Fußball-Landesliga

Rheinau oder Neckarau?

Dramatik im Abstiegskampf

Von 
Basti Hauk
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Rheinaus Trainer Maurice Hirsch geht optimistisch ins Saison-Finale. © Nix

Mannheim. Kurz vor dem Saisonende haben sich die Karten im Landesliga-Abstiegskrimi für zwei Mannheimer Traditionsvereine drastisch geändert. Der VfL Kurpfalz Neckarau musste am Sonntag eine schmerzhafte 1:3-Niederlage beim Abstiegskonkurrenten Ketsch hinnehmen. Während sich die Spielvereinigung damit den Klassenerhalt sicherte, rutschte der VfL Kurpfalz auf den Relegationsplatz ab.

Profitiert von der Neckarauer Niederlage hat der SC Rot-Weiß Rheinau. Die Mannschaft von Trainer Maurice Hirsch gewann wiederum seinen Abstiegskrimi beim Vorletzten aus Zuzenhausen (4:2) und kletterte über den Strich, hat nun zwei Punkte Vorsprung auf Neckarau. „Das Gefühl nach dem Abpfiff war schon noch gehemmt, einfach weil noch nichts sicher ist. Wir können nicht mehr direkt absteigen, die Relegation wollen wir aber auch vermeiden, daher hatten wir alle direkt das nächste Spiel im Kopf“, drückt SC-Coach Hirsch auf die Euphorie-Bremse und hat dennoch lobende Worte für seine Elf: „Ich bin stolz, definitiv. Dass die Mannschaft in diesem Spiel gegen Zuzenhausen, in dem es um so viel ging, grandios gut abliefert – das war super.“

Jetzt muss Rheinau noch einmal abliefern: Im Saison-Finale am Donnerstag. Dann wartet der ASV Eppelheim. Ein Remis allein würde wohl nicht reichen, auch in Rheinau packt man schon den Rechenschieber aus. Holt der SC einen Punkt gegen Eppelheim und gewinnen gleichzeitig die Neckarauer, würden wohl die Rheinauer wegen des schlechteren Torverhältnisses auf den Relegationsplatz rutschen.

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„Wir haben es selbst in der Hand und wollen unsere Hausaufgaben machen. Auf der anderen Seite erwarte ich vollen Einsatz vom Neckarauer Gegner Heidelberg-Kirchheim, obwohl sie am Sonntag in der Aufstiegsrelegation spielen – so viel Fairplay fordere ich”, betont Hirsch.

Dass Kirchheim einen Gang zurückschaltet und damit die Tür für den VfL Kurpfalz noch einmal aufmacht – daran hat auch Neckaraus Kapitän Miljan Joksimovic schon gedacht: „Wäre ich Trainer, würde ich meine besten Spieler für die Relegation schonen. Die stehen ja aber auch nicht umsonst da oben. Egal wer auf dem Feld für Kirchheim sein wird, da kommt Qualität auf uns zu. Wir haben ein Heimspiel, wir wissen für uns geht es um alles. Wenn wir das Spiel gewinnen, dann ist der Klassenerhalt noch direkt drin. Holen wir zumindest ein Unentschieden, regeln wir das in der Relegation – davon bin ich überzeugt.“

Der Kapitän geht weiter mit Zuversicht ins Saison-Finale. Für den Ur-Neckarauer ist der Abstieg in die Kreisliga unvorstellbar, auch wenn seit Saisonbeginn klar war: Für den VfL Kurpfalz wird es eng, der Klassenerhalt wäre ein kleines Meisterwerk. „Wir wussten, dass wir bis zum Schluss zittern müssen. Trotz aller Nackenschläge sind wir aber noch da und es wäre schön, wenn es klappt und wir eine kleine Party machen können”, plant Joksimovic schon einmal vor.

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