Ladenburg. „Derbysieger, Derbysieger“, hallte es über die Ladenburger Sportanlage an der Neckarstraße. Ausgelassen tanzte das Kreisligateam der Spielvereinigung 03 Ilvesheim in einer Jubeltraube, um den 3:2 (2:0)-Erfolg im hitzig geführten Nachbarschaftsduell beim FV 03 Ladenburg zu würdigen.
Bereits die Anfangsminuten hätten für Ilvesheim nicht besser laufen können. Früh in der Begegnung vollendete Neuzugang Christopher Steinhauer eine Freistoßhereingabe per Kopf zur Führung (5.). In der folgenden Zeit blieb der Tabellenzweite am Drücker und ließ ein paar gute Gelegenheiten liegen. Nach einer knappen halben Stunde bekam Pascal Link schließlich den zweiten Ball eines Eckstoßes zu fassen und erhöhte auf 2:0 (28.).
„In dieser Phase hatten wir jedoch auch ein paar Ballverluste und Fehlpässe zu beklagen. Das hat mir nicht gefallen“, äußerte Ilvesheims Trainer Peter Göpfert etwas Kritik mit heiserer Stimme. Göpfert laborierte unter der Woche an einer Atemwegsinfektion. Seinen bereits angeschlagenen Stimmbändern belasteten die lauten Ansagen zusätzlich, doch der Erfolg ließ dies schnell vergessen. Stattdessen erfreute sich der „Insulaner-Coach“ einmal mehr über die Standardstärke seiner Mannschaft. Ruhende Bälle sind in Ilvesheim ein probates Mittel, um Torgefahr zu erzeugen. Dies hat sich mittlerweile in der gesamten Kreisliga herumgesprochen, wie FV-Torhüter Leon Kick berichtete.
„Gefühlt erzielt Ilvesheim in jedem Spiel mindestens einen Treffer nach Standardsituationen. Wir haben diesen Aspekt vor der Partie ausführlich thematisiert. Daher ist es ärgerlich, dass alle Gegentore aus ruhenden Bällen resultierten“, so Ladenburgs 29-jähriger Schlussmann. Ilvesheims Trainer Göpfert betonte jedoch: „Während unserer Trainingseinheiten richten wir den Fokus nicht speziell auf Standards“.
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Nach dem zweiten Ilvesheimer Treffer steigerten sich die Römerstädter allerdings merklich und verbuchten erste gefährliche Abschlüsse. Des Weiteren schien Trainer Burak Bas in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden zu haben. Während Ilvesheim etwas schlafmützig aus der Kabine kam, drehte der FV richtig auf. Zunächst verkürzte Jonas Rohr nach einem Freistoß per Kopf (48.), kurz darauf verwertet Philip Westermann einen flachen Horizontalpass zum Ausgleich (52.). Die Partie drohte zu kippen. „Erneut haben wir einen Rückstand aufgeholt und Moral gezeigt“, stellte Kick stolz fest, ehe er zähneknirschend hinzufügte: „Allerdings müssen wir nicht immer einem Rückstand hinterherrennen, um dies zu beweisen.“
Im Gegensatz zu manch anderen Gegner ließ sich Ilvesheim von Ladenburgs Aufholjagd jedoch nicht beeindrucken. Stattdessen erzielte Innenverteidiger Nikolas Fischer nach einer Freistoßhereingabe den finalen Treffer (57.) und sicherte den siebten Sieg in Serie.
„Wir haben dieses intensive Derby von der ersten Minuten angenommen. Speziell unser Zweikampfverhalten imponierte mir sehr“, resümierte Göpfert zufrieden und schob sogleich selbstbewusst hinterher. „Vor der Winterpause wollen wir jetzt die verbleibenden zwei Spitzenspiele gegen Rheinau und Käfertal auch noch gewinnen.“ Ob im Falle eines Doppelerfolgs das Wort Aufstieg in Ilvesheim weiterhin ein Tabu bleibt, wird sich dann zeigen.
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