schanzer das harmloseste Team in der oberen Tabellenhälfte.

SG Dynamo Dresden

Nicht nur die Fans der Sachsen ziehen derzeit eine Spur der Verwüstung hinter sich her, auch die Profis des Zweitliga-Absteigers geben ein verbesserungswürdiges Bild ab. Bei Aufsteiger SpVgg Bayreuth kam Dynamo nicht über ein 1:1 hinaus und blieb damit erneut hinter den Erwartungen. Fünf Spiele in Folge ungeschlagen liest sich zwar auf den ersten Blick nicht schlecht, aber mit 17 Punkten auf Platz sechs verpassten es die Sachsen erneut, dem Top-Duo angesichts einer machbaren Aufgabe näherzurücken. Noch sei es ein „weiter Weg, dass wir noch stabiler werden“, blickte Trainer Markus Anfang etwa auf den Spielverlauf, der Dresden trotz der Führung keine Sicherheit gab. Seine Mannschaft habe „alles vermissen lassen“, ließ der Coach kaum ein gutes Haar an seiner Elf und monierte „wahnsinnig viele Fehler“. Realistisch betrachtet war die Enttäuschung verständlich, über die Bilanz von zuletzt drei Siegen und zwei Remis wären einige Konkurrenten aber froh.

1. FC Saarbrücken

Auch der 1. FC Saarbrücken macht keinen Hehl daraus, dass er sich für die 2. Liga bereit fühlt, die jüngsten Vorstellungen auf dem Platz sorgen beim nächsten Gegner des SV Waldhof nun aber nicht gerade für allzu viel Optimismus. Das jüngste 2:2 gegen den SC Freiburg II bescherte dem FCS mit dem SV Meppen zwar den zweifelhaften Titel der Remis-Könige der Liga (je 5), tabellarisch kommt man mit immer nur einem Zähler aber nicht besonders weit.

Nur einen Dreier aus den vergangenen sieben Spielen, seit März nur zwei Heimsiege, saisonübergreifend in den vergangenen 18 Pflichtspielen nur vier Erfolge - so lautet die Bilanz, die vielen Beobachtern Sorgen macht. Das Remis gegen die Breisgauer passte da ins Bild. „Das ist nichts, um sich mal so richtig abzusetzen“, sagte Trainer Uwe Koschinat in der „Bild“-Zeitung. Statt sich oben „festzutackern“ (Koschinat), tritt Saarbrücken im Schneckenrennen hinter 1860 und Elversberg ebenfalls auf der Stelle, der Coach muss sich zudem Fragen zur grundsätzlichen Einstellung seines Teams gefallen lassen. Auch gegen Freiburg galt „Safety first“.

Und als ob das nicht schon genug wäre, hat der Tabellenfünfte (17 Zähler) nun auch wieder Corona-Sorgen. Vor dem Freiburg-Spiel bestätigte sich der positive Schnelltest bei Boné Uaferro über einen PCR-Nachweis, nach der Partie soll es laut „Bild“-Zeitung weitere positive Schnelltests gegeben haben. „Wir haben einen PCR-bestätigten Altfall, ansonsten wenige, Jahreszeit-bedingte und damit typische grippale Infekte. Unsere Ärzte glauben, das eindämmen zu können, deshalb sind wir ja wieder in den Vorsichtsmodus gewechselt“, versuchte Pressesprecher Peter Müller die Situation vor dem Derby zu beruhigen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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