Leichtathletik-DM

Sensationsgold für die MTG Mannheim: Robin Ganters Paukenschlag in Dortmund

Robin Ganter gilt bei der Leichtathletik-DM als Favorit über 200 Meter. Doch der Sprinter der MTG Mannheim krönt sich in Dortmund völlig überraschend zum Deutschen Meister über 60 Meter.

Von 
Christian Rotter
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Robin Ganter gelang ein Coup. © Ralf Görlitz

Dortmund. Robin Ganter konnte es selbst kaum glauben. Immer wieder schlug der Sprinter der MTG Mannheim die Hände über dem Kopf zusammen. Klar: Der 24-Jährige hatte sich zum Ziel gesetzt, die Hallen-DM der Leichtathleten mit einem Titel zu verlassen. Über die 200 Meter, die am Sonntag in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle über die Bühne gehen werden, zählt der Titelverteidiger zu den Topfavoriten. Doch Ganter schlug schon am Samstag über 60 Meter zu.

„Ich habe schon vorher gesagt, dass Robin ein Meisterschaftsläufer ist. Immer, wenn es darauf ankommt, ruft er sein Potenzial ab“, sagte MTG-Leistungssportchef Rüdiger Harksen und ergänzte: „Robin hat einen unglaublichen Biss gezeigt. Ich hatte nach dem Finale schon die Gelegenheit, mit seinem Vater zu sprechen, der ihn ja auch trainiert. Harald hat mir gesagt, dass es sein Sohn heute unbedingt wollte.“

Nur vier Hundertstel fehlen Ganter zum deutschen Rekord

Und wie! Ganter, der seit Herbst bei der Bundeswehr angestellt ist, betrat die abgedunkelte Halle bei der Vorstellung der Sprinter locker und gelöst. Er schlug sich zweimal fest auf die Brust und klatschte dann mit einigen Leichtathletik-Fans ab, bevor er sich in den Startblock begab. Hinten raus hatte der 24-Jährige am meisten zuzusetzen. In 6,56S ekunden steigerte er nicht nur seinen persönliche Bestmarke um sechs Hundertstel, sondern kam auch bis auf vier Hundertstel an den von Julian Reus gehaltenen neun Jahre alten deutschen Rekord heran. „Das ist gutes europäisches Niveau“, lobte Harksen. Mit einer Hundertstel Rückstand belegte Kevin Kranz vom Sprintteam Wetzlar den zweiten Platz, Dritter wurde Yannick Wolf (Cologne Athletics/6,60).

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„Ich habe mich heute gut gefühlt und wusste, dass ich mit Ruhe in die deutschen Meisterschaften gehen kann, auch wenn die Wettkämpfe vorher nicht so gut laufen sind. Ich wusste, ich kann das hier heute auf die Bahn bringen – und genau so ist es mir dann auch gelungen“, jubelte Ganter.

Bei den Frauen war für MTG-Sprinterin Sina Kammerschmitt im Halbfinale über 60 Meter Endstation. Ihre 7,46 Sekunden reichten nicht zum Einzug ins Finale am Abend. Sie durfte sich aber über eine neue persönliche Bestmarke (7,39) freuen, die sie im Vorlauf aufstellte. Noch knapper verpasste Sila Sönmezcicek die Top Acht. In 7,45 Sekunden fehlten der Sprinterin des TSV Amicitia Viernheim nur sieben Hundertstel. Damit belegte die 22-Jährige in der Gesamtwertung Rang zwölf, Kammerschmitt landete auf Platz 14.

Den Sieg feierte die ehemalige MTGlerin Alexandra Burghardt (LG Wacker Burghausen) in starken 7,13 Sekunden. Die gebürtige Mannheimerin Jessica-Bianca Wessolly, die für den VfL Sindelfingen startet und über 200 Meter stärker eingeschätzt wird, wurde Fünfte (7,30).

Hannah Mergenthaler steht im Finale über 400 Meter

Ben Friedrich von der MTG belegte über 800 Meter in 1:55,35 Minuten den 14. Platz. Während er das Finale am Sonntag verpasste, mischt 400-Meter-Läuferin Hannah Mergenthaler nach ihren 54,25 Sekunden noch im Medaillenkampf mit. MTG-Stabhochspringer Louis Pröbstle kam mit 5,02 Metern nicht über den geteilten achten Platz hinaus, der Sieg ging mit 5,72 Metern an den Leverkusener Torben Blech und Bo Kanda Lita Baehre von den Düsseldorf Athletics.

Etwas mehr hatte sich Oliver Koletzko ausgerechnet. Da sein Vereinskamerad Simon Batz die DM-Teilnahme absagte und seinen Titel somit nicht verteidigen konnte, schien für Koletzko eine Medaille in Reichweite. Mit 7,45 Metern musste er sich aber mit Rang sechs zufriedengeben. Die Goldmedaille ging an Julian Holuschek (Eintracht Frankfurt/7,76 Meter).

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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