Mannheim/Essen. Es ist die Crunchtime angebrochen. Die entscheidende Phase der Saison, in der alle Register gezogen werden, um zum Erfolg zu kommen. Christian Neidhart, Trainer des SV Waldhof, entschied sich vor dem Spiel bei RW Essen (Sonntag, 14 Uhr) dafür, den Gegner im Unklaren darüber zu lassen, mit welchem Personal die Mannheimer vor 20 000 Zuschauern im Stimmungstempel Stadion an der Hafenstraße auflaufen werden.
„Es sieht personell nicht so gut aus. Wir haben einige Probleme, die Physios haben ordentlich zu tun. Der Gegner soll aber nicht alle Informationen haben, deshalb möchte ich nicht auf einzelne Namen eingehen“, sagte Neidhart auf der Pressekonferenz am Freitag - und ließ sich auch auf Nachfrage nicht entlocken, wessen Einsatz in Essen fraglich ist.
Knieprobleme bei Pascal Sohm
Wer gemeint sein dürfte, ist zumindest teilweise klar. Mittelstürmer Pascal Sohm schlug sich in den vergangenen Wochen mit Knieproblemen herum, Adrien Lebeau zwickt es regelmäßig in der Muskulatur - und Kapitän Marcel Seegert opferte sich schon beim 2:1-Sieg gegen Freiburg II für die Mannschaft auf, obwohl seine Adduktorenverletzung sichtbar nach rund 20 Minuten wieder aufgebrochen war. „Cello“ quälte sich mit Schmerzmitteln durch die Partie, obwohl er Probleme beim Passen hatte.
Marcel Seegert angeschlagen
Zumindest den drohenden Notstand in der Innenverteidigung, in der Gerrit Gohlke (Schulter-OP) und Malte Karbstein (Leiste) in Essen nicht dabei sein können, räumte Neidhart ein. „Bei Marcel ist es kein Geheimnis, dass er angeschlagen ist. Aber auch wenn er ausfallen sollte, werden wir das innerhalb der Mannschaft auffangen können“, sagte der SVW-Coach zur Situation in der Abwehrzentrale. Wenn Seegert passen muss, wären laut Neidhart Alex Rossipal, Laurent Jans und Fridolin Wagner mögliche Kandidaten für die dann freie Planstelle neben Julian Riedel. Wohlwissend, dass damit dann wieder Löcher auf anderen dünn besetzten Positionen gerissen werden würden.
Wir haben die eine oder andere Baustelle, aber trotzdem werden wir eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz bringen können.
Als Ausrede gelten lassen will der Waldhof-Trainer die Personalprobleme vor der Rückkehr zu seinem früheren Verein RWE nicht. „Wir haben die eine oder andere Baustelle, aber trotzdem werden wir eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz bringen können.“
SVW weiter im Aufstiegsrennen
Das wird auch nötig sein, denn der SVW liegt zurzeit fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz - und ist neben eigenen Siegen auch auf die passenden Ergebnisse der Konkurrenten im Aufstiegskampf angewiesen. „Wir sind hintendran und müssen hoffen, dass andere Mannschaften Punkte liegen lassen. Aber wir sind weiter im Rennen. Wir müssen jetzt aus jedem Spiel ein Endspiel machen“, forderte Neidhart. Die Entstehungsgeschichte des Freiburg-Sieges, als die Waldhöfer erst entsetzlich schlecht spielten und die Partie mit Mentalität und Glück dann doch noch in ihre Richtung bogen, habe der Mannschaft „Auftrieb gegeben“.
Wenn der erst vierte Auswärtserfolg der Saison in Essen gelänge, könnte der 32. Spieltag dafür sorgen, dass die Kurpfälzer (zurzeit 51 Punkte) vor dem richtungsweisenden Topspiel am 22. April in Dresden wieder dick im Geschäft um den Relegationsplatz wären. Wenn ein Auswärtserfolg gelänge - man muss das angesichts der über weite Strecken schwächlichen Vorstellung gegen Freiburg II noch einmal betonen.
Hoffen auf stabile Leistung der Mannheimer
Der Fünfte Saarbrücken (53) und der Vierte Dresden (56) nehmen sich gegenseitig die Punkte weg, Osnabrück (51) muss zu Spitzenreiter Elversberg (66). „Die Mannschaften, die über uns stehen, spielen teilweise gegeneinander. Das ist auch wieder eine große Chance, unsere Auswärtsbilanz aufzubessern, um weiter oben dran zu bleiben“, meinte Neidhart.
Dafür müssten sich die Mannheimer beim Aufsteiger, der mit 35 Punkten nur vier Zähler über dem Abstiegsstrich steht, aber viel stabiler präsentieren als in den vergangenen Wochen (4 Spiele/1 Sieg/3 Niederlagen). Wichtig, um im Ruhrgebiet etwas zu holen, wäre auch, nicht gleich wieder in Rückstand zu geraten - wie es dem SVW in dieser Saison bereits sagenhafte 21 Mal in 31 Ligaspielen passiert ist. Vor allem, wenn die Personalsituation keine großen Sprünge zulässt. Sonst könnte der blau-schwarze Aufstiegstraum in gut einer Woche schon final ausgeträumt sein.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-sv-waldhof-mit-personalsorgen-nach-essen-angeknockt-an-die-hafenstrasse-_arid,2072950.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-stimmung-beim-sv-waldhof-am-kipppunkt-_arid,2071241.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html